Sanitätsdienst

Apothekerinnen und Apotheker bei der Bundeswehr

Apothekerinnen und Apotheker bei der Bundeswehr

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Nur gesunde Soldatinnen und Soldat können ihren Auftrag erfüllen – und dafür gibt es neben Ärzten und Zahnärzten auch Apotheker in der Bundeswehr. Für die medizinische Versorgung eines erkrankten oder verletzten Soldaten benötigt der Arzt selbstredend Arzneimittel und Medizinprodukte und diese bekommt er von einer Bundeswehrapotheke. Was unterscheidet nun den Apotheker in der Bundeswehr von seinem Kollegen auf der zivilen Seite?

Den Apotheker oder die Apothekerin bei der Bundeswehr gibt es nicht, zu vielfältig und variantenreich sind die verschiedenen Aufgaben, welche von Apothekern in der Bundeswehr wahrgenommen werden. Die Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten stellt sowohl pharmazeutische wie auch logistische Herausforderungen im Alltag dar. Da die Lebensmittelsicherheit ebenso eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit unserer Soldaten ist, und die Studienfächer Pharmazie und Lebensmittelchemie sich vielfältig überschneiden, besitzen viele unserer Apotheker zusätzlich die Qualifikation als staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker. Um diese Verknüpfung zu verdeutlichen, gibt es in der Bundeswehr den Begriff der Wehrpharmazie, welche die drei Schwerpunkte unserer Tätigkeit zusammenfasst: Die Pharmazie, die Lebensmittelchemie und die Sanitätsmateriallogistik.

Zwei Frauen stehen hinter einem Rollwagen auf dem Medikamentenpackungen liegen.

Frau Oberstabsapothekerin Wünsche und Stabsunteroffizier Eichhorn stellen in der Apotheke des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz die angeforderten Medikamente für die entsprechende Station zusammen.

Bundeswehr/ Patrick Grüterich

Und genau hier kommen wir ins Spiel: 230 Apothekerinnen und Apotheker und unser ziviles und militärisches technisches Assistenzpersonal – pharmazeutisch-technische und chemisch-technische Assistenten wie auch Medizintechniker.

Wehrpharmazie – eine spannende Facette des Sanitätsdienstes

Schauen wir uns zuerst die Pharmazie an. Als Fachleute für Arzneimittel und Medizinprodukte beraten unsere Apotheker und PTA (pharmazeutisch-technische Assistenten) gemeinsam Ärzte, Pflegepersonal und Patienten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit in der Arzneimitteltherapie. In den Apotheken der Bundeswehrkrankenhäuser liegt der Schwerpunkt natürlich auf der klinischen Pharmazie. Medikationsmanagement, Apotheker auf Station und therapeutisches Drug Monitoring gehören hier zum Alltag. Unsere Truppenärzte werden von regional verteilten Bundeswehrapotheken versorgt. In diesen Apotheken haben neben den Arzneimitteln die Medizinprodukte eine besondere Bedeutung – dazu später mehr. Natürlich gehört auch die Herstellung von Arzneimitteln für den einzelnen Patienten oder in größerem Maßstab zu den pharmazeutischen Aufgaben. Eine gute pharmazeutische Versorgung setzt aber auch eine gute Qualität der Arzneimittel und Medizinprodukte voraus. Um diese zu prüfen hat die Bundeswehr ein eigenes Labor, welches pharmazeutische Untersuchungen durchführt.

Eine Frau steht vor einem Regal mit verpacktem Sanitätsmaterial, dahinter Kartons

Apotheke im Camp bei der Europäischen Trainingsmission, EUTMEuropean Union Training Mission in Koulikoro, Mali.

Bundeswehr/ Simon Hofmann

Kommen wir nun zu einem weiteren Arbeitsschwerpunkt unserer Apotheker, der Sanitätsmateriallogistik. Das Material, welches für die Patientenversorgung und den Gesundheitsschutz benötigt wird, also auch Arzneimittel und Medizinprodukte, heißt in der Bundeswehr Sanitätsmaterial. Unser Personal sorgt dafür, dass das erforderliche Sanitätsmaterial zeitgerecht in ausreichender Menge und sachgerechter Qualität in den ärztlichen, zahnmedizinischen und veterinärmedizinischen Behandlungseinrichtungen im Inland wie im Einsatz zur Verfügung steht. Dies beginnt mit der Auswahl und Festlegung der notwendigen Produkteigenschaften und endet bei der sachgerechten Lagerung oder dem temperaturkontrollierten Transport zum Beispiel in den Einsatz. Zur Sanitätsmateriallogistik gehört auch die Instandhaltung und Reparatur von Medizinprodukten. Die Bandbreite reicht dabei vom Skalpell bis zum technisch komplexen Narkosegerät. Diese Aufgaben werden neben der Arzneimittelversorgung in unseren regionalen Bundeswehrapotheken durchgeführt.

Die Aufgaben in unserem dritten Arbeitsschwerpunkt, der Lebensmittelchemie, werden von den Apothekern der Bundeswehr wahrgenommen, welche zusätzlich über die Qualifikation als staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker verfügen. Dieses wehrpharmazeutische Aufgabenfeld umfasst chemisch-physikalische Untersuchungen an Lebensmitteln, Futtermitteln, Trinkwasser und Bedarfsgegenständen sowie, gemeinsam mit den Veterinären, die risikoorientierte Überwachung von Einrichtungen, in denen Lebensmittel innerhalb der Bundeswehr in Verkehr gebracht werden. Grundsätzliche Aufgabe der amtlichen Lebensmittelüberwachung ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher vor Gesundheitsgefahren, Irreführung und Täuschung zu schützen und dadurch ein hohes Niveau des gesundheitlichen Verbraucherschutzes sicherzustellen.

Während in den Zentralen Instituten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Proben aus dem Inland und aus den Einsätzen mit modernsten Methoden untersucht werden, konzentrieren sich die Apotheker beziehungsweise Lebensmittelchemiker in den Überwachungsstellen für öffentlich-rechtliche Aufgaben auf die amtliche Überwachung von Verpflegungseinrichtungen. Die Bandbreite der Untersuchungen erstreckt sich von Lebensmitteln über Trink-, Brunnen- oder Schwimmbadwasser bis hin zu Bedarfsgegenständen, wie Feldflaschen oder Lederhandschuhen. Hier ist die Expertise der Lebensmittelchemiker sowohl analytisch im Spurenbereich als auch als Sachverständiger in der amtlichen Überwachung gefordert.

Als logische Konsequenz der vielfältigen Aufgaben in der Wehrpharmazie besteht in den verschiedenen Dienststellen je nach Aufgabenschwerpunkt die Möglichkeit zur Weiterbildung auf den Gebieten der klinischen Pharmazie, der Toxikologie und Ökologie, der pharmazeutischen Analytik, der Arzneimittelinformation und des öffentlichen Gesundheitswesens.

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