Betriebliches Gesundheitsmanagement: Fit für den Job

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Fit für den Job

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Sitzen ist das neue Rauchen. Wir sitzen etwa acht Stunden am Tag. Wir sitzen vorm Computer, im Berufsverkehr, auf der Couch vorm Fernseher. Mit gravierenden Folgen.

Eine davon ist Übergewicht. Schon jeder Dritte 18- bis 29-Jährige ist übergewichtig. Mit höherem Alter ist es sogar jeder Zweite. Die Angehörigen der Bundeswehr machen da keine Ausnahme. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen sind nur einige Krankheiten, die früher oder später folgen können.

Gesundheit riskieren, nur wenn es sein muss

Menschen beim Laufen

Innere Balance durch Sport: Ein körperlicher Ausgleich wirkt dem Stress entgegen.

Bundeswehr / Torsten Kraatz

Es gehört zum Beruf des Soldaten, seine Gesundheit oder gar sein Leben aufs Spiel zu setzen. Das tut er im Einsatz für etwas Höheres. In der Heimat am Schreibtisch sollte er sie nicht riskieren. Das hat auch die Führung der Bundeswehr erkannt. Die Bundeswehr kann ihren Auftrag nur mit fitten und motivierten Soldaten und Mitarbeitern erfüllen. 2014 wurde daher das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement) eingeführt. Das BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement soll dazu beitragen, die körperliche, soziale und psychische Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Es ist Teil der Agenda Attraktivität der Bundeswehr.

Verhalten folgt Verhältnissen

Zwei Bereiche will die Bundeswehr verändern: Zum einen die Verhältnisse, unter denen die Mitarbeiter arbeiten. Das betrifft den Arbeitsplatz, die Arbeitsmittel und den Arbeitsablauf. Zum anderen soll sich das Verhalten der Mitarbeiter ändern, um die eigene Gesundheit zu verbessern. Dazu müssen passende Bedingungen geschaffen werden. Einfach ausgedrückt: Wenn ich will, dass sich meine Mitarbeiter mehr bewegen, muss ich ihnen dafür auch Zeit einräumen. Daher dürfen nun neben Soldaten auch zivile Mitarbeiter während des Dienstes bis zu zwei Stunden wöchentlich für Gesundheitskurse nutzen.

Arbeiten in Balance

Soldat am Telefon im Büro sitzend

Auf dem Stuhl festgeklebt: Der Mensch von heute muss vor allem Eines, sitzen. Dadurch leidet die Gesundheit enorm. Auch die Bundeswehr hat mit den Nachwirkungen zu kämpfen.

Bundeswehr/Jonas Weber

Die Präventionskampagne „Arbeiten in Balance“ spricht Führungskräfte und Fachpersonal im Arbeitsschutz an. Es geht darum, den Arbeitsplatz und seine Gefährdungen hinsichtlich der psychischen Belastung zu bewerten. Wichtig: Es wird dabei nicht die Person beurteilt, sondern einzig und allein der Arbeitsplatz. Die Arbeitsintensität, die soziale Unterstützung am Arbeitsplatz, die Dauer, Lage und Verteilung der Arbeitszeit spielen dabei eine Rolle. Aber auch Umgebungsfaktoren wie Lärm, Beleuchtung und Klima werden bewertet. Sind sich Führungskräfte und Arbeitsschützer dieser Faktoren bewusst, können sie sie auch positiv beeinflussen und negative Stressoren, wie unnötigen Zeitdruck, beseitigen.

Jeder Einzelne ist angesprochen

Neben einsichtigen Führungskräften und versierten Arbeitsschützern zielt das BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement am Ende auf den einzelnen Mitarbeiter. Mehr Bewegung, bewusste Ernährung, Stressbewältigung und Suchtprävention – in Kursen kann sich jeder Mitarbeiter an seiner Dienststelle seiner Gesundheit widmen. BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Koordinierende beraten ihre Chefs dabei. Welche Sportarten gehören zu BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement-Maßnahmen? Wo können Gelder und Mittel für BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement angefordert werden? Bis Ende 2019 soll BGMBetriebliches Gesundheitsmanagement in allen Dienststellen angekommen sein.

von Alexandra Möckel