Ende des Afghanistaneinsatzes: Großer Zapfenstreich würdigt Soldatinnen und Soldaten

Ende des Afghanistaneinsatzes: Großer Zapfenstreich würdigt Soldatinnen und Soldaten

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Nach beinahe 20 Jahren endete im Sommer der Einsatz in Afghanistan. Er hat die Bundeswehr geprägt und gefordert, zuletzt in der militärischen Evakuierungsoperation aus Kabul. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, die Verdienste der Einsatzsoldatinnen und -soldaten zu würdigen, aber auch der Opfer zu gedenken.

Soldaten laufen Sonnenuntergang entgegen

Am 29. Juni 2021 verließen die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten Afghanistan

Bundeswehr 2021

Am 13. Oktober werden die 93.000 Soldatinnen und Soldaten, die teilweise mehrfach in Afghanistan Dienst geleistet haben, deshalb mit einem Abschlussappell im Verteidigungsministerium und einem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude in Berlin geehrt. Der Große Zapfenstreich ist das höchste militärische Zeremoniell der Bundeswehr und wird nur zu ganz besonderen Anlässen präsentiert. Insgesamt 93.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr dienten am Hindukusch. Durch den mehrfachen Einsatz einzelner Frauen und Männer, ergibt sich die Summe von 160.000. Die ARD plant eine Live-Berichterstattung zu beiden Veranstaltungen.

Gedenken an Einsatzgeschädigte und Getötete

Der Tag steht ganz im Zeichen des Afghanistan-Einsatzes: Am Morgen werden Vertreter von Truppenteilen, die in Afghanistan im Einsatz waren, im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr der deutschen Soldaten gedenken, die in Afghanistan ihr Leben ließen.

Danach werden der Bundespräsident, der Bundestagspräsident und die Ministerin das Gespräch mit Einsatzgeschädigten sowie mit Hinterbliebenen suchen. Denn es sei wichtig, auch jener zu gedenken, die Verwundungen davongetragen haben, „auch solche, die man nicht sehen kann“, betonte Annegret Kramp-Karrenbauer im Vorfeld der Veranstaltung.

Großer Zapfenstreich vor dem Bundestag

Daran anschließen wird sich der offizielle Abschlussappell zur Beendigung des Afghanistaneinsatzes. Die Zeremonie findet am Bendlerblock statt, dem Berliner Amtssitz des Verteidigungsministeriums. Bundeskanzlerin Angela Merkel wird als Gast am Appell teilnehmen. Da die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist, geht das Programm am Bundestag weiter:  Im Paul-Löbe-Haus empfängt der Präsident des Deutschen Bundestages Einsatzsoldatinnen und -soldaten.

Am Abend setzt dann der Große Zapfenstreich auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude einen feierlichen Schlusspunkt.

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Höhepunkt des Tages wird ein Großer Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude sein. Mit der musikalischen Abendzeremonie werden die in Afghanistan eingesetzten Soldatinnen und Soldaten gewürdigt.

2019 Bundeswehr/Sebastian Wilke

Der Einsatz wirkt nach

Fast 20 Jahre Afghanistaneinsatz haben die Bundeswehr maßgeblich geprägt und verändert. Rund 93.000 Soldatinnen und Soldaten dienten in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Afghanistan, 59 ließen dort ihr Leben. Deutsche Truppen bildeten afghanische Sicherheitskräfte aus, kämpften aber auch selbst gegen Aufständische. Das hat in den deutschen Streitkräften eine neue Generation Soldatinnen und Soldaten hervorgebracht, für die internationale Krisenbewältigung ein selbstverständlicher Teil ihres Auftrages ist.

Zugleich hat die Bundeswehr gelernt, dass Menschen noch lange unter den Nachwirkungen eines Einsatzes leiden können. Heute werden jede Soldatin und jeder Soldat intensiv vor und nach dem Einsatz betreut, um Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBSPosttraumatische Belastungsstörung) früh erkennen und behandeln zu können. Dies gilt insbesondere auch für die Soldatinnen und Soldaten, die Ende August an der dramatischen Evakuierungsoperation aus Kabul beteiligt waren.

„Der Einsatz war richtig“

In einem ist sich Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer sicher: „Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan war richtig. Peter Struck hatte recht: Unsere Sicherheit wurde auch am Hindukusch verteidigt. Heute ist Afghanistan kein Rückzugsort des internationalen Terrorismus mehr. Und wir mussten und wollten nach den Anschlägen des 11. September der USA als Bündnispartner zur Seite stehen.“

von Simona Boyer

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