Streitkräftebasis

Erste Übung des Landesregiment Bayern in Wildflecken

Erste Übung des Landesregiment Bayern in Wildflecken

Datum:
Ort:
Wildflecken
Lesedauer:
4 MIN

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Führerweiterbildung des Landesregiment Bayern auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken: Generalleutnant Jürgen Weigt, Stellvertretender Inspekteur der Streitkräftebasis, besucht die Reservistinnen und Reservisten bei ihrer Übung im Gelände.

Vier Soldaten im Feldanzug stehen im Freien und schauen gemeinsam auf eine Landkarte.

Das Landesregiment Bayern übt in Wildflecken: Dazu gehört eine Besprechung im Feld mit Blick auf die Geländekarte.

Bundeswehr/Janette Otterbein


Ein Bussard kreist im Wind über der „Hawk Site“. Eine Gruppe Reservisten geht den letzten Anstieg zur Kuppe der Übanlage hinauf und blickt über die Landschaft. Die ausgedruckten Karten flattern im Wind. Wo liegt von hier aus Schweinfurt, wohin führt der Weg hinter dem Einschnitt im Tal? Orientierung im Gelände ist einer der Ausbildungsabschnitte des Übungswochenendes des Landesregiment Bayern auf dem Truppenübungsplatz und der Rhön-Kaserne Wildflecken. Von den Gipfeln der bis zu 1.000 Meter hohen Berge, von Wachtürmen und Stellungen des Übungsgeländes erkunden die Soldatinnen und Soldaten anhand von Aufgaben aus dem Taktik-Unterricht die Umgebung. Ein Geländewagen nähert sich: Generalleutnant Jürgen Weigt, Stellvertretender Inspekteur der Streitkräftebasis, ist nach Wildflecken gekommen, um sich vor Ort ein Bild von der Ausbildung des Landesregiments zu machen. Das Pilotprojekt hat einen hohen Stellenwert für die Bundeswehr. Generalleutnant Weigt erklärt: „Die Bedeutung der Landes- und Bündnisverteidigung ist wieder in unser Bewusstsein zurückgekehrt, und dabei spielt die Territoriale Reserve eine wichtige Rolle. Die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien, zusammengefasst in Landesregimentern, werden dabei insbesondere beim Schutz verteidigungswirksamer Infrastruktur eine zentrale Rolle einnehmen müssen.“ 
 

Ideale Bedingungen in Wildflecken

Drei Soldaten im Feldanzug stehen auf einer verschneiten Anhöhe, einer der Soldaten gestikuliert.

Das Landesregiment Bayern übt in Wildflecken: Generalleutnant Jürgen Weigt (links) im Gespräch mit Oberst Stefan Berger.

Bundeswehr/Janette Otterbein

„Willkommen in Obsidia“, sagt Oberstleutnant Christoph Peschel, der Kasernenkommandant der Rhön-Kaserne. Er ist einer der Taktik-Ausbilder an diesem ersten Übungswochenende des Landesregiments in Wildflecken. Aktive Soldaten schulen bei der Führerweiterbildung die Gruppen- und Zugführer sowie die Kompaniechefs des Landesregiments. Das Landesregiment Bayern ist als Einheit der Reserve ein Pilotprojekt von Bundeswehr und Reservistenverband. Es besteht aus den drei fränkischen Kompanien Regionaler Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSU) und einer Stabs- und Versorgungskompanie. Oberstleutnant Peschel erklärt die Übungslage mit dem fiktiven Land Obsidia, die bei Übungen der Bundeswehr Standard ist. Auch die Reserve übt in Obsidia – und ganz konkret auf den Hügeln der Rhön. Auf der „Hawk Site“ schart Oberstleutnant Peschel die Reservisten und Reservistinnen um sich und erklärt die Besonderheiten des Übungsplatzes. Oberst Stefan Berger, Kommandeur des Landesregiments, ist begeistert von den „idealen Bedingungen“, die seine Soldatinnen und Soldaten in Wildflecken vorfinden. Oberstleutnant Peschel erzählt: „Als ich vor einem Jahr gefragt wurde, ob ich ein Landesregiment auf dem Übungsplatz unterbringen könnte, konnte ich mir das nicht richtig vorstellen.“ Jetzt stehen die Reservisten und Reservistinnen mit ihm auf der stürmischen Anhöhe, und Peschel resümiert: „Ich war erstaunt, dass so viele Leute da waren und wie motiviert die Ausbildung mitgemacht wurde.“ 

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Weigt: „Fordernde Ausbildung – gute Atmosphäre“

Soldat im Feldanzug vor verschneiter Landschaft, im Vordergrund Soldaten im Feldanzug von hinten.

