Verteidigungsministerin Christine Lambrecht verleiht Preis „Partner der Reserve 2022“
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht verleiht Preis „Partner der Reserve 2022“
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Securitas, Kühn, Eichhorn & Cie, das hessische Innenministerium und der Landesverband Bayern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge sind die diesjährigen Preisträger und „Partner der Reserve“. Sie wurden am 07. September 2022 von der Verteidigungsministerin und dem Reservistenverbandspräsidenten Patrick Sensburg in Berlin ausgezeichnet.
Ohne engagierte Reservistinnen und Reservisten kann die Bundeswehr ihre vielfältigen Aufträge nicht erfüllen. Das hob Verteidigungsministerin Christine Lambrecht in ihrem Grußwort hervor: 240.000 Wehrübungstage seien allein im Rahmen der Coronahilfe 2021 geleistet worden.
Die Ministerin erinnerte auch an den Einsatz von Reservistendienstleistenden während der Flutkatastrophe im Ahrtal und in der Flüchtlingshilfe. „Das alles spricht eine deutliche Sprache. Die Reserve ist für die Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte ein unverzichtbarer Bestandteil.“
Keine Einbahnstraße
Reservistinnen und Reservisten engagieren sich ausschließlich freiwillig. Aber auch ihre Arbeitgeber müssen dieses Engagement befürworten, ihre Mitarbeitenden für deren Dienst in der Bundeswehr freistellen und vorübergehende Personalvakanzen in Kauf nehmen. Gesetzlich verpflichtet sind sie dazu nicht.
„Nur mit Unterstützung ihrer Chefinnen und Chefs ist es Reservistinnen und Reservisten möglich, sich in der Reservistenarbeit zu engagieren“, unterstrich deshalb Ministerin Lambrecht. Einer dieser Chefs ist Tobias Soppart, der stellvertretend für das Unternehmen Securitas den Arbeitgeberpreis in der Kategorie „Großunternehmen“ entgegennahm.
Die personelle Lücke, die bei uns durch die Wehrübung entsteht, wird kompensiert durch den Fähigkeitsgewinn, der aus dem Reservistendienst mitgebracht wird.
„Wir als Unternehmen profitieren genauso wie der Mitarbeiter von Wehrübungen. Wir schätzen es grundsätzlich sehr, wenn sich Mitarbeiter ehrenamtlich und sozial engagieren. Das kann auch im Fußballverein, beim THWTechnisches Hilfswerk, der Freiwilligen Feuerwehr oder dem Roten Kreuz sein. Gleichwohl hat der Reservistendienst eine herausgehobene Stellung.“
Mit einem „besonderen, erweiterten Skill-Set“ kehrten die Mitarbeitenden zurück ins Unternehmen, so Soppart. Sie sammelten neue Erfahrungen und erwürben zusätzliche Kenntnisse: „Für mich sind Wehrübungen oft auch Weiterbildungen, von denen wir als Unternehmen anschließend profitieren.“
Preisverleihung Sonderkategorie
In der Sonderkategorie wurde der Landesverband Bayern des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet. Fast jeder fünfte hauptamtlich Beschäftigte des Verbandes ist aktive Reservistin oder Reservist. Jährlich werden mehrwöchige Reservistendienste von Mitarbeitenden genauso genehmigt wie kurzfristige, ein- oder mehrtägige Unterstützungsleistungen.
Bei nur 40 Mitarbeitenden insgesamt ist das eine besondere Herausforderung, der sich der Landesverband aber gerne stellt: „Uns ist die Bedeutung und Notwendigkeit der Reserve für die Bundeswehr bewusst“, erklärte Maximilian Fügen, der Bildungsreferent des Verbandes und Hauptmann der Reserve. „Gleichzeitig sind wir als Volksbund auch auf die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und der Reserve angewiesen. Beide sind unsere wichtigsten Unterstützer in unserer Friedensarbeit.“
Reservistinnen und Reservisten leisteten Arbeitseinsätze auf den Kriegsgräberstätten und unterstützten jedes Jahr die Haus- und Straßensammlung des Volksbundes.
„Die Bundeswehr, die Reservistendienstleistenden unterstützen den Volksbund und der Volksbund entsendet dafür auch gerne seine Mitarbeitenden in Wehrübungen.”
Kategorien Mittelstand und Behörden
In der Kategorie Mittelstand und Handwerk wurden Kühn Sicherheit und die Beratungsfirma Eichhorn & Cie ausgezeichnet. In beiden Unternehmen sind rund die Hälfte der Beschäftigten in der Reserve aktiv und wurden Ansprechstellen für Reservistenangelegenheiten etabliert. Rasch und unbürokratisch werden regelmäßig Mitarbeitende freigestellt, wenn es die Lage notwendig macht. Dieses Engagement haben sowohl die Ministerin als auch der Präsident des VdRBwVerband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. e. V.eingetragener Verein, Professor Patrick Sensburg, hervorgehoben.
In der Kategorie „Öffentlicher Dienst“ überreichte Sensburg den Preis dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport. Seit vielen Jahren unterstützt das Ministerium Reservistendienstleistende und stellt sie vor allem im Zusammenhang mit der Territorialen Reserve frei. Insbesondere im Zuge der Aktivierung der Verbindungskommandos während der Coronapandemie war die Zusammenarbeit schnell, flexibel und unbürokratisch. Die Bereitschaft von Bundes- und Landesbehörden, die Reserve der Bundeswehr aktiv zu unterstützen, sei vorbildlich, so Sensburg.