Sanitätsdienst
Besondere Würdigung

Kaserne in Kronshagen nach im Einsatz gefallenen Sanitätsoffizier umbenannt

Kaserne in Kronshagen nach im Einsatz gefallenen Sanitätsoffizier umbenannt

Datum:
Ort:
Kronshagen
Lesedauer:
2 MIN

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Die Kaserne „Sanitätsdienststellen Bundeswehr Kronshagen“ heißt nun „Oberstabsarzt-Dr.-Eißing-Kaserne“. Bei einem Festakt enthüllte die Witwe des Gefallenen vor zahlreichen Gästen das neue Namensschild der Liegenschaft. Der Arzt, 2001 als UNUnited Nations-Beobachter in Georgien eingesetzt, ist der erste Bundeswehrsoldat, der bei Kampfhandlungen getötet wurde.

Vier Personen enthüllen das neue Kasernenschild in Kronshagen. Rechts daneben steht eine Ehrenabordnung mit Truppenfahne

Mit einem würdevollen Festakt gedenken die Familie des Getöteten gemeinsam mit den Soldatinnen und Soldaten der Dienststelle und im Beisein hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Bundeswehr Oberstabsarzt Dr. Dieter Eißing

Bundeswehr/Henner Feddersen

Der neue Namensgeber des Standorts Kronshagen, Oberstabsarzt Dr. Dieter Eißing, sei ein werteorientierter Soldat und hervorragend ausgebildeter Arzt gewesen, betonte Oberstveterinär Dr. Jörg Schulenburg, Leiter des Zentralen Instituts des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Kiel, in seiner Begrüßung.

Der Sanitätsoffizier hatte sich freiwillig für die UNUnited Nations-Beobachtermission in Georgien (UNOMiG) gemeldet. Am Schicksalstag, dem 8. Oktober 2001, saß er in einem Hubschrauber mit neun weiteren Missionsangehörigen. Während eines Patrouillenfluges wurde die Maschine mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Niemand hat überlebt.

„Verehrt wirst du immer. Vergessen wirst du nie“

Festlich gekleidete Frau steht an einem Rednerpult

Eißing lernte seine damalige Frau Marite Wahrlich in Neuseeland kennen. Sie ist nach dem Tod ihres Mannes in die neuseeländischen Streitkräfte eingetreten.

Bundeswehr/Patrick Grüterich

Mit den stimmungsvollen Klängen des Marinemusikkorps Kiel wurde die Festveranstaltung begleitet. Marite Wahrlich, die Witwe des Gefallenen und Soldatin der neuseeländischen Streitkräfte, wünschte sich das Musikstück „The Last Post“. Der neuseeländischen Tradition folgend, erhoben sich die Anwesenden zum Spiel des Stücks. 

Danach erzählte sie den Gästen von den Eigenschaften ihres verstorbenen Mannes. Beispielweise wollte er bereits als Kind Arzt werden und seine Lieblingsfarbe sei Dunkelrot gewesen. Über ihre Trauer sagte sie: „Der Verlust wird nie weggehen.“

Vor allem aber sei er ein liebevoller Ehemann und guter, hingebungsvoller Vater gewesen. Ein Vater, dem es nicht vergönnt gewesen war seinen Sohn aufwachsen zu sehen und die prägenden Momente mitzuerleben. Der Sohn des Verstorbenen befindet sich aktuell ebenfalls in der Ausbildung zum Arzt und tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters. 

Ihre abschließenden Worte richtete sie dann direkt an ihren verstorbenen Ehemann: „Danke für deine Opferbereitschaft und die Werte, die du an den Tag gelegt hast. Verehrt wirst du immer. Vergessen wirst du nie“.

Über den Namensgeber

Menschen zu helfen sei das, was alle Angehörigen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr miteinander verbinde, so Flottenarzt a. D.außer Dienst Dr. Volker Hartmann. Er kannte Eißing persönlich und schilderte den Anwesenden die dramatischen Umstände seines Todes. Eißing sei ein Mensch gewesen, der sich durch sein gesamtes Wirken um Recht, Menschenwürde und Freiheit verdient gemacht habe.  

„Dieter Eißing hat sein Leben bei der Erfüllung unseres Auftrags zur Rettung, Behandlung und Versorgung von Menschen gegeben, einer der zentralen Bezugspunkte der Tradition des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.“

Die ehrenvolle Aufgabe der Enthüllung des neuen Kasernenschildes wurde der Witwe zuteil. Zusammen mit dem Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, dem Kasernenkommandanten und der parlamentarischen Staatsekretärin Siemtje Möller präsentierte sie das neue Namensschild, das künftig an der Kaserneneinfahrt hängen wird. Die Kaserne beherbergt überwiegend Dienststellen des Sanitätsdienstes, so auch das Zentrale Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. 

Gedenkstätte für alle Soldatinnen und Soldaten

Mann weiht eine Gedenkstätte ein

Oberstveterinär Dr. Jörg Schulenburg weiht die Gedenkstätte zu Ehren von Oberstabsarzt Dr. Eißing ein. Der im Einsatz gefallene Arzt und Sanitätsoffizier ist aufgrund seines Handelns und Wertebezugs sinnstiftend für den Sanitätsdienst der Bundeswehr.

Bundeswehr/Vivian Lewark

Die Erinnerung an den getöteten Oberstabsarzt wird ebenso vor dem Hauptgebäude wachgehalten. Hier wurde ihm zu Ehren eine Gedenkstätte errichtet. Die Gedenktafel mit Eißings Bild und seiner Geschichte steht ebenso für all diejenigen, die im Dienst für Frieden, Menschlichkeit und Freiheit unter persönlichen Entbehrungen ihren Eid auf die Bundesrepublik Deutschland und deren Werte erfüllt haben.
 

von Vivian Lewark

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