Das Eagle M60 ist ein mobiles Durchleuchtungssystem zur Kontrolle von Fahrzeugen. Damit können die Bediener PKW und LKW durchleuchten und sie „gläsern“ machen. So können verbotene Gegenstände, Sprengsätze oder versteckte Personen entdeckt werden. Ein Prinzip, das die meisten in vergleichbarer Form von der Gepäckkontrolle am Flughafen kennen und hier der militärischen Sicherheit dient.
Das Fahrzeugdurchleuchtungssystem ist eine frei am Markt verfügbare Anlage der Firma Rapiscan Systems, das auch von anderen Behörden genutzt wird. Basis des Eagle M60 ist das Fahrgestell des Mercedes Actros 5. Hierauf sind die Bedienerkabine, der ausklappbare Ausleger, ein Generator und der Linearbeschleuniger zur Erzeugung der Röntgenstrahlen montiert.
Der Linearbeschleuniger ist das Herz der Anlage. In ihm wird die benötigte Röntgenstrahlung erzeugt, indem Elektronen stark beschleunigt und anschließend stark abgebremst werden.
Ein Kollimator bündelt anschließend die erzeugte Strahlung und lenkt diese zielgerichtet auf das zu durchleuchtende Objekt. So kann der Eagle M60 bis zu 300 Millimeter dicken Stahl durchleuchten.
Den Energiebedarf des Linearbeschleunigers deckt entweder der bordeigene Dieselgenerator oder eine Landstromanbindung.
Das Fahrzeugdurchleuchtungssystem Eagle M60 mit ausgeklapptem Ausleger. Mit dem System können versteckte Sprengsätze oder andere verbotene Gegenstände entdeckt werden.
Bundeswehr/Martin RiekDas Fahrzeugdurchleuchtungssystem scannt PKWs und LKWs von bis zu 5 Meter Höhe und 2,8 Meter Breite. Damit kann es auch mit den größten LKWs auf europäischen Straßen fertig werden. Die Größenbeschränkung gibt der faltbare Ausleger des Durchleuchtungssystems vor, an dem die Strahlungsdetektoren angebracht sind. Die Strahlungsdetektoren nehmen die vom Kollimator ausgesendete Röntgenstrahlung auf, nachdem sie das zu durchleuchtende Fahrzeug durchdrungen hat.
Anschließend erzeugt der Rechner des Eagle M60 aus den Daten des Scannvorgangs ein Röntgenbild und zeigt es dem Auswertepersonal auf einem Bildschirm an. Das Team wertet dann das Bild aus und entscheidet, ob die Ladung sicher ist.
Da die drei Fahrzeugdurchleuchtungssysteme Eagle M60 der Bundeswehr ursprünglich für die Feldlagerzugangskontrolle in den internationalen Stabilisierungseinsätzen beschafft wurden, wurde bei der Bedienung des Systems auf die Möglichkeit zur Fernbedienbarkeit großen Wert gelegt.
Während der vergangenen Auslandseinsätze, beispielsweise in Afghanistan oder Mali, gab es insbesondere eine Bedrohung durch versteckte Sprengsätze. Mithilfe des Eagle M60 in Verbindung mit einer externen Kontrollstation ist die Durchleuchtung von Fahrzeugen möglich, ohne dass sich eine Person in der Nähe befinden muss. Dazu sind am System verschiedene Sensoren verbaut, sodass sich dieses autonom bewegen kann. Zudem ist die Auswertung der erzeugten Röntgenbilder ebenfalls aus der externen Kontrollstation möglich. So kann bei einer erhöhten Gefährdungslage durch mögliche Sprengstoffanschläge die Kontrolle von Fahrzeugen aus sicherem Abstand erfolgen.
Mit den drei Fahrzeugdurchleuchtungssystemen hat die Bundeswehr die Fähigkeit, entweder Kasernen oder anderen Einrichtungen im Inland einen erhöhten Schutz zu bieten oder Feldlager im Ausland abzusichern, sollte es die Bedrohungslage erfordern.
| Länge | 11 m |
|---|---|
| Breite | 3 m |
| Höhe | 4 m |
| Gewicht | 26 t |
| Maximale Höhe des zu prüfenden Fahrzeugs | 5 m |
| Maximale Breite des zu prüfenden Fahrzeugs | 2,8 m |
| Durchleuchtungsleistung | 300 mm Stahl |
Die Fahrerkabine des Fahrzeugdurchleuchtungssystems Eagle M60. Mit eingeklapptem Ausleger kann das System, wie jeder andere LKW auch, am normalen Straßenverkehr teilnehmen.
Bundeswehr/Jörg Hüttenhölscher
Bei der Durchleuchtung eines Fahrzeugs befindet sich in diesem keine Person. Das Durchleuchtungssystem fährt autonom und führt dabei den Ausleger über das Fahrzeug.
Bundeswehr/Martin Riek
Das Röntgenbild kann vom Auswerter entweder in der Prüfkabine oder in einer externen Kontrolleinheit analysiert werden.
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