Sanitätsdienst
Versetzung in den Ruhestand

Verabschiedung des Leitenden Veterinärs der Bundeswehr

Verabschiedung des Leitenden Veterinärs der Bundeswehr

Datum:
Ort:
Kronshagen
Lesedauer:
2 MIN

Mit Ablauf des 31. März 2023 wird Oberstveterinär Dr. Leander Buchner in den Ruhestand verabschiedet. Nach mehr als 44 Dienstjahren, davon über 10 Jahren als Leitender Veterinär der Bundeswehr und Inspizient Veterinärwesen endet eine sehr bewegte und fordernde Dienstzeit in der es galt, den Veterinärdienst der Bundeswehr weiter zu entwickeln.

Ein Soldat geht grüßend durch ein von Soldatinnen und Soldaten gestelltes Spalier.

Oberstveterinär Dr. Buchner durchschreitet in Begleitung des Leiters des Zentralen Instituts des Sanitätsdienstes der Bundeswehr grüßend das Ehrenspalier der Sanitätsoffiziere Veterinär

Bundeswehr/Tim Stemann

Grund genug, ihn im Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZInstSanBw) Kiel als Schwerpunktinstitut Veterinärmedizin aus dem Kreis aktiver und ehemaliger Sanitätsoffiziere Veterinär zu verabschieden. Viele Gäste aus Fachkreisen und musikalische Untermalung gaben dem Anlass einen festlichen Rahmen. Als Ehrengäste waren unter anderem Dr. Gabriela Wallner, Leiterin des Dezernats Veterinärwesen im Schleswig-Holsteinischen Landwirtschaftsministerium, Dr. Christine Bothmann, Leiterin des Landeslabors Schleswig-Holstein und Professor Dr. Edmund Maser, Leiter des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Einladung gefolgt.

Thema des Kolloquiums: Zoonosen- und Tierseuchenbekämpfung

Ein Soldat spricht zu den im Saal sitzenden Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilisten.

Institutsleiter Oberstveterinär Dr. Jörg Schulenburg begrüßt die Gäste des Sonderkolloquiums

Bundeswehr/Beate Rimkus

Der Betriebsbereichsleiter des Bundesforstbetriebs Lausitz, Andreas Petzel, schilderte seine Erfahrungen mit den auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz umgesetzten Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASPAfrikanische Schweinepest). Seit Februar 2021 war durch das erste positiv bestätigte Wildschwein der Übungsbetrieb massiv beeinträchtigt oder gar nicht möglich. Stattdessen wurden sämtliche verfügbaren personellen Ressourcen für die Fallwildsuche und den Bau und Betrieb fester Zäune eingesetzt. Im weiteren Verlauf des Ausbruchsgeschehens musste zur Entnahme von Schwarzwild auch die Fallenjagd eingesetzt werden. Seit Ende Oktober 2022 wurden keine ASPAfrikanische Schweinepest-positiven Wildschweine mehr entnommen.

Geflügelpest im Fokus

Professor Dr. Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik am Friedrich-Loeffler-Institut folgte mit einem sehr breiten und hochaktuellen Vortrag zur Geflügelpest. Ungeachtet der bekannt hohen Variabilität und Anpassungsfähigkeit des Influenzavirus scheinen sich die momentan überwiegend zirkulierenden Virusstämme vornehmlich bei Wild- und Wirtschaftsgeflügel auszubreiten, wenn auch in Einzelfällen Säugetiere betroffen sein können. Besonders im Vergleich zu früheren Ausbruchsszenarien ist zu erkennen, dass das Ausbruchsgeschehen ganzjährig anhält und es keine „Sommerpause“ mehr gibt. Mittlerweile sind auch vermehrt Vogelarten wie Singvögel betroffen, die in früheren Szenarien keine Rolle spielten. Trotz des Weiteren Voranschreitens dieses Ausbruchs, scheint aber das zoonotische Potential als Gradmesser für die potentielle Infektion des Menschen weiterhin niedrig zu sein.

Verabschiedung von Oberstveterinär Dr. Buchner

Zwei Soldaten geben sich vor Publikum die Hand

Oberstveterinär d.R.der Reserve Professor Dr. Jens Peter Teifke (links) vom Friedrich-Loeffler-Institut hob in seiner freundschaftlichen Laudatio das außergewöhnlich hohe Maß Dr. Buchners an Pflichterfüllung, Fleiß und gesundem Ehrgeiz hervor

Bundeswehr/Ayberg Cinar

Der Institutsleiter, Oberstveterinär Dr. Jörg Schulenburg, verabschiedete schließlich in seiner Funktion als Vorsitzender der Gemeinschaft der Sanitätsoffiziere Veterinär Oberstveterinär Dr. Buchner aus dem Kreis dieser Kameradschaft. Besonders gewürdigt wurde dabei Dr. Buchners beispielgebendes soldatisches Selbstverständnis. So saß er beispielsweise freiwillig in der ersten Maschine, die Bundeswehrsoldaten in den gefährlichen Afghanistaneinsatz brachte. Darüber hinaus sprach Dr. Schulenburg die hohe Zielerreichung bei der Gestaltung fachlicher Belange und die Wahrhaftigkeit, mit der Dr. Buchner das Veterinärwesen der Bundeswehr geführt hat, an. Oberstveterinär Dr. Buchner verabschiedete sich abschließend mit einigen persönlichen Worten an seine engsten Kameradinnen und Kameraden. In seiner bald ausgedehnteren Freizeit ist Dr. Buchner passionierter Pilot. Idyllische Sonnenuntergänge auf tausend Metern Höhe begleiteten ihn immer wieder. Und wenn es regnet und sogar „die Spatzen zu Fuß gehen“ genießt Dr. Buchner lange Spaziergänge in der Natur mit seinem Shiba-Rüden Nanuk.

von Dr. Ulrich Schotte, Dr. Johanna Nieter, Beate Rimkus

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