Veranstaltungsbericht

Und abwärts – unser Abenteuer unter Tage im Erzbergwerk Ramsbeck

Und abwärts – unser Abenteuer unter Tage im Erzbergwerk Ramsbeck

Datum:
Ort:
Unna
Lesedauer:
3 MIN

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Das Familienbetreuungszentrum (FBZFamilienbetreuungszentrum) Unna erlebte, zusammen mit Einsatzrückkehrern, für den Einsatz geplanten Soldaten, deren Angehörigen und Angehörigen von sich im Einsatz befindenden Soldaten, zwei spannende Tage im Erzbergwerk in Ramsbeck.

Der Leiter FBZ Unna OStFw Schumacher begrüßt die Angehörigen in der Truppenküche.

Bevor das Abenteuer begann, gab es reichlich Infos vom Leiter des FBZFamilienbetreuungszentrum in Unna. Oberstabsfeldwebel Schumacher stellte das Team vor und gab einen Überblick über die Lagen in den Einsätzen.

Bundeswehr/FBZ Unna

Der stellvertretende Leiter des Familienbetreuungszentrums Unna, Stabsfeldwebel Wintgen, stellte anschließend den Tagesablauf vor. Wie schon beim Ausflug in den Movie Park, luden wir an zwei verschiedenen Wochenenden ein.  So konnten zwei Gruppen schöne Tage im Erzbergwerk Ramsbeck verbringen. Nach wie vor gilt pandemiebedingt „Safety first“ also Abstand, Maske und die 3G- Regel.

„Zeitzeugen“ der Geschichte

Ein Förderturm und Lore vor dem Bergwerk.

Förderturm vor dem Eingang zum Erzbergwerk.

Bundeswehr/FBZ Unna

Der Ramsbecker Bergbau blickt auf eine lange Tradition zurück. Vermutlich 1000 n. Chr. entstand der sogenannte „Venetianerstollen“ im Bastenberg. Die „Venetianerstollen“ sollen Zeugnisse des mittelalterlichen Bergbaus sein. Sie sind auf die Venezianer – wie der Name vermuten lässt –­­ zurückzuführen, die in Ramsbeck für die Glasmanufaktur in Venedig Blei- und Zinkerze abbauten. Auf dem ersten urkundlichen Beleg für den Bergbau steht tatsächlich das Jahr 1518. Zum Hintergrund: Nachdem Handwerker und Kaufleute vom Kölner Kurfürsten die Schürf- und Abbaurechte erworben hatten, errichteten sie im Ramsbecker Raum an mehreren Stellen Schmelzhütten und Pochwerke.

Während des 30-jährigen Krieges (1618 – 1648) kam die Erzausbeute zum Stillstand. Zur Zeit des Absolutismus im 17. Jahrhundert wurde sich wieder auf die reichhaltigen Erzvorkommen in Ramsbeck besonnen. Warum? Die Gewinnung von Rohstoffen entsprach ganz den Voraussetzungen des merkantilistischen Wirtschaftssystems.

Ein bisschen Geschichte… bitte

Vitrine mit Ausstellungsstücken aus dem Bergbau.

Ausstellungsstücke aus dem Jahr 1518.

Bundeswehr/FBZ Unna

Bevor wir unsere Wintermützen gegen Helme tauschten, um in den Stollen hinabzusteigen, gab es eine Führung durch das Museum des Bergwerks. Hier brachte man uns die Geschichte des Abbaus des Erzbergwerkes näher und wir sahen an den zahlreichen Ausstellungsstücken den Wandel der Zeit. Kaum vorstellbar, was die „Kumpels“ früher körperlich leisten mussten. Anfangs war der Abbau mühsame Handarbeit, erst später übernahmen riesige Maschinen diesen Job. 

Unseren Kleinen Teilnehmer war so viel Geschichte etwas zu langweilig. Stattdessen gab es für sie eine Museums-Rallye. Das Highlight für die Zwerge: Am Ende fanden alle einen Schatz. Eine kleine Glasflasche mit echtem Erz aus dem Bergwerk.

Der Wandel der Zeit

Ein Besucher vor einer riesigen Maschine.

„Wer ist hier die Stärkere“.

Bundeswehr/FBZ Unna

Die Großen staunten einfach nur über das kleine Werkzeug, mit dem  die Bergleute einst arbeiteten. Und im Gegensatz dazu diese „RIESIGEN“ Maschinen, die heute für den Abbau von Gestein und Kohle eingesetzt werden. Klar waren wir jetzt total auf die Einfahrt mit der Grubenbahn in den Stollen gespannt.

Abfahrtbereit für die Grubeneinfahrt

Zwei Frauen sitzen auf einer Mini-Lore um in den Erzbergwerkstollen zu fahren.

Abfahrbereit für die Grubeneinfahrt.

Bundeswehr/FBZ Unna

So, jetzt ging es endlich abwärts. Ausgestattet mit Helm und Schutzkleidung gelangten die Bergleute mit einem kleinen Wagen, dem sogenannten Personenzug unter Tage. Auf diesem Weg ging es auch für uns unter die Erde. Etwa zehn Minuten dauerte die Fahrt in den originalen Grubenbahnen aus den 1950er Jahren in den Eickhoffstollen. Ganze 300 Meter Gestein des Dörnbergs lagen da über uns. In dieser Atmosphäre wurde uns erklärt, dass hier bis 1974 Blei- und Zinkerze abgebaut wurden. Wir konnten uns den Blindschacht ansehen, der 420 Meter in die Tiefe führt, sowie die damals größte unterirdische Doppeltrommelfördermaschine der Welt. Was ein Erlebnis! Die historischen Maschinen, Stollen und Werkzeuge haben ihren ursprünglichen Charakter, über all die Jahre, bewahrt. Beeindruckend.

„Nach der Arbeit das Vergnügen“

Kuchenbuffet und eingedeckte Kaffeetafel im Maschinenraum.

Der Maschinenraum riecht nach frischen Backwaren.

Bundeswehr/FBZ Unna

Nach dem Aufstieg, roch es nicht mehr nach Erde und Gestein. Stattdessen lockte der Duft von Kuchen. Zwischen den großen Maschinen schlemmten wir selbst gebackenen Kuchen, Waffeln und schlürften heißen Kaffee. Aufgewärmt und gesättigt machten wir uns am späten Nachmittag wieder auf den Weg zur Glückauf-Kaserne. Zwei schöne Nachmittage neigten sich dem Ende. Ein Besuch im Erzbergwerk ist nur empfehlenswert und wir kommen bestimmt wieder. Alles Gute und bleiben Sie gesund!

von  FBZ Unna

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Bildergalerie

  • Bildergalerie 1

    Poesie unter Bergleute.

    Inschrift der Bergleute an einer Wand.
  • Bild Galerie 3

    Die heilige Barbara: „Ich wache über Euch“.

    Die heilige Barbara; Schutzpatron der Bergleute.
  • Bildergalerie 4

    Ein Bergmann auf einer Latrine.

    Fotoschild. Stilles Örtchen unter Tage.
  • Bildergalerie 5

    Erstmal die Kleider vom Haken holen.

    Waschkaue der Bergleute.
  • Bildergalerie 6

    Die bunte Welt der Bergleute.

    Jeder Berufszweig hatte unter Tage eine andere Helmfarbe, wie hier in der Vitrine zu sehen.

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