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Deutscher Beitrag überzeugt Juroren: „Yarded“ siegt bei NATO Innovation Challenge

Deutscher Beitrag überzeugt Juroren: „Yarded“ siegt bei NATO Innovation Challenge

Datum:
Ort:
Slowenien
Lesedauer:
3 MIN

Der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr) hat bei der jüngsten NATO Innovation Challenge im slowenischen Ljubljana gewonnen. Die NATO hatte innovative Konzepte und Lösungen für die militärische Transportplanung gesucht. Mit dem Programm „Yarded“ konnten die Deutschen am 14. November die Juroren überzeugen.

Ein Soldat und eine Soldatin stehen nebeneinander und lachen in die Kamera

Logistiker auf der Überholspur: Unter anderem die Hauptleute Anna T.* und Oskar H.* hatten die Idee für eine moderne, auf die Bedürfnisse des Militärs zugeschnittene Logistiksoftware. „Yarded“ brachte den Sieg bei der NATO Innovation Challenge.

NATO

Das Team des Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr) hat die jüngste NATO Innovation Challenge zum Thema Militärische Mobilität gewonnen. Bei der finalen Runde setzten sich die Deutschen am 14. November im slowenischen Ljubljana gegen zehn noch verbliebene Mitbewerber durch. Bei dem Wettbewerb war die NATO auf der Suche nach innovativen Ideen, Konzepten und Lösungen für die militärische Transportplanung, die interoperable Überwachung und die effiziente Planung im transeuropäischen Verkehrsnetz.

„Bahnbrechendes Konzept, bemerkenswerte Vision“

Mit der innovativen Softwareanwendung „Yarded“ konnte der CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr die Juroren der Allianz schließlich überzeugen. Die Laudatio der NATO-Experten war geradezu euphorisch: Sie attestierten der Software ein „bahnbrechendes Konzept, das sich durch beispiellosen Einfallsreichtum und eine bemerkenswerte Vision auszeichnet und alle Erwartungen übertraf“. „Yarded“ wurde eigens entwickelt, um logistische Abläufe bei der Koordinierung von Fahrzeug- und Materialströmen der NATO-Partnerstaaten zu optimieren.

Und wer hat’s erfunden? Die initiale Idee für die neue Software hatten drei junge Offiziere des Logistikbataillons 163. Diese Einheit ist dafür verantwortlich, das an See- und Flughäfen sowie Bahnhöfen durch NATO-Alliierte verlegte Material und Personal in Empfang zu nehmen und für die weitere Verlegung in Sammelräume (Staging Areas) vorzubereiten. Dort werden Personal und Material dann wieder zusammengeführt und die notwendigen Versorgungsgüter an die Truppe übergeben. Ein zeitraubendes und oft nicht effizient gestaltetes Geschäft.

Weniger Excel-Tabelle, mehr digitale Kompetenz

„Drei junge Offiziere des Logistikbataillons 163 hatten vergangenes Jahr an unserer Innovation Challenge Logistik in Berlin teilgenommen“, erklärt der Pressesprecher des CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr, Kevin Adlhoch. Die Idee der Hauptleute: Verlegungen von Gefechtsfahrzeugen und Material durch die Allianz künftig schneller und flexibler zu ermöglichen. „Also weniger Stift und Excel-Tabelle, dafür mehr digitale Kompetenz“, sagt Adlhoch.

„Das bisherige System ist noch weitgehend analog und hochgradig unflexibel“, erklärt dann Hauptmann Oskar H., einer der findigen Köpfe. „Gerade wenn es um die effiziente Ausplanung von Abstell- und Lagerflächen geht. Wir waren sicher, dass es mit ITInformationstechnik-Unterstützung besser gehen muss.“ Fündig wurden die jungen Logistiker im zivilen Logistikbereich. Der Begriff des „Dock- and Yardmanagements“ bezeichnet die Koordination sämtlicher Aktivitäten auf dem Werksgelände und stand schließlich auch Pate für den Namen „Yarded“.

Algorithmen helfen, Verlegungen effizient zu gestalten

Nachdem das Potenzial ihrer Überlegungen erkannt war, hat der CIHBwCyber Innovation Hub der Bundeswehr gemeinsam mit den drei Logistikoffizieren an der Umsetzung gearbeitet. „Ein wichtiges Ziel war es zudem, die Adaptierbarkeit des Programms für die gesamte NATO-Logistik zu ermöglichen“, so Pressesprecher Adlhoch weiter. Zusammen mit Experten der Unternehmen MVP Factory und VisiTrans GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung sei so binnen kurzer Zeit auf Basis einer bereits marktverfügbaren Software „Yarded“ entwickelt worden.

„Das Programm ist vor kurzem von uns im Simulationsworkshop erfolgreich erprobt worden“, sagt Hauptmann H. „Alle Funktionen sind da und laufen. Im Januar werden wir das Programm im Rahmen eines kombinierten, computergestützten Tests an seine Grenzen bringen.“ Es sei noch viel Arbeit übrig, aber ein guter Anfang gemacht: „Wir haben eine Lösung für ein reales Problem erarbeitet und wären sehr froh, wenn sie auch real implementiert würde.“

*Namen zum Schutz der Personen abgekürzt.

von Markus Tiedke

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