MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Manager für ein Team aus zehn Nationen: Als deutscher Stabsoffizier im Supercamp

Manager für ein Team aus zehn Nationen: Als deutscher Stabsoffizier im Supercamp

Datum:
Ort:
Gao
Lesedauer:
2 MIN

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Oberstleutnant Maik S.* hat einen ungewöhnlichen Dienstposten: Der Stabsoffizier der Bundeswehr leitet die Operationsabteilung der MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali Mobile Task Force. Das ist ein multinationaler Einsatzverband mit Kompanien aus vier Nationen, der von einem ebenso multinationalen Stab aus 23 Ländern geführt wird.

Ein Soldat lehnt auf einem Tisch und unterhält sich mit anderen Soldaten

Koordinierungsbesprechung mit den in Gao befindlichen Partnern prägen den Alltag von Oberstleutnant Maik S.

Bundeswehr/Falk Bärwald

Schrille Alarmtöne dringen aus den Lautsprechern im Stab der MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali Mobile Task Force (MTFMaritime Task Force) im UNUnited Nations-Supercamp in Gao. „Das ist der Alarm für indirekten Beschuss des Lagers“, erklärt Oberstleutnant i. G. Maik S., während er das Stabsgebäude verlässt und den Bunker direkt nebenan betritt. Der besteht aus mehreren Seecontainern, die mit Sandsäcken verstärkt wurden. „Wir üben das regelmäßig. Ich habe den Alarm dieses Mal bewusst in die Mittagspause gelegt, um zu sehen, wie das klappt.“

Nach und nach kommen weitere Soldatinnen und Soldaten in den Unterstand. Ein Oberleutnant mit einem Klemmbrett streicht Namen ab, während er mit dem Handy den Aufenthaltsort weiterer Angehöriger des Stabes klärt. Wenige Minuten später nickt Maik S. zufrieden – alle seine Untergebenen haben sich in Sicherheit gebracht. „GF631 to all, end of exercise“, beendet er per Funk die Übung.

Kommunikation als Herausforderung

Allein in der Abteilung von Maik S. arbeiten Soldatinnen und Soldaten aus zehn Ländern. „Die größte Herausforderung ist, dass nicht alle ausreichende Sprachkenntnisse in Englisch haben“, berichtet der 38-Jährige. Mit drei seiner Offiziere spricht er deshalb Französisch. Er ist einer von zwei Offizieren der Bundeswehr im Supercamp – dem unmittelbar neben Camp Castor gelegenen Feldlager der UNUnited Nations.

„Als Leiter der Operationsabteilung bin ich für die unmittelbare Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Operationen zwischen einem Tag und einem Monat der vier Einheiten der MTFMaritime Task Force zuständig.“ Die vier Kompanien von Mobile Task Force stammen aus Schweden, Großbritannien, Jordanien und Ägypten. Kommandeur der multinationalen Einheit – und damit der direkte Vorgesetzte von Oberstleutnant S. – ist ein Oberst der Streitkräfte Bangladeschs.

Highlight: Operationen mit deutschen Kräften

„Meine Arbeit hier ist vor allem von Besprechungen geprägt“, so der deutsche Stabsoffizier. In der Regel würden die Operationen der MTFMaritime Task Force mit deutlichem Vorlauf geplant. Einmal wöchentlich stimmen sich alle Partner unter der Leitung von Maik S. in einer Koordinierungsbesprechung ab. „Ein Highlight sind für mich immer gemeinsame Operationen mit der deutschen Aufklärungs-Taskforce aus Camp Castor.“ So habe man etwa im Juli kurzfristig eine luftbewegliche Operation zusammen mit Kräften der Bundeswehr durchgeführt. „Das bedeutet dann natürlich auch lange Tage und kurze Nächte.“

Ein Soldat sitzt am Schreibtisch und tippt auf der Tastatur seines Laptops

Der 38-Jährige Stabsoffizier ist seit Februar im Supercamp in Gao im Einsatz

Bundeswehr/Falk Bärwald

Einmalige Erfahrungen

Auch wenn die Mentalitätsunterschiede zwischen den einzelnen Nationen im Stab genauso wie die Unwägbarkeiten der Zusammenarbeit mit der UNUnited Nations häufig anstrengend seien – die Erfahrungen, die Oberstleutnant Maik S. im Supercamp in Gao seit Februar gemacht hat, will er nicht missen. „Es ist echt genial, was man hier für Persönlichkeiten kennenlernt.“

*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.

von Björn Lenz

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