Afghanistan: 901 Menschen evakuiert, weitere Flüge im Tagesverlauf
Afghanistan: 901 Menschen evakuiert, weitere Flüge im Tagesverlauf
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Heute Nacht ist der siebte Evakuierungsflug der Bundeswehr im usbekischen Taschkent gelandet. An Bord: 211 deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger, Ortskräfte und weitere gefährdete Personen. Seit dem ersten Flug am Dienstag sind nun 901 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Heute fliegt die Luftwaffe vier weitere Male nach Kabul.
Die sicherheitspolitische Lage in Afghanistan hat sich seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban am letzten Wochenende dramatisch verschlechtert und bleibt schwer einschätzbar. Der Flughafen in Kabul wird derzeit in Teilen von den USUnited States-amerikanischen Streitkräften kontrolliert, die Zufahrtswege befinden sich jedoch in der Gewalt der Taliban.
In den vergangenen Tagen hat die Bundeswehr eine funktionierende Luftbrücke zwischen dem afghanischen Kabul und dem usbekischen Taschkent aufgebaut. Heute Nacht um 03:07 Uhr MESZ landete hier das siebte Evakuierungsflugzeug der Luftwaffe. An Bord des A400M befanden sich 211 deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger, afghanische Ortskräfte und weitere gefährdete Personen.
Seit dem ersten Flug am Dienstag sind nach aktuellem Stand 901 Männer, Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht worden. Die Mehrheit der bisher Geretteten ist bereits in Deutschland angekommen. Weitere werden heute ausgeflogen.
Evakuierungsflüge bis auf weiteres mehrmals täglich
Die Evakuierungsflüge werden bis auf weiteres mehrmals täglich fortgesetzt. Heute fliegt die Luftwaffe viermal nach Kabul, um möglichst viele weitere schutzbedürftige Menschen an Bord zu nehmen und ins sichere Taschkent zu bringen.
Der gestrige Ausfall eines A400M wegen eines Defektes beeinträchtigt die Zahl der Flüge nicht. Eine Ersatzmaschine ist bereits vor Ort gelandet und im Einsatz. Sie hatte auch Ersatzteile für zügige Reparatur des defekten Flugzeuges an Bord.
Bundeskabinett erteilt Mandat bis zum 30. September
Das Mandat für die Evakuierungsoperation läuft bis zum 30. September 2021. Es ist als robustes Mandat für bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten angelegt. Ein Kampfeinsatz zur Absicherung der Evakuierungsoperation ist damit möglich.
Den Mandatsantrag hatte das Bundeskabinett gestern in einer Sondersitzung gebilligt. Die Abstimmung im Bundestag soll in der kommenden Woche erfolgen.