Sanitätsdienst

Ein Betreuungsfeldwebel formt den Nachwuchs

Ein Betreuungsfeldwebel formt den Nachwuchs

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
3 MIN

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Vorbild, Antreiber und Vertrauensperson. Oberstabsfeldwebel Ralf Bockisch ist als Kompanie- und Betreuungsfeldwebel in der Betreuungsstelle für die Zivile Aus- und Weiterbildung (ZAW) in Koblenz zuständig. Er begleitete schon 163 militärische Auszubildende bis zum Abschluss ihrer medizinischen Ausbildung.

Ein Soldat unterhält sich mit einer zivil gekleideten Frau

Oberstabfeldwebel Ralf Bockisch im Gespräch mit der Interessensvertretung der Pflegekräfte vom Bundeswehrzentralkrankenhaus

Bundeswehr/Marcel Bockisch-Ernst

Wie jeden Morgen weht ein einladender Geruch von frischgebrühtem Kaffee durch die Räume der ZAW-Betreuungsstelle Koblenz. Oberstabsfeldwebel Bockisch startet seinen Computer, der Blick fährt zielgerichtet zum Kalender. Alltägliche Termine sind für ihn Evaluationsgespräche mit Praxisanleiterinnen und -anleitern oder Meetings mit Bildungseinrichtungen. Bockisch ist ein Organisationstalent und sein Terminplan stets prall gefüllt.

Zu seiner morgendlichen Routine gehört die Besprechung mit dem Geschäftszimmerpersonal. Tagesantrittsstärkelisten, Meldungen und Terminanfragen schreiben sich nicht von selbst. Kurz darauf klopft es schon an der Tür, die ersten Schülerinnen und Schüler benötigen einen persönlichen Rat. Ob familiäre Probleme, Schwierigkeiten in der Schule oder fachliche Fragen zur Bundeswehr, der Unteroffizier mit 33 Jahren Diensterfahrung hat auf fast jede Frage eine Antwort. So lassen sich oftmals auch größere Anliegen relativ schnell klären.

Knotenpunkt für die Zukunft

An einer ZAW oder einem vor der Dienstzeit erlernten medizinischen Beruf kommt kein Unteroffizier im Sanitätsdienst vorbei. Grundsätzlich gelten Unteroffiziere mit Portepee als Meister ihres Faches. Doch der erste Schritt dorthin ist eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die ZAW-Betreuungsstelle des Sanitätsregiments 2 Führungsbereich Koblenz (FüBer KOB) wurde am 1. Januar 2017 von den Oberstabsfeldwebeln Bockisch und Dirk Havers, einem Pensionär und langjährigen ZAW-Betreuungsfeldwebel aus Ahlen in Westfalen, aufgebaut. Seither hat sich viel getan: Über 15 Kooperationspartner und Bildungseinrichtungen arbeiten mit der Dienststelle, die aktuell knapp 70 Soldatinnen und Soldaten betreut, eng zusammen.

Ein Mann für alle Fälle

Das Aufgabenensemble des Betreuungs- und Kompaniefeldwebels ist vielseitig. Zu seinen täglichen Aufgaben gehören das Wahrnehmen von wichtigen Führungsfunktionen, die Beratung des Dienststellenleiters oder die Funktion als Bindeglied zwischen dem BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz und den Bildungseinrichtungen.

Die Erziehung und Ausbildung seiner unterstellten Soldatinnen und Soldaten, aber auch deren seelische Betreuung liegt Bockisch am Herzen. Einen Großteil seines Alltags macht auch die Büroarbeit mit all ihren Facetten aus: Es gibt immer Anträge, Beschwerden, Versetzungen, Beförderungen oder Urkunden, die es zu er- oder bearbeiten gilt. Zudem überblickt Oberstabsfeldwebel Bockisch mit akribischer Genauigkeit die Ordnung in seiner Liegenschaft, denn auch solche Aufgaben sind ihm anvertraut. Dabei gehören die Stubenkontrolle, Schlüsselordnung und Sauberkeit zur wöchentlichen Routine.

Zwei Soldaten vor einem Computer

Manchmal fehlt der letzte Schliff beim Bearbeiten der Stärkemeldung

Bundeswehr/Marcel Bockisch-Ernst

Ein Vorbild, das abfärbt

Seine Vorbildwirkung scheint abzufärben. In den Jahren 2018 und 2019 organisierten die Schülerinnen und Schüler in Eigeninitiative mit der Unterstützung der ZAW-Betreuungsstelle Marschgruppen zur Teilnahme am „Schweizerischen Zweitagemarsch“ in Bern. Die dabei erworbenen Aufwandsvergütungen, eine Summe von rund 2.600 Euro, spendeten sie der Soldaten-Tumorhilfe e.V.eingetragener Verein Das soziale Engagement setzte sich im Jahr 2021 fort: Für einen durch die Flutkatastrophe in Not geratenen Kameraden sammelte die ZAW-Betreuungsstelle mit Hilfe der Apotheke des BundeswehrZentralkrankenhauses Koblenz über 6.000 Euro an Spendengeldern. Zudem packte Bockisch, zusammen mit seinem Personal, im Hochwassergebiet Euskirchen selbst mit an.

Auch scheut er nie den Blick über den Tellerrand, denn sanitätsdienstliche Rettung findet nicht nur an Land statt. Um strategisch für die Zukunft neue Kompetenzen zu gewinnen, organisierte Bockisch gemeinsam mit dem Sanitätsregiment 2 FüBer Koblenz und einem Studenten der Universität der Bundeswehr München Ausbildungskurse, um Soldatinnen und Soldaten zu Rettungsschwimmerinnen und -schwimmern auszubilden.

von Marcel Bockisch-Ernst

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