Sanitätsdienst

ConRad 2021 – Medizinische A-Schutz Tagung

ConRad 2021 – Medizinische A-Schutz Tagung

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
3 MIN

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Reger Austausch über radioaktive Strahlung – Das Institut für Radiobiologie der Bundeswehr führte vom 10. bis 12. Mai 2021 die 24. Medizinische A-Schutz Tagung „ConRad 2021“ ausschließlich virtuell per Videokonferenz und virtueller Internet-Plattform durch. Unter der Federführung des Institutsleiters, Oberstarzt Prof. Dr. Matthias Port, bot die „ConRad“ damit einen großen Raum zum internationalen Wissensaustausch rund um die Gefahren radioaktiver Strahlung sowie der Möglichkeiten zum Schutz, zur Diagnostik und zur Behandlung strahlengeschädigter Menschen.

Drei Soldatinnen und Soldaten sitzen an einem Set und nehmen ein Video auf.

Das Einspielen von Videobotschaften verschafft etwas Zeit zum Durchschnaufen

Bundeswehr/Pascal Rick

Welche Auswirkungen hat radioaktive Strahlung auf die Gesundheit und wie schützt man sich davor? Diese und weitere Fragen waren Themen der „Global Conference on Radiation Topics – Preparedness, Response, Protection and Research“, kurz „ConRad“. Die diesjährigen Schwerpunkte der Tagung lagen auf hochaktuellen Forschungsfragen zur Diagnostik nach Einwirkung von Strahlung auf den Menschen, neuesten Erkenntnissen für den Notfallschutz und Fragestellungen rund um die Bewältigung der Corona Pandemie. Veränderung der Genexpression durch radioaktive Strahlung und deren diagnostische Nutzbarkeit, Auswirkungen auf die Psyche und mögliche Analogien aus der Corona Pandemie standen daher auf der Tagungsagenda. Ein Höhepunkt war die kurzfristige Gewinnung eines Gastredners aus den USA zu genetischen Erkenntnissen bei Schilddrüsenkrebs nach der Tschernobyl-Katastrophe und der möglichen Weitervererbung von Genveränderungen an die Folgegeneration. Die beiden Science-Artikel finden derzeit selbst in der Boulevardpresse Beachtung.

Fachexpertise aus 26 Ländern

Über 230 Vertreter aus 26 Ländern nahmen teil und belebten die Diskussionsrunden mit Beiträgen, Erfahrungen und Fachexpertise aus den verschiedensten Gebieten. Gerade der Blick über den Tellerrand hinaus war eine Bereicherung und lieferte Ideen für interdisziplinäre Herangehensweisen, die in Form von Forschungsarbeiten nicht nur zu Papier gebracht wurden, sondern auch Impulse für künftige Forschungsprojekte offerierten.

Virtuelle Diskussionsrunden und Live-Sessions

Live-Sessions, Video-on-Demand mit insgesamt 89 Fachbeiträgen und Diskussionsrunden wurden simultan von Stoppuhren, Technik-Checks und Regieanweisungen im Institut für Radiobiologie der Bundeswehr begleitet, um nahtlose Übergänge der Programmpunkte zu gewährleisten. Die Teilnehmenden hingegen hatten das Programm der Tagung vorliegen, sodass sie sich je nach Interesse Videos anschauen, sich an Diskussionen beteiligen oder sich in Live-Sessions ein- oder ausloggen konnten. Der persönlichen Gestaltung der 24. A-Schutz Tagung waren keine Grenzen gesetzt.

Erste digitale Tagung

Drei Soldaten und eine Soldatin arbeiten an einer Videoaufzeichnung.

Fließender Übergang: Mit Regieanweisungen, Stoppuhr und Kamerawechsel kommt Bewegung in die virtuelle Tagung

Bundeswehr/Pascal Rick

Die Tagung bot schon im Vorfeld einige Herausforderungen, die es zu meistern galt. Die Tagung wurde erstmalig vollkommen digital durchgeführt und barg Hürden in der technischen Umsetzung, in der Notwendigkeit eines sehr strikten Zeitmanagements, aber auch in der Unterstützung und Führung der Teilnehmenden. „Für uns als Forscher war das absolutes Neuland“, bewertete Oberstarzt Prof. Dr. Matthias Port. „Durch das herausragende Engagement unserer technischen wie wissenschaftlichen Mitarbeitenden, wie auch der Unterstützung des Fachmedienzentrums lief aber alles reibungslos und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen“, lobte Prof. Dr. Port abschließend.

Grundlage zur fachübergreifenden und internationalen Zusammenarbeit

Das Institut für Radiobiologie der Bundeswehr liefert in Zusammenarbeit mit seinen nationalen wie internationalen Forschungsnetzwerken wertvolle Erkenntnisse zur Abwehr und zum Schutz vor radiologischen und nuklearen Gefahren für den Menschen. Die Tagung bildet dabei eine wichtige Grundlage zur fachübergreifenden und internationalen Zusammenarbeit und ermöglicht den Austausch unter Experten ihres Fachs. Ein essenzieller Gewinn für die Bundeswehr, um Fachwissen für diese Gefahren unseren Soldatinnen und Soldaten wie auch der Zivilgesellschaft zur Verfügung stellen zu können.

Die Tagung war ein beachtlicher Erfolg, kann aber den direkten Austausch als digitale Veranstaltung nicht ersetzen. Die nächste ConRad Tagung findet 2023 wieder vor Ort in München statt, vielleicht aufgrund der durchaus positiven Erfahrungen aber als hybride Veranstaltung.

von Pascal  Rick

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