Sanitätsdienst

Multinationale Zivil-Militärische Katastrophenhilfe

Multinationale Zivil-Militärische Katastrophenhilfe

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

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Großschadensereignisse erfordern länderübergreifendes Handeln, insbesondere wenn dabei eine größere Anzahl an Erkrankten oder Verletzten auftreten. Zivile und militärische Gesundheitsexperten aus EUEuropäische Union und NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnerländern nahmen an einem multinationalen Workshop des Multinational Medical Coordination Centre / European Medical Command (MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command) des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Anfang März in Koblenz teil.

Zwei Soldaten und ein Zivilist unterhalten sich

Konstruktiver Erfahrungsaustausch zwischen Soldaten und zivilen Gesundheitsexperten bei dem Multinationalen Zivil-Militärischen Workshop in Koblenz

Bundeswehr/Michael Laymann

Das MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command richtete gemeinsam mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBKBundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) diesen Workshop aus. Zielsetzung war das identifizieren der wichtigen Ansprechstellen im Vorfeld einer potenziellen Krisensituation mit medizinischem Fokus. Die Teilnehmer aus Deutschland, USA, Großbritannien, Belgien, Finnland, Rumänien und Ungarn tauschten sich intensiv über Erfahrungen und Erkenntnisse vergangener und aktueller Ereignisse aus. Das MMCCMultinational Medical Coordination Centre/EMCEuropean Medical Command bietet sich hier als gemeinsame Plattform an.

Hilfe über Grenzen hinaus

Ein Mann steht an einem Rednerpult und spricht zu Publikum

Dr. Martin Weber vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des multinationalen Zivil-Militärischen Workshops in Koblenz

Bundeswehr/Michael Laymann

Ob Corona, Ebola, oder die Anschläge von Paris, Brüssel und Berlin: National verfügbare Ressourcen zur medizinischen Versorgung reichen bei hohen Patienten- oder Verletztenzahlen innerhalb eines kurzem Zeitraumes möglicherweise nicht aus. Auch Unglücke mit grenzübergreifenden Auswirkungen sind absolut realistisch. Multinationale Zivil-Militärischer Zusammenarbeit in diesem Kontext kommt daher eine ganz besondere Bedeutung zu.

Fähigkeiten und Voraussetzungen für ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit

Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit) im Inneren im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist in Deutschland gesetzlich im Grundgesetz und auf Länderebene geregelt. Die militärische Sanitätsdienste der EUEuropäische Union- und NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedsstaaten verfügen über eigene Krankenhäuser, mobile Rettungszentren, medizinische Behandlungseinrichtungen, Rettungsfahrzeuge und eigenes medizinisches Personal für Ihre Soldatinnen und Soldaten. Diese Ressourcen auch auf multinationaler Ebene gemeinsam zu nutzen, bedarf gemeinsamer Richtlinien.

In Notlagen schnell reagieren

Vier Männer und eine Frau sitzen an einem Tisch und unterhalten sich

Eine Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops erarbeitet Konzepte und Strukturen, um bei Katstrophenszenarien multinational zu kooperieren

Bundeswehr/Michael Laymann

Die Voraussetzungen und Herausforderungen für eine grenzübergreifende Zivil-Militärische Zusammenarbeit sind sehr komplex. Obwohl zum Zeitpunkt der Planung dieses Workshops Corona nicht aktuell war, ging es auch um Ausbruchszenarien bei einer Epidemie oder Pandemie. Wie können wir schnell und effektiv gemeinsam reagieren, welche Schlüsselpositionen sind zu besetzten und durch wen, welchen Planungsbedarf gibt es? Mit diesen Fragen zur Krisenbewältigung beschäftigten sich die Experten intensiv.

Positives Feedback

Ein Soldat steht an einem Rednerpult

Generalarzt Dr. Stefan Kowitz ist der Direktor des Multinational Medical Coordination Centre / European Medical Command

Bundeswehr/Michael Laymann

Direktor des MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command, Generalarzt Dr. Stefan Kowitz, stellte fest, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr gute Ergebnisse und neue Erkenntnisse in Hinblick auf Fragen zum sanitätsdienstlichen Ressourcenmanagement im Rahmen eines  Großschadensereignis aber auch im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung gewinnen konnten.

Schon während des Workshop zeichnete sich deutlich ab, dass die Corona Erkrankungszahlen in absehbarer Zeit in Europa dramatisch ansteigen würden. Deshalb wurde das Programm gestrafft und mit einem speziellen Fokus auf die Vorbereitungen in Hinblick die sich abzeichnende Coronakrise/-pandemie erweitert. Auf Seiten der organisatorischen und fachlichen Diskussion kamen die Workshop-Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass bestimmte medizinische Produkte und auch Pharmazeutika wieder bevorratet werden müssen und dies nicht nur national sondern auch koordiniert multinational, zum Beispiel auf EUEuropäische Union-Level.

Dr. Stefan Kowitz, Generalarzt
„Mit Blick auf die Arbeitsergebnisse war dieser Workshop ein Erfolg für alle Beteiligten und besonders für das MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command


von Ulrich Reinecke

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