Sanitätsdienst

Die Aufstellung stärkt die gesamte Bundeswehr

Die Aufstellung stärkt die gesamte Bundeswehr

Datum:
Ort:
Rheine
Lesedauer:
3 MIN

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Das zum 1. April 2020 in Rheine neu aufgestellte Sanitätsregiment 4 besteht in seiner Anfangsaufstellung insbesondere aus zwei Einsatzkompanien und einer Sanitätsausbildungskompanie mit insgesamt 200 Soldatinnen und Soldaten, die etappenweise nach Rheine kommen. Weitere Einheiten werden Zug um Zug folgen.

Der neue Kommandeur steht im Feldanzug an einer mit Steinkohle gefüllten Lore in Rheine

Der Neue: Oberfeldarzt Dr. Philipp Géronne ist der erste Kommandeur des neuen Sanitätsregiments 4 in Rheine

Sven Rapreger

Mit der Aufstellung des Sanitätsregiments 4 findet die Ära der Emsstadt als Heimat für Truppenteile der Bundeswehr eine Fortsetzung: Mit dem Dienstantritt von Oberfeldarzt Dr. Philipp Géronne als erster Kommandeur des neuen Regiments trat der Aufbau der neuen Einheit in der Theodor-Blank-Kaserne in Bentlage in die „heiße Phase“. „Unser Auftrag ist es, das Regiment von Null aufzubauen“, erläutert Géronne seine Aufgabe. Nach dem Aufwuchs mit Personal und Material soll das neue Regiment die Landstreitkräfte sanitätsdienstlich unterstützen.

Zwischenziel: Aufbau einer Grundausbildungskompanie

Bis Ende 2020 soll das neue Sanitätsregiment 4 in Rheine-Bentlage bis zu 200 Soldatinnen und Soldaten beheimaten. Nach und nach erfolgt die Ausstattung mit geschützten Sanitätsfahrzeugen und mobilen Sanitätseinrichtungen. „Unser erstes Zwischenziel ist der Aufbau einer Grundausbildungskompanie, die ab April 2021 Rekrutinnen und Rekruten ausbildet“, so der Kommandeur. Damit wächst das Regiment auf 350 Personen an. Die Zielgröße liegt bei rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten. „Das ist aber frühestens in sechs bis acht Jahren zu erwarten“, sagt Géronne.

Standort in Rheine

Die Theodor-Blank-Kaserne bietet als Standort gute Voraussetzungen: „Für die Unterstützung der 1. Panzerdivision wird das Sanitätsregiment 4 zukünftig einen entscheidenden Beitrag leisten. Aber auch die räumliche Nähe zum 400 Geneeskundig Bataljon im niederländischen Ermelo ist ein großer Pluspunkt“, betont Generalstabsarzt Dr. Stephan Schmidt, Kommandeur Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung in Weißenfels. Auf dem nahegelegenen Standortübungsplatz existieren hervorragende Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten.

Stärkung der Bundeswehr insgesamt

Der Generalinspekteur der Bundeswehr hatte in seinem Tagesbefehl vom 1. Juli 2019 die Aufstellung des Sanitätsregiments 4 angekündigt; am 1. April folgte die Indienststellung. Wörtlich hieß es: „Die Entscheidung zur Aufstellung des neuen Sanitätsregiments stärkt nicht nur den Sanitätsdienst, sondern die Bundeswehr insgesamt. Wir unterstreichen damit unsere Bemühungen, den veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen und unsere Landes- und Bündnisverteidigung wieder stärker in den Fokus zu nehmen.“

Auch Corona ein Thema

Aktuell reagiert man mit den überall geltenden Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ob die Corona-Krise einen Einfluss auf den Zeitplan des Regimentaufbaus hat, ist nicht absehbar. „In dieser Frage fahren wir alle auf Sicht“, so der Oberfeldarzt. In seiner letzten Verwendung im Bundesverteidigungsministerium war Géronne unter anderem für Koordinations- und Unterstützungsaufgaben der Bundeswehr in der Coronavirusbekämpfung im Einsatz.

Bundeswehr und Rheine

„Mein Vorkommando berichtet, dass die Bevölkerung von Rheine die Bundeswehr sehr freundlich aufnimmt. Das freut uns überaus. Wir wollen nun schnell ein Teil des Lebens in dieser Stadt werden“, so der Kommandeur. Die gute Nachricht seitens des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung: „Zu gegebener Zeit wird mit dem Aufstellungsappell des Sanitätsregimentes 4 am Standort Rheine auch nach außen und in der Öffentlichkeit ein sichtbares Zeichen gesetzt werden“, betonte Dr. Schmidt.

Ehemals großer Standort

Rheine gehörte zu den größten Bundeswehrstandorten in Deutschland. Der erste Einschnitt erfolgte nach der Wende mit dem Abzug der Luftwaffe. Folgende Strukturreformen bedeuteten zunächst das Aus für die Logistik-Einheiten am Standort Gellendorf, zuletzt wurde das Heeresfliegerregiment 15 in Bentlage aufgelöst. Ende 2018 wurde am Standort in Bentlage ein Neubeginn für die Bundeswehr in Rheine bekannt gegeben.

von Matthias Schrief und Michael Zacher  E-Mail schreiben

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