Heer
Jahrgangsbeste ITInformationstechnik-Soldatin

Fernmelderin mit besonderer Medaille ausgezeichnet

Fernmelderin mit besonderer Medaille ausgezeichnet

Datum:
Ort:
Mittenwald
Lesedauer:
2 MIN

Sie ist militärisch, fachlich und charakterlich ein Vorbild: Oberfeldwebel Johanna Schweizer vom Fernmeldezug des Gebirgsjägerbataillons 233 in Mittenwald. Wiederholt zeigte die junge Soldatin auf Lehrgängen an der Schule für Informationstechnik der Bundeswehr (ITSBw) herausragende Leistungen. Dafür wurde sie jetzt vom Kommandeur der Schule ausgezeichnet.

Eine Soldatin steht vor einem Gebäude neben einem Stein und hält eine Urkunde und eine Medaille.

„Ich werde weiterhin mein Bestes geben“, sagt Oberfeldwebel Johanna Schweizer von der 1. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 233 in Mittenwald

Bundeswehr/Fabian Höbel

Es ist halb acht Uhr morgens. Bei hellem Fackelschein und leichtem Schneefall steht die 1. Kompanie der Mittenwälder Gebirgsjäger angetreten in Formation. Heute wird hoher Besuch erwartet. Der Kommandeur der ITSBw, Brigadegeneral Rainer Simon, kommt. Die Schuleinrichtung gehört nicht zum Heer. Was führt ihn also in dieses Infanteriebataillon? Der General möchte eine Soldatin des Fernmeldezuges auszeichnen, Oberfeldwebel Johanna Schweizer. Gemeinsam mit ihren Kameradinnen und Kameraden gewährleistet sie die Führungsfähigkeit des Bataillons in Übung, Einsatz und Gefecht. Die Schule kennt die Soldatin als Lehrgangsteilnehmerin.

Eine unter Tausenden Absolventen 

Die ITSBw bildet das ITInformationstechnik-Fachpersonal für die gesamte Bundeswehr aus, darunter auch die Fernmeldekräfte des Heeres. Oberfeldwebel Schweizer ist Heeressoldatin und Gruppenführerin im Fernmeldezug der 1. Kompanie. Im Jahr 2020 besuchte sie zwei Lehrgänge an der ITInformationstechnik-Schule. Diese schloss sie nicht nur jeweils als Lehrgangsbeste ab, sondern stand ihren Lehrgangskameraden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Damit trug sie auch zu deren erfolgreichem Prüfungsabschluss bei. Die Soldatin überzeugte nicht nur ihre Hörsaalleiter, sondern auch ein Gremium, das am Ende des Ausbildungsjahres über die Auszeichnungen abstimmt. Bei der Verleihung erklärt Brigadegeneral Simon: „Das Gremium war sich sehr schnell einig und somit fiel uns die Entscheidung, Oberfeldwebel Schweizer auszuzeichnen, sehr leicht.“ Jährlich absolvieren rund 6.000 Teilnehmer die fachlich herausfordernden Lehrgänge an der Schule. Bemerkenswert: Die Fernmelderin ist im Jahr 2021 eine von drei Absolventinnen und Absolventen, die einen Preis für besondere Leistungen erhalten.

Unmittelbar nach ihren Lehrgängen ging es für Oberfeldwebel Schweizer direkt auf die Brigadegefechtsübung Berglöwe. Hier konnte sie ihr neues Wissen sofort einbringen und anwenden. Aus diesem Grund fand die Verleihung durch den General jetzt Anfang 2022.

Ein Preis mit Verantwortung

Auf einem hellen Tisch liegen eine Urkunde und eine silberne Medaille in Etui.

Die Medaille und Urkunde der Preisträgerin

Bundeswehr/Fabian Höbel

Oberfeldwebel Schweizer ist die 30. Preisträgerin der General-Fellgiebel-Medaille, die seit 2014 für herausragende Leistungen an Einzelpersonen vergeben werden kann. Namensgeber der Auszeichnung ist Fritz Erich Fellgiebel († 4. September 1944), General der Nachrichtentruppe der Wehrmacht und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. Als General der Nachrichtentruppe, dem Vorgänger der heutigen Fernmeldetruppe, war Erich Fellgiebel maßgeblich an der Vorbereitung der Operation Walküre, des geplanten Attentats auf Adolf Hitler, beteiligt. Er war es, der nach der Detonation der Bombe versuchte, die Wolfsschanze von allen Nachrichtenverbindungen abzuschneiden. Die Operation Walküre schlug jedoch fehl und Fellgiebel wurde mit anderen Mitgliedern des militärischen Widerstandes hingerichtet. Seiner Rolle im Widerstand und ihm zu Ehren trägt die Kaserne der ITSBw, ebenso wie der Preis, seinen Namen.

Die Verleihung sei zugleich Pflicht für die junge Soldatin, auch künftig durch Vorbild voranzugehen, wie Simon in seiner Rede betont. Die Soldatin ist sich dessen bewusst und bestätigt: „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung meiner Leistungen und werde weiterhin mein Bestes geben.“ Ganz im Sinne des Namensgebers ihres Preises.

von Fabian Höbel

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