Sanitätsdienst

Der Traum von Olympia-Gold lebt weiter

Der Traum von Olympia-Gold lebt weiter

Datum:
Ort:
Ulm
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Stabsunteroffizier (FAFeldwebelanwärter) Alexander Bachmann hat sich als erster deutscher Sportler für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren können. Einen nicht unerheblichen Anteil an dem Erfolg des Taekwondo-Sportlers hatte auch eine Handchirurgin vom Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

Eine Frau in weißen Kittel sitzt auf einem Stuhl und untersucht die Hände eines Mannes

Oberfeldarzt Dr. Meike Wendlandt untersucht die Hände des Spitzensportlers. Auch sie ist zufrieden mit dem Ergebnis der Operation.

Bundeswehr/Michael Laymann

Bachmann sitzt in einem nüchternen Untersuchungszimmer und wartet auf die Handchirurgin, die vor einem Jahr das Unmögliche möglich gemacht hat. Mit einem Finger zeigt der Spitzensportler der Bundeswehr auf eine kleine Narbe an seiner Hand. Für den leidenschaftlichen Kampfsportler ist diese nur eine von mehreren - und dennoch hätte ein komplizierter Mittelhandknochen-Bruch ihn beinahe die direkte Olympia-Qualifikation gekostet.

Während der Weltmeister von 2017 entspannt anfängt seine Geschichte zu erzählen, öffnet sich die Tür. Oberfeldarzt Dr. Meike Wendlandt, eine zierliche, selbstbewusste Frau, betritt das Zimmer. Die Chirurgin erinnerte sich noch an die Röntgenbilder, die in einem Tokioer Krankenhaus gemacht wurden. „Eine typische Verletzung, als wenn jemand mit voller Kraft gegen die Wand geschlagen hätte.“

Berufsrisiko Sportverletzung

Ein Mann hält einen Bilderrahmen in der Hand. Neben ihm steht eine Frau in weißen Kittel und sieht ihn an.

Stabsunteroffizier (FAFeldwebelanwärter) Alexander Bachmann bedankt sich bei Oberfeldarzt Dr. Meike Wendlandt für die schnelle und professionelle medizinische Betreuung nach seiner Sportverletzung

Bundeswehr/Uwe Henning

Doch Bachmann schlug nicht gegen eine Wand, sondern wurde im September 2019 bei einem Grand Prix in Tokio unglücklich von seinem Gegner getroffen. Für den Sportler ist eine solche Verletzung auch nichts Außergewöhnliches: Von ungefähr drei Brüchen an der Hand weiß Bachmann zu berichten.

„Ich habe schon gemerkt, dass da etwas passiert ist, was nicht so gut war“, erinnert sich Bachmann mit einem Lächeln an den Moment seiner Verletzung. Während des Kampfes war sein Körper vollgepumpt mit Adrenalin. Dadurch spürte er die Schmerzen erst einige Zeit später. Trotz seiner stark geschwollenen Hand stand er den Kampf durch.

Kurz nach dem Kampf nahmen seine Betreuer bereits Verbindung mit dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm auf. Das Klinikum hat sich in der Vergangenheit bei verschiedenen Sportverbänden, etwa dem Deutschen Skiverband, einen exzellenten Ruf erworben. Bereits drei Tage nach der Verletzung operierte Wendlandt den Spitzensportler. Mit viel Fingergefühl richtete die Fachärztin für Plastische und Handchirurgie den gebrochenen Mittelhandknochen und fixierte diesen mit zwei Drähten.

Schneller Trainingsstart

Bilderrahmen mit Bild. Darauf sind zwei Personen zu sehen

Zur Erinnerung vom Trainer und Sportler

Bundeswehr/Michael Laymann

Für die Medizinerin war es eine schwere Verletzung, aber operativ machbar. Anspruchsvoll war vor allem das, was nun folgen sollte. Statt einer behutsamen Regeneration musste Bachmann vier Wochen später wieder auf der Matte stehen, um die fehlenden Punkte für Olympia einzufahren. Wendlandt kennt den Druck, der auf den Spitzensportlern lastet. Jedem anderen hätte sie solch eine radikale und schnelle Behandlung auch nicht guten Gewissens empfehlen können. Doch im Gegensatz zu einem Hobby- hat ein Spitzensportler eine medizinische Crew um sich. Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie ärztliches Fachpersonal überwachen und behandeln Bachmann engmaschig. Bereits nach einer Woche trainierte er wieder und holte schließlich während eines Grand Prix in Sofia die fehlenden Qualifikationspunkte für Tokio.

Dass Olympia um ein Jahr verschoben wurde, kommt dem Stabsunteroffizier nicht ungelegen: Denn so hat er genug Zeit, um die Verletzung ordentlich auszukurieren. Dank der innovativen und vor allem schnellen medizinischen Hilfe des Bundeswehrkrankenhauses Ulm lebt für Alexander Bachmann der Traum von Olympia-Gold weiter.

von Uwe Henning

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Weitere Informationen