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MulchRob (Mulch-Roboter)

MulchRob freigestellt in Seitenansicht

Bundeswehr

Der MulchRob sorgt für Durchblick

Er schreddert Bäume mit bis zu 35 Zentimetern Durchmesser, wiegt 20 Tonnen und kann den Boden dabei so gut wie unberührt lassen: der MulchRob (Mulch-Roboter). Der Prototyp gehört zur Geländebetreuung des Bundeswehrdienstleistungszentrums (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Leer (Niedersachsen). Unter anderem auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) in Meppen zieht der panzerähnliche Koloss seine Kreise und sorgt für freie Sicht. Dort werden für Waffentests Schießkorridore mit freien Flugbahnen benötigt. Sichtachsen, die mit Messinstrumenten wie Hochgeschwindigkeitskameras ausgestattet sind, müssen freigestellt werden, damit die Geräte optimal arbeiten können.

Leichtfüßiges Schwergewicht

Das Testgelände in Meppen beinhaltet auch ein 4.000 Hektar großes Hochmoorgebiet. In diesem Gelände ist es nicht möglich, mit herkömmlicher Technik erfolgreich zu arbeiten. Die gewöhnlichen Maschinen haben einen viel zu hohen Bodendruck und würden im Moor versinken. Der MulchRob wiegt zwar 20 Tonnen, doch die zwei jeweils 1,14 Meter breiten Kunststoffketten bieten eine Bodenaufstandsfläche von 13.68 Quadratmetern. Dadurch bringt der MulchRob nur ein Gewicht von 150 Gramm pro Quadratzentimeter auf den Boden. Beim Menschen sind es etwa 300 Gramm. Dies sorgt zum einen dafür, dass sich das Fahrzeug sicher durch das morastige Gebiet bewegen kann – hat aber noch einen anderen Vorteil: Das Moor ist ein Natur- und Artenschutzgebiet. Die Grasnarbe und die Heidestruktur müssen erhalten bleiben. Auch das gewährleistet der MulchRob. Der MulchRob ist in der Lage, Bäume mit einem Durchmesser von bis zu 35 Zentimetern zu schreddern. Der Mulch bleibt dann auf dem Boden liegen und wird zu Humus. 60 bis 80 Hektar soll die Mulchraupe auf diese Weise pro Jahr beackern.

Geschützter Fahrer

Um den Fahrer vor Steinschlägen und anderen Fremdkörpern zu schützen, sind die Scheiben der Kabine des MulchRob mit 40 Millimeter starkem Panzerglas ausgestattet. Das gesamte Fahrzeug ist zudem mit zehn Millimeter starkem gehärteten Stahl ummantelt, wodurch sich das hohe Gewicht der Raupe erklärt. An gefährlichen Stellen kann der MulchRob per Fernbedienung bis zu einer Distanz von 1,6 Kilometern ferngesteuert werden. Sechs rund um das Gerät installierte Kameras und zwei tragbare Bildschirme unterstützen den Fernbediener beim Manövrieren.

Unerwarteter Helfer

Beim Moorbrand 2018 auf dem Testgelände in Meppen wurde auch der MulchRob eingesetzt. Durch die Möglichkeit, mit einer Schaufel die Oberfläche mehr als 30 Zentimeter abzutragen, konnten tiefer gelegene Glutnester besser erreicht werden. Das Löschwasser konnte so direkt auf die Torfschicht aufgetragen werden, ohne dass sich damit ausschließlich die darüber liegende Erdoberfläche vollsaugte. Dazu wurde um die Glutnester herum die oberste Schicht ringförmig abgefräst, die entstehende Fläche geflutet und so eine natürliche Barriere gegen die Glut geschaffen. Die Ausweitung unterirdischer Hitze um das Glutnest herum wurde dadurch wirksam verhindert.

Ein gelbes Kettenfahrzeug steht auf einer Grasfläche.

Der MulchRob ist bereit für „harte Arbeit“ – auch in schwierigem und gefährlichem Gelände.

Bundeswehr/Sebastian Grünberg


Technische Daten

Länge

8,80 m

Breite

3 m

Höhe

3 m

Gewicht

17,2 t

Gewicht Mulcher

2,77 t

Antrieb

Kette

Max. Arbeitsgeschwindigkeit

4 bis 8 km/h

Der MulchRob in Aktion

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