Heer
Fallschirmjägerdiensthunde

Angriff auf vier Pfoten

Übung Flammenträger: Soldatinnen und Soldaten mit ihren Hunden sind mit dabei an vorderster Front.

Ein Hund im Porträt fletscht die Zähne.

Angriff auf vier Pfoten

„Wenn der Schalter umgelegt ist, gibt es für unsere Hunde kein Halten mehr“, erklärt Hauptfeldwebel Patrick G. „Für unsere Hunde gibt es dann nur noch eins …, den Auftrag.“ G. ist Zugführer des Diensthundezuges in der 1. Kompanie des Fallschirmjägerregiments 26. In Baumholder geht er mit seinen Diensthundeteams an Grenzen. Sie üben das Detektieren von Sprengstoffen, aber auch den Einsatz der Hunde gegen Personen.

In der Vorschrift steht Diensthund spezialisierte Kräfte: Spike ist einer von ihnen, er ist Diensthund der Fallschirmjägertruppe. Seine Ausbildung ist dual, das bedeutet Spike hat zwei hauptsächliche Einsatzgebiete: Er muss Kampfmittel und Personen aufspüren können. Dafür muss der Hund in der Lage sein, nach einem Fallschirmsprung mit „seinem Soldaten“, die Aufgabe auszuführen.

Die Hunde helfen uns beim Aufspüren von Sprengfallen. Das ist wichtig bei Patrouillen oder an einem Checkpoint bei der routinemäßigen Kontrolle von Fahrzeugen. Bei dem Einsatz gegen Personen geht es darum, den Gegner tatsächlich zu stellen, also zu stoppen und kampfunfähig zu machen“, so der Zugführer. Der Diensthundezug gliedert sich in 18 Diensthundeteams, also jeweils ein Hund mit einem Diensthundeführer. Je nach Auftrag unterstützen die einzelnen Diensthundeteams die Infanterie bei ihren Einsätzen.

Wenn Spike spielt, schützt er Kameraden

Ein Hund sitzt ganz ruhig vor der Stoßstange eines Autos.

Diensthund Spike zeigt durch sein Verhalten Sprengstoff an. Wie versteinert bleibt er sitzen und vermeidet jede weitere Bewegung.

Bundeswehr/Marco Dorow

Spike sucht, setzt sich plötzlich hin und erstarrt. Er weiß, dass jede weitere Bewegung allen drumherum das Leben kosten kann. Spike giert mit seinem starren Blick auf das, was seine feine Nase ihm gerade gemeldet hat. Mit seinem Verhalten zeigt der Hund an: Sprengstoff an der vorderen Stoßstange.

Spike ist ein Malinois, ein belgischer Hütehund. Die Rasse erfüllt viele Anforderungsprofile der Bundeswehr. Diese Hunde sind spielfreudig, sehr gelehrig und haben ein ausgeprägtes Beuteverhalten. Gemeinsam mit dem Deutschen Schäferhund sind sie die perfekten Diensthunde. In der Ausbildung wird für die Hunde etwa das Suchen nach Sprengstoffen mit ihrem Spieltrieb und Spielverhalten verbunden. „Spike ist dabei kein Einzelgänger. Jeder Diensthundeführer bildet mit seinem Hund eine feste, für immer bestehende Einheit“, beschreibt Oberstabsgefreiter Julian K. Er ist Spikes Diensthundeführer. Spike ist vier Jahre alt, vor etwas mehr als elf Monaten begann für beide der gemeinsame Weg an der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr in Ulmen. Dort werden in elf Monaten der Hund mit dem Hundeführer zum fertigen Fallschirmjägerdiensthundeteam ausgebildet. Seit Dezember letzten Jahres sind beide zurück im Fallschirmjägerregiment und machen sich fit für den Einsatz.

„Ein ganz wichtiger Punkt, den wir auch immer wieder üben und verbessern, ist die ‚Schussgleichgültigkeit‘. Das bedeutet, der Hund darf sich von Schussgeräuschen während seiner Arbeit auf keinen Fall ablenken lassen“, so der Oberstabsgefreite.

Wenn es sein muss auch durch die Scheibe

Ein Hund greift eine Person an, die vor einem Auto steht.

Beim Stoppen von Personen fackeln die Hunde nicht lange: Der Auftrag ist, die Person mit allen Mitteln sofort kampfunfähig zu machen.

Bundeswehr/Marco Dorow

Sandor und Spike sind Kameraden, obgleich Sandor mit seinen sechs Jahren bereits zwei Jahre mehr Erfahrung als Spike vorzuweisen hat. Auch Sandor hat einen ausgeprägten Spielsinn. Sandor vertraut blind auf sein Herrchen, seinen Diensthundeführer Korporal Thomas L. „Das Verhältnis mit unseren Hunden ist ein ganz spezielles. Der Panzerfahrer stellt seinen Panzer am Freitag in der Kaserne ab. Unsere Hunde sind immer bei uns, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche und auch im Urlaub. Ja, man kann fast sagen, er ist Teil der Familie“, erzählt der Korporal stolz.

Das Stellen von Personen ist eine weitere Aufgabe der Fallschirmjägerdiensthunde. Sandor verfolgt Täter und wird im Orts- und Häuserkampf, im Waldkampf, aber auch beim direkten Angriff auf den Feind eingesetzt. „Es geht nicht darum, den Täter etwa durch Verbellen zur Aufgabe zu bringen, sondern ganz klar eine Person mit allen Mitteln sofort zu stoppen.“ Sandor gibt dabei einhundert Prozent. Wenn er das „Go!“ von seinem Herrchen bekommt, hat Sandor nur noch das Ziel vor Augen. Sandor erfüllt seinen Auftrag und hält die Person fest. Selbst zum Ablassen von der Person kann auch nur sein Diensthundeführer ihm das Kommando erteilen. „Wir unterstützen die Infanterie in jedem denkbaren Szenario. Mit unseren Hunden sind wir immer ganz vorn mit dabei und es ist ein tolles Gefühl gemeinsam, also Hund und Mensch als Einheit, den Auftrag zu erfüllen“, beschreibt der Korporal seinen Dienstalltag.

Voraussetzungen

Besondere Voraussetzungen für eine besondere Aufgabe

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Die duale Ausbildung der Hunde ist ihr Markenzeichen: Sie stellen Personen und detektieren Sprengstoffe.

Die Soldatinnen und Soldaten des Diensthundezuges und natürlich auch ihre Hunde leisten einen ganz besonderen Dienst – verantwortlich für sich, ihren Hund und im Einsatz für die Kameradinnen und Kameraden, mit denen sie kämpfen. Jeder, der gern Verantwortung für sich, Tier und Material trägt, kann den Diensthundezug der Fallschirmjäger verstärken. Eine nötige Restdienstzeit von mindestens sechs Jahren ist Voraussetzung dafür oder die Bereitschaft zu verlängern. Aber auch eine Verwendung als Infanterist und natürlich die Sprungwilligkeit sind feste Voraussetzungen. Als äußeres Zeichen der Verantwortung sind alle Diensthundeführer dem Dienstgrad Korporal zugeordnet. Wenn Du willig bist, das Team zu verstärken, kannst Du Dich direkt weiter informieren:

Kontakt

Diensthundeteams im Einsatz

von René Hinz

Verband

Fallschirmjägerregiment 26

Erfahren Sie mehr über das Fallschirmjägerregiment 26 aus Zweibrücken in Rheinland-Pfalz und ihre Einsatzfahrzeuge Mungo.

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