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Nachgefragt

„Der Sea King ist ein sehr robustes, einsatzbewährtes Luftfahrzeug“

Ukraine-Hilfe
Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
4 MIN

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Die Ukraine erhält erstmals Militärhelikopter von der Bundeswehr. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte die Lieferung von sechs Mehrzweckhubschraubern Sea King Mk 41 beim Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Unterstützung der Ukraine zu. Fregattenkapitän Christian Senebald erklärt, wozu die Maschinen eingesetzt werden.

Fregattenkapitän Christian Senebald dient im Ukraine-Sonderstab des Verteidigungsministeriums. Nun erhält die Ukraine sechs Sea-King-Helikopter aus Deutschland. Wie sie eingesetzt werden, erklärt Senebald im Gespräch mit Frau Hauptmann Janet Watson.

„Der Sea King ist ein Multifunktionshubschrauber der Marine“, sagt Fregattenkapitän Christian Senebald zur ,,Nachgefragt''-Moderatorin, Frau Hauptmann Janet Watson. „Er wird hauptsächlich eingesetzt für Search and Rescue, einer Aufgabe zur Rettung von in Seenot geratenen Personen.“ Der Mehrzweckhubschrauber sei aber auch für den Einsatz von Spezialkräften, für Boardingoperationen auf Schiffen, für den Transport von Menschen und Material sowie zur Aufklärung geeignet.

Der Hubschrauber verfüge nämlich über einen umfangreichen Sensorenmix, so der Rüstungsspezialist aus dem Ukraine-Sonderstab im Verteidigungsministerium. „Er hat ein sehr weitreichendes Radar. Er hat ein AISAutomatic Information System, ein Automatisiertes Identifikationssystem. So kann er ein sehr weiträumiges Lagebild über Wasser herstellen. Er kann Schiffe, Boote und andere Kontakte tracken und aufzeichnen.“

Die Ukraine wehrt sich seit beinahe zwei Jahren gegen eine Invasion Russlands und ist dabei auf die Unterstützung einer internationalen Koalition angewiesen. So hatte Großbritannien der Ukraine bereits vor einiger Zeit mehrere Sea-King-Exemplare zur Verfügung gestellt. Diese hätten sich dem Vernehmen nach im Einsatz bewährt, so der Fregattenkapitän. „Genau darauf wollen wir mit unserer Unterstützung aufsetzen. Wir wollen das nachhaltig und substanziell stärken.“ Da sowohl die ukrainischen Piloten als auch das technische Personal Erfahrung mit den britischen Modellen hätten, müssten sie für die Nutzung der Modelle aus Deutschland nur noch umgeschult werden.

Ersatzteile und Zusatzausrüstung sind dabei

Wie bei Materialabgaben an die Ukraine üblich, werden auch die Sea Kings mit viel Zusatzmaterial ausgeliefert. „Wir geben nicht nur die reinen Hubschrauber ab, sondern wir werden auch ein ganz umfangreiches Ersatzteilpaket abgeben“, kündigt Senebald an. Zusatzausrüstung wie „Lastennetze, Lasthaken, Winden für den Search and Rescue-Einsatz“ komme hinzu, so der Fregattenkapitän. Zudem würden die Hubschrauber vor der Abgabe gründlich gewartet, um sie möglichst lange einsetzen zu können.

Insgesamt sechs Sea Kings sollen im zweiten Quartal 2024 in die Ukraine gehen. „Diese Zahl ergibt sich zum einen aus den Beständen, die wir abgeben können und die wir abgeben wollen“, erklärt Senebald die Entscheidung. „Zum anderen stellt dies nach unserer Bewertung eine ganz sinnvolle Mischung dar, um auch überlappend – das heißt, dass die Hubschrauber immer betrieben und gewartet werden können überschlagend – eingesetzt werden zu können.“

Abgabe reißt keine Fähigkeitslücke

Die Marine der Bundeswehr hat den Hubschrauber mit einer Reichweite von 1.500 Kilometern seit mehreren Jahrzehnten im Einsatz. „Der Sea King ist ein sehr robustes, einsatzbewährtes Luftfahrzeug“, stellt Senebald fest. Eine Fähigkeitslücke drohe der Bundeswehr durch die Abgabe der Helikopter nicht: „Ganz im Gegenteil. Die Marine hat bereits das Nachfolgemodell, den NHNATO-Helicopter-90, in die Nutzung übernommen.“

Bis Sommer würden die NHNATO-Helicopter-90 Sea Lion nach und nach die Aufgaben der älteren Mehrzweckhubschrauber übernehmen, so Senebald. „Sodass überhaupt keine Fähigkeitslücke entsteht und wir ruhigen Gewissens die Sea-King-Hubschrauber an die Ukraine übergeben können.“

von Timo Kather

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