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Erklärstück

SATCOMBw – Weltweit einsatzbereit

SATCOMBw – Weltweit einsatzbereit

Datum:
Lesedauer:
2 MIN

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Das Satellitenkommunikationssystem der Bundeswehr ist ein wichtiges Mittel, um Informationen effektiv und sicher zu übertragen. Es ist schnell einsatzbereit und dank verschiedener Systemtypen auch variabel einsetzbar. Damit kann das System an die Einsatzbedingungen angepasst werden und wird so essenziell wichtig für die Führungsfähigkeit der Streitkräfte.

Das SATCOMBw wird in verschiedenen Versionen genutzt. Die Bodenstation dynamisch Multiband wird genutzt, wenn es gilt, kleinere Truppenteile anzubinden.

Bundeswehr/Sebastian Wanninger

Pünktlich verlässt die Patrouille das Feldlager. Unter den wachsamen Augen des Zugführers fahren die Fahrzeuge entlang der erkundeten Marschroute, als über das Führungsfahrzeug ein vorausliegendes Hindernis gemeldet wird. Kurzentschlossen befiehlt der Zugführer seine Frauen und Männer zu einer Ausweichroute, die über hügeliges Gelände führt. Doch als er den geänderten Patrouillenweg an den Stab im Feldlager durchgeben möchte, erhält er keine Funkverbindung. Das Team scheint abgeschnitten. Zum Glück hat er eine Alternative im Fahrzeug: Mit dem Satellitentelefon, das mit dem mobilen Kommunikationssystem BGANBroadband Global Area Network verbunden ist, meldet er sich bei der Operationszentrale und gibt die geänderte Lage durch.

Weltweite Verbindung

Dieses Beispiel zeigt: Resiliente Führungsfähigkeit ist essenziell für den Erfolg militärischer Operationen. Daher muss die Bundeswehr zu jeder Zeit in der Lage sein, Informationen effektiv, sicher und durchhaltefähig übertragen zu können. Ein Kernelement dafür ist das System SATCOMBw, mit dem Satellitenkommunikation weltweit in und aus Feldlagern heraus oder auch für mobile Gefechtsstände ermöglicht wird. Dabei werden Mehrkanal-Systeme als Erweiterung angebunden, um das ITInformationstechnik-System der Bundeswehr über große Entfernungen aufrecht erhalten zu können. So können bei Operationen, wie auch in Missionen und Einsätzen gerichtete, netzfähige und mehrfachnutzbare Satellitenfunkverbindungen hergestellt und gehalten werden, um Sprach-, Video- und andere Daten zu übertragen.

Damit diese Übertragungen auch durchhaltefähig gewährleistet werden können, betreibt die Bundeswehr mit COMSATBw-1 und COMSATBw-2 zwei eigene Satelliten. Diese laufen in ca. 36.000 Kilometern Höhe auf einer geostationären Umlaufbahn, wodurch der weltweite Zugriff möglich ist. Flexibilität in der Anwendung wird durch die verschiedenen Größen des Systems gewährleistet. Die kleinste Anwendungseinheit, ist das im Beispiel beschriebene Einkanalsystem BGANBroadband Global Area Network, für den taktischen Einsatz auf Fahrzeugen oder in anderen mobilen Trupps. Darüber hinaus betreibt die Bundeswehr mehrere Bodenstationen, die den Mehrkanalbetrieb ermöglichen und trotz ihrer Größe zum Teil hochbeweglich sind. Eines dieser Systeme ist die Bodenstation dynamisch Multiband.

  • Ist die Erkundung abgeschlossen, kann der Trupp mit dem Aufbau beginnen. Ein gut eingespieltes Team aus drei Soldatinnen und Soldaten benötigt ungefähr 30 Minuten, bis die Anlage steht und Verbindung zum Satelliten hat.

    Bundeswehr/Sebastian Wanninger
  • Bevor die Bodenstation errichtet wird, muss der Aufbauplatz erkundet werden. Dabei sind einige Faktoren zu berücksichtigen: Abstrahlrichtung der Antenne, Sicherheitsabstände zu Gebäuden und anderen Systemen unddie Beschaffenheit des Untergrunds

    Bundeswehr/Sebastian Wanninger
  • Die Bodenstation dynamisch Multiband besteht aus einer 2,4 Meter großen Satellitenantenne und einer taktischen Übertragungsplattform auf einem Anhänger. Daher ist das System für mobile Einheiten geeignet, die häufig die Position wechseln müssen.

    Bundeswehr/Sebastian Wanninger
  • Beim Aufbau wird mit einem Kompass die genaue Position und Richtung ermittelt, um die Kommunikationsanlage auf einen der Satelliten auszurichten. Dann wird das System nivelliert – also exakt in Waage gebracht. Hier ist höchste Präzision gefragt.

    Bundeswehr/Sebastian Wanninger
  • Hat die Bodenstation festen Stand, nimmt der Trupp sie in Betrieb. Stromanschlüsse und die Signalverkabelung werden angebracht und überprüft. Zum Schutz des Systems muss parallel die Klimatisierung überwacht werden. Fehlt nur noch die Antenne…

    Bundeswehr/Sebastian Wanninger
  • Zur Verbindung mit dem Satelliten, muss die Parabolantenne exakt in die zuvor ermittelte Betriebsposition gebracht werden. Hat das geklappt, können die 3 Modems des Systems mit je 2 Mbit/ Sekunde Daten übertragen – genug für militärische Zwecke.

    Bundeswehr/Sebastian Wanninger
  • Zu guter Letzt wird die Bodenstation in enger Abstimmung mit dem Betriebszentrum ITInformationstechnik-System der Bundeswehr eingemessen. Bei diesem Vorgang werden Position und Betriebsparameter erfasst, um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten

    Bundeswehr/Sebastian Wanninger


von Patrick Schüring  E-Mail schreiben

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