Neuer Regierungsflieger

Die deutsche „Air Force One“: A350 mit VIPvery important person-Kabine steht bereit

Die deutsche „Air Force One“: A350 mit VIPvery important person-Kabine steht bereit

Datum:
Ort:
Hamburg
Lesedauer:
3 MIN

„Konrad Adenauer“ ist der neue Name des zweiten Airbus A350, mit dem die Luftwaffe zukünftig vor allem hochrangige deutsche Regierungsangehörige weltweit transportieren wird. Bereits 2020 wurde das erste Flugzeug der Flotte mit einer sogenannten „Interimskabine“ ausgeliefert. Jetzt ist der zweite und voll ausgestattete A350 verfügbar.

Ein Vorhang vor einem Flugzeug fällt herab, begeisterte Zuschauende sitzen davor

Der Vorhang fällt: Der neue A350 „Konrad Adenauer“ zeigt sich erstmals der Öffentlichkeit. Das Flugzeug wird schon in Kürze nach Köln-Wahn zur Luftwaffe überführt und dort in Dienst gestellt.

Lufthansa Technik AG/Jan Brandes

Erster A350 mit VIPvery important person-Kabine an die Bundeswehr übergeben

Begleitet von Gästen aus der Bundeswehr, Politik und Industrie wurde der zweite Regierungsflieger vom Typ A350 durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, abgekürzt BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, für die Bundeswehr von der Lufthansa Technik AGAktiengesellschaft übernommen. „Nur zwei Jahre nach dem ersten Flugzeug konnte heute bereits der zweite A350, diesmal mit Vollausstattung, an die Luftwaffe übergeben werden,“ weiß der zuständige Projektleiter. „Die nun installierte VIPvery important person-Kabine setzt neue Maßstäbe mit modernster Technologie und höchster Funktionalität, was so bisher noch in keinem A350 verbaut wurde.“

Als Regierungsflieger ist der A350 eine Art „fliegendes Büro“ für hochrangige Passagiere. Als erstes Land überhaupt hat Deutschland das Flugzeug für den staatlichen Einsatz in der VIPvery important person-Variante bestellt. Der Innenraum besteht zur einen Hälfte aus einem VIPvery important person-Bereich mit mehreren Büros und einem angeschlossenem Lounge-Bereich. Die andere Hälfte besteht aus einer Business- und Premium-Economy-Class für mitreisende Delegationen. Zusätzlich stehe den Passagieren verschiedene Waschräume und eine moderne Küchenausstattung zur Verfügung.

Der neue A350 steht noch in der Übergabehalle. Das Tuch, mit der das Flugzeug verhüllt war, liegt auf dem Boden.

Bei diesem Flugzeug wurde das Außendesign überarbeitet. Neu sind zum Beispiel die Schriftzüge in der Schriftart „Bundes Sans”.

Bundeswehr/Dirk Bannert
Der neue A350 hat auf der linken Seite zwischen Cockpit und geöffneter Türe den Schriftzug "Konrad Adenauer".

Äußerlich unterscheidet sich der zweite A350 mit dem neuen Namen „Konrad Adenauer“ nur leicht in der Lackierung, die markanten Unterschiede verstecken sich im Inneren. Details dürfen aus Sicherheitsgründen nicht gezeigt werden.

Bundeswehr/Dirk Bannert

Drei neue Flugzeuge für die Luftwaffe

Drei Flugzeuge des Typs A350 hatte das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr bereits 2019 bestellt. Sie sollen die alternde A340-Flotte ablösen. Schon im Sommer 2020 wurde die erste Maschine übernommen. Das Innere dieser Maschine wurde zunächst nur übergangsweise mit einer sogenannten „Interimskabine“ umgerüstet, um die beiden betagten A340 während der Corona-Pandemie schnell zu ergänzen. Mit der Vollausstattung ist der neue A350 nun für offizielle Reisen von höchsten Regierungsmitgliedern bestmöglich ausgerüstet.

Portraitfoto Generalmajor Puschmann
Thorsten Puschmann, Generalmajor und militärischer Vizepräsident des BAAINBw Bundeswehr/Dirk Bannert
Die nächste Maschine erwarten wir bereits in 2023. Nicht nur der Vertragsschluss, sondern auch die Übergabe der ersten Maschine erfolgten in Rüstungsrekordzeit.

Das Projekt läge zudem im Zeit- und Kostenrahmen, die Leistung stimme und trotz Pandemie gäbe es bisher keine nennenswerten Verzögerungen in der Auslieferung, fasste Generalmajor Thorsten Puschmann zusammen. Der militärische Vizepräsident des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr begleitete die Übergabe des A350 gemeinsam mit dem Projektteam.

Auf diesen Projektverlauf ist man im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr stolz, schließlich stehen die Flugzeuge nicht abholbereit beim Hersteller. Airbus liefert die fabrikneuen Maschinen an die Lufthansa Technik AGAktiengesellschaft. Hier werden die VIPvery important person-Kabinen eingebaut und das Flugzeug erhält sein Außendesign.

Traditionsreicher Name für den zweiten A350

Im Beisein des gleichnamigen Enkels des ersten Bundeskanzlers taufte die parlamentarische Staatssekretärin im BMVgBundesministerium der Verteidigung Siemtje Möller die Maschine mit der Kennung 10+01 auf den Namen „Konrad Adenauer“. Die Namensgebung der drei großen Regierungsflieger ist eine Erinnerung an die drei Gründungsväter der Bundesrepublik Deutschland und ein Symbol dafür, dass die Bundeswehr als Parlamentsarmee ein fester Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland ist und die Soldatinnen und Soldaten als Staatsbürger in Uniform betrachtet werden. 

Eine Frau, zwei Soldaten und drei Männer präsentieren ein Modell des Flugzeuges

Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMVgBundesministerium der Verteidigung Siemtje Möller feiert gemeinsam mit Spitzenvertretern aus Beschaffungsorganisation, Luftwaffe und Industrie die Übergabe des neuen A350

Lufthansa Technik AG/Jan Brandes
Eine Frau und zwei Männer stehen in einer Halle auf einer Plattform neben einem weißen Flugzeug

Staatssekretärin Siemtje Möller tauft den neuen A350 mit der Kennung 10+01. Mit dabei ist der Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers, Konrad Paul Karl Adenauer (re.).

Lufthansa Technik AG/Jan Brandes

Vielseitig für die Bundeswehr einsetzbar

Der A350 wird weltweit in Langstreckenflotten von Fluggesellschaften genutzt. Er kann fast jede ausländische Hauptstadt ohne Zwischenstopp erreichen und verbraucht dabei etwa 25 Prozent weniger Treibstoff als das Vorgängermodell.

Neben dem Transport hochrangiger Regierungsangehöriger kann der A350 von der Luftwaffe durch eine spezielle Basisinstallation kurzfristig für den intensivmedizinischen Lufttransport von Verwundeten und Kranken umgerüstet werden. Bei freien Kapazitäten können die Maschinen außerdem für militärische Personal- und Materialtransporte, beispielsweise im Rahmen des Krisenmanagements, genutzt werden.

Der erste Airbus A350 der Bundeswehr im Landeanflug

Mit 165.000 Litern Treibstoffvolumen fliegt der A350 - hier die erste Maschine der Bundeswehr - von Berlin nach Chicago und wieder zurück ohne Zwischentanken zu müssen

Bundeswehr/Miriam Altfelder

Der nächste voll ausgestattete A350 mit der Kennung 10+02 befindet sich schon zur Umrüstung im Hamburger Werk der Lufthansa Technik AGAktiengesellschaft und soll im Februar 2023 ausgeliefert werden. Im Anschluss daran wird das bereits genutzte Flugzeug nochmals mit der vollwertigen VIPvery important person-Kabine nachgerüstet, sodass die Flotte voraussichtlich 2024 in vollem Umfang einsatzbereit sein wird.

von Presse und Informationszentrum Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung   E-Mail schreiben

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