Sanitätsdienst

Teamtraining Evacuation Care: 36 Stunden im Dauerstress

Teamtraining Evacuation Care: 36 Stunden im Dauerstress

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
1 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Bei der Abschlussübung des Pilotlehrganges „Teamtraining Evacuation Care“ geraten die Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer unter Dauerstress. In ständig wechselnden medizinischen und militärischen Lagen gefordert, müssen sie auch in Extremsituationen verwundete Intensivpatienten fachgerecht versorgen und transportieren.

Viele Soldatinnen und Soldaten stehen um eine Transporttrage herum und kümmern sich um eine darauf liegende Simulationspuppe

Beim Teamtraining Tactical Evacuation Care trainieren Ärzte und Notfallsanitäter der Bundeswehr den Transport intensivpflichtiger Patienten in taktischen Lagen im Rahmen der Landesverteidigung

Bundeswehr/Michael Laymann

Im Rettungszentrum des Ausbildungs- und Simulationszentrums Koblenz herrscht Ausnahmezustand. Ein Intensivpatient muss aus Kapazitätsgründen in eine andere, höherwertige Behandlungseinrichtung verlegt werden. Medizinisch geschulte Ausbilder haben einen Hightech-Simulator mit schwersten Verletzungsmustern, wie sie in einem Gefecht vorkommen, präpariert. Der Simulator ist komplett verkabelt. Beatmung, EKGElektrokardiogramm, Sauerstoffsättigung, arterielle Blutdruckmessung, zentralvenöser Venenkatheter, Drainagen, alles ist realistisch dargestellt.

Präklinik vereint mit Taktik

Der Auftrag für das Team lautet als beweglicher Arzttrupp (BATBeweglicher Arzttrupp) den Intensivpatienten zu übernehmen, zu transportieren und intensivmedizinisch zu überwachen. Beim Übergabegespräch beschreiben die ärztlichen Ausbildungsleiter Art und Schwere der Verletzungen sowie geleistete operative und intensivmedizinische Maßnahmen. Die Lehrgansteilnehmerinnen und Teilnehmer sind gefordert. Abhängig vom Zustand des Patienten und dem Zeitfaktor wird berechnet welche Medikamente und wieviel Sauerstoff zum Beatmen mitgeführt werden muss.

Taktische Evakuierung mit dem BATBeweglicher Arzttrupp

Medizinisches Personal steht vor dem Heck eines militärischen Fahrzeugs, darin stehen drei Soldaten an einer Krankentrage

Oberfeldarzt Dr. Diethard Kucharski (links) ist der medizinische Ausbildungsleiter beim Teamtraning Evacuation Care und weist die Ausbildungsteams bei der Abschlussübung in die Lage ein.

Bundeswehr/Michael Laymann

Die taktische Evakuierung ist Schwerpunkt des 2-wöchigen Pilotlehrganges. Militärärzte und Notfallsanitäter der Bundeswehr versehen unter taktischen Bedingungen im Verteidigungsfall ihren Auftrag. Die Lageeinspielungen der Ausbilder: Feindliche Luftangriffe, militärische Ausweichmanöver, durchfahren kritischer Geländeabschnitte oder gar Umladen auf ein anderes Rettungsfahrzeug. In der 36-stündigen Übung stehen die Teams unter Dauerstress. Während der Transporte versorgen sie die Intensivpatienten medizinisch.

Die Lehrgansteilnehmerinnen und Teilnehmer sollen medizinisch und taktisch richtig handeln. Die direkte Kommunikation untereinander ist Voraussetzung für den Erfolg. „Wie wichtig Kommunikation in solchen Lagen ist, wurde in meinem Team sehr deutlich“, resümiert Lehrgangsteilnehmer Stabsarzt Dr. Tobias Grübl. Außerdem sei der Lehrgang sehr spannend gewesen, erklärt der Anästhesist aus dem Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz.

von Uli Reinecke

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.