Streitkräftebasis

Interview mit dem Hauptgefreiten der Reserve Alexander Balbach

Interview mit dem Hauptgefreiten der Reserve Alexander Balbach

Datum:
Ort:
Bayern
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Porträt eines Soldaten

Hauptgefreiten der Reserve Balbach in seinem militärischen Dienstanzug.

Bundeswehr

Alexander Balbach ist Hauptgefreiter der Reserve und Angehöriger des Landesregimentes Bayern. Der gelernte Medienfachwirt arbeitet im zivilen Leben im Stab Presse-Marketing der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Seit 2017 ist er bei der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Mittelfranken beordert.

Redaktion: Herr Balbach, wie haben Sie von der Möglichkeit erfahren, sich in den RSU-Kräften (Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien) und somit im Landesregiment Bayern zu engagieren?

Im Gespräch mit meinen Arbeitskollegen, kamen wir auf das Thema Bundeswehr zu sprechen. Mein Kollege, ein Hauptmann der Reserve, berichtete mir von der Möglichkeit, sich als Ungedienter bei der Bundeswehr zu engagieren. Die notwendigen Informationen zu diesem Konzept erhielt ich durch meinen Kollegen und dem Karrierecenter der Bundeswehr in Nürnberg. Das Informationsmaterial, was ich in Nürnberg erhalten habe, beinhaltete alle Antworten auf meine Fragen. Dem Entschluss, eine zweite Karriere im militärischen Bereich zu beginnen, stand nichts mehr entgegen. Der nächste Schritt war nun Soldat zu werden. Dies setzte ich durch mein Gelöbnis am Ende einer Reserve-Übung der RSU Kompanie Mittelfranken im November 2017 in Roth in die Tat um. Die Inhalte der Übung und der Ausbildungsplan haben mich sehr angesprochen. Daher meldete ich mich beim Spieß der RSU-Kräfte, um den Termin für meine soldatische Grundausbildung zu erfahren. Die Chemie zwischen der Kompanie und mir passte und zufällig war auch noch eine Stelle frei.

Was motiviert Sie dazu in Ihrer Freizeit, die Bundeswehr zu unterstützen?

Mich in meiner Freizeit in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, war mir ein persönliches Anliegen. Die Bundeswehr bietet vielfältige Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung. Ihr Fokus liegt gerade für Soldaten in den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien auf körperlicher Belastbarkeit, vom Sport über erste Erste Hilfe Ausbildung bis zu Sicherungsaufgaben im Objektschutz. Daher ist die Bundeswehr meine erste Wahl für Freizeit Engagement gewesen.

Soldat hängt am Haken eines Kranes.

Hauptgefreiter der Reserve Balbach während des Schneeeinsatzes 2019: Mit der Seilwinde auf das Dach der Grundschule.

Bundeswehr

Was sind bis jetzt Ihre persönlichen Highlights?

Neben dem ersten Biwak, der Transportfahrt mit einem Transportpanzer Fuchs war die Bewältigung der Schneemassen in Oberbayern im Januar 2019 sicher mein bisher prägendstes Erlebnis als Reservist. Als Anfang des Jahres an einem Sonntagmittag die Abfrage erfolgte, wer sich aus der Kompanie am Schneeeinsatz beteiligt, war es für mich selbstverständlich zu helfen. Nachdem ich die Situation mit meiner Familie besprochen hatte, kontaktierte ich meinen zