Cyber- und Informationsraum

„Helfende Hände“ zur Bekämpfung der Corona-Pandemie

„Helfende Hände“ zur Bekämpfung der Corona-Pandemie

Datum:
Ort:
Murnau am Staffelsee
Lesedauer:
3 MIN

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Die Corona-Pandemie dauert weiterhin an und die Gesundheitsämter in den Städten und Landkreisen haben ein enormes Arbeitspensum zu bewältigen. Dabei unterstützt das Informationstechnikbataillon 293 im Rahmen der Amtshilfe „Helfende Hände“ den Landkreis Weilheim-Schongau sowie die Stadt München. Neben der Kontaktnachverfolgung gehört auch die Befundbearbeitung zu den Aufgaben der Soldatinnen und Soldaten aus Murnau.

Ein Soldat sitzt am Arbeitsplatz PC

Die Soldatinnen und Soldaten des Informationstechnikbataillons 293 unterstützen zum Beispiel bei der Kontaktnachverfolgung.

ITBtl 293

Seit Ende November leisten 50 Soldatinnen und Soldaten des Informationstechnikbataillon 293 im sowohl im Gesundheitsamt Weilheim-Schongau als auch in der Stadtverwaltung München ihren Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Am 6. Dezember erfolgte in München der Umzug in die Hallen auf dem Messegelände, um ausreichend Platz für rund 500 Arbeitsplätze für Contact-Tracing durch Bundeswehr sowie durch weitere Verwaltungs- und Einsatzkräfte bieten zu können.

Wichtige Aufgaben

Das Aufgabenspektrum für die helfenden ITInformationstechnik-Soldatinnen und Soldaten ist weitreichend. Dazu zählen das Anrufen von Kontaktpersonen zur Durchbrechung der Infektionsketten und der damit verbundenen Datenaufnahme in die neue bayrische Software „BaySIM“, welche die Nachverfolgung der Infektionswege unterstützen soll. Das Aussprechen der Quarantäne, deren Bescheinigung sowie die Dokumentation ist ein aufwendiges Verfahren, welches Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen benötigt. Auch am Ende von verhangenen Quarantänen ist die Arbeit der Soldatinnen und Soldaten nicht abgeschlossen. Nochmals werden per Telefon Symptome abgefragt und, je nach Gesundheitszustand, Quarantänezeiten verlängert oder beendet. Die Bearbeitung der negativen Befunde und der damit einhergehenden Aufgaben, wie Abrufen der Befunde, das Informieren der betroffenen Personen sowie das Zustellen der Bescheide und sorgfältige Dokumentation ist ebenso Teil der umfangreichen Arbeiten, die die Murnauer ITInformationstechnik-Profis zur Mithilfe leisten. In München übernehmen die Teams Bearbeitung und Eintrag positiver Laborbefunde in die landesweite Infektionsmeldeplattform. So gehören beispielsweise auch, bei positiven Corona-Tests, das Informieren von Schulen und Kindertagesstätten über deren Schließung sowie das Betreiben einer Hotline für Rückfragen betroffener Bürgerinnen und Bürger rund um das Thema Corona dazu. Oberleutnant Johannes W. und sein Team sind zurzeit im Landratsamt Weilheim-Schongau: „Wir nehmen die neuen Aufgaben gerne an und freuen uns einen kleinen Teil zur Eindämmung der Corona-Pandemie leisten zu können“. „Man spürt die Dankbarkeit für unsere Unterstützung. Obwohl wir normalerweise in verschiedene Aufgabenbereiche arbeiten, hat die Einarbeitung hervorragend funktioniert“, lobt der ITInformationstechnik-Offizier die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes.

ITInformationstechnik-Profis in ihrem Element

Aufgebaute Computer-Arbeitsplätze in der Messehalle

Auch in der Messe München haben die Soldatinen und Soldaten mit ihrem ITInformationstechnik-Fachwissen unterstützt.

ITBtl 293

Die ausgeführten Tätigkeiten erfordern viel anwendungstechnisches Wissen. So konnten die Murnauer ITInformationstechnik’ler mit ihrem Know-How zum Beispiel Verbesserungen bei der Bearbeitung von Informationsbriefen erzielen: „Wir konnten den Prozess der Serienbrieffunktion einführen und somit die Aufsetzung der Briefe vereinfachen, indem die Informationen automatisch aus vorhandenen Excel-Listen entnommen werden“, erklärt Oberleutnant Marco C., der, zusammen mit seinem Team bis Anfang Dezember in der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt in kürzester Zeit mehr als 300 Fälle zusätzlich bearbeiten konnte.

Darüber hinaus ist ein weiterer Soldat aus dem ITInformationstechnik-Bataillon in Lichtenfels als Multiplikator eingesetzt: „Die erfassten Personendaten wurden bisher in Excel-Listen abgespeichert. Das neue System „BaySIM“ soll diesen Vorgang automatischer und damit schneller machen“. Der ITInformationstechnik-Profi war zuvor in München eingesetzt, wo mit dem System gearbeitet wird. In Lichtenfels gibt er Einführungsunterrichte für die Mitarbeiter(-innen) des Landratsamtes und führt in erste praktische Arbeitsabfolgen am System ein. „BaySIM“ gilt als Vorreiter zum zukünftigen System „Sormas“, welches ab Januar deutschlandweit als Kontrollmittel zur Überwachung von verschiedenen Epidemien eingesetzt werden soll.

Hoher Besuch im Gesundheitsamt Weilheim

Von der wertgeschätzten Arbeit der „Murnauer-Helfer“ konnte sich auch Brigadegeneral Dietmar Mosmann vor Ort überzeugen. „Gerade für die jungen Mannschaftssoldatinnen und -soldaten ist die Kontaktnachverfolgung kein alltägliches Geschäft und kann vor allem bei schweren Infektionsverläufen stark belastend sein“, so der Stellvertreter des Kommandeurs des Kommando für Informationstechnik der Bundeswehr und Kommandeur der Informationstechniktruppen, dem auch das ITInformationstechnik-Bataillon unterstellt ist. Jedoch bietet dieser nicht alltägliche Einsatz auch interessante Einblicke in das öffentliche Gesundheitswesen für alle beteiligten Murnauer ITInformationstechnik-Spezialisten.

Aufgrund anhaltend hohen Infektionszahlen helfen die ITInformationstechnik-Profis auch über Weihnachten und Neujahr aus, um keinen Einbruch bei der Kontaktnachverfolgung zu riskieren. Corona hat unserer Gesellschaft vieles abverlangt und traditionelle vorweihnachtliche Veranstaltungen des Bataillons, wie das Adventskonzert und die Teilnahme am Christkindlmarkt Murnau, mussten abgesagt werden. „Durch Unterstützung im Rahmen der Amtshilfe „Helfende Hände“ und der damit verbundenen Bekämpfung des Virus, offen wir unseren Beitrag leisten zu können“, so Oberstleutnant Marc Richter, Kommandeur des Murnauer Bataillons.


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