Taktische Ausbildung: Oberstleutnant Christoph Peschel übt mit seinen Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken.

Bundeswehr/Janette Otterbein

Zwischen den Bäumen funkelt es hell. Durch die Zieloptik des Gewehr G36 wird das Ziel noch deutlicher. Es schimmert grün zwischen den Bäumen. Der Blick ins Gelände funktioniert dank des Nachtsichtgeräts LUCIE (Light and Ultra Compact Identify Equipment) auch bei Dunkelheit. Die Einweisung auf dem Gerät übernimmt ein Ausbilder von der Logistikschule in Garlstedt, andere Ausbilder an diesem Wochenende kommen vom Kommando Streitkräftebasis und dem Vereinte-Nationen-Ausbildungszentrum. Generalleutnant Jürgen Weigt beobachtet die Ausbildung und sagt: „Ich habe mich im Gelände davon überzeugen können, dass Motivation auf Kompetenz trifft“. Eine funktions- und anforderungsgerechte Ausbildung zu absolvieren sei aktuell die größte Herausforderung für das Landesregiment Bayern, so Weigt. Freude machen darf ein Ausbildungswochenende aber auch, gerade für Reservistinnen und Reservisten, die sich in ihrer Freizeit für den Heimatschutz engagieren. Weigt betont, es brauche dafür bei einem Übungswochenende einen „ausgewogenen Mix zwischen interessanter, fordernder Ausbildung und einer guten Atmosphäre“.  

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Übung des gesamten Landesregiments im September 2020

Soldaten im Feldanzug in einem Unterrichtsraum, einer trägt Gefechtshelm mit nach oben geklapptem Nachtsichtgerät.

Praktische Ausbildung: Reservisten des Landesregiment Bayern machen sich mit dem Nachtsichtgerät vertraut.

Bundewehr/Janette Otterbein

Im Gebäude des Landesregiment Bayern riecht es nach frischer Farbe. Büros und Unterkünfte sind bezugsfertig übergeben, eine Lagerhalle für Material steht bereit. Die Rhön-Kaserne Wildflecken soll künftig Materialstützpunkt werden, auf lange Sicht könnte auch die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments von München nach Wildflecken umziehen. Der Standort soll zudem der erste regionale Ausbildungsstützpunkt der Reserve werden. Das Landesregiment habe Modellcharakter für die Bundeswehr, „weil wir wichtige Erkenntnisse aus diesem Truppenversuch herausziehen wollen, um sie für den Aufbau weiterer Landesregimenter“ nutzen zu können, so Generalleutnant Jürgen Weigt. In einer für Herbst 2020 geplanten Übung sollen alle Kompanien des Landesregiment Bayern in Wildflecken ihren dann erreichten Ausbildungsstand beweisen – im Gelände, auf der stürmischen „Hawk Site“, die nun unter den wachen Augen von Bussard und Kolkraben erkundet ist. General Weigt ist zuversichtlich: „Ich habe hoch motivierte, gut ausgebildete Reservisten kennengelernt, die wissen, was man von ihnen erwartet, und die jetzt auch auf eine kompetente Ausbildungsorganisation stoßen.“  

  • Eine Gruppe Soldaten im Feldanzug bei einer Besprechung im Freien.

    Reservisten und Reservistinnen des Landesregiment Bayern bei der Führerweiterbildung in Wildflecken.

    Bundeswehr/Janette Otterbein
  • Eine Gruppe Soldaten im Feldanzug mit ausgedruckten Karten, von oben fotografiert.

    Orientierung im Gelände: Reservisten des Landesregiment Bayern bei einer Übung in Wildflecken.

    Bundeswehr/Janette Otterbein
  • Eine Gruppe Soldaten im Feldanzug, teilweise mit Rucksäcken, marschiert auf einer verschneiten Berghöhe.

    Gelände-Erkundung: Reservisten des Landesregiment Bayern erkunden das Gelände in Wildflecken.

    Bundeswehr/Janette Otterbein
von Dr. Felicia Englmann  E-Mail schreiben

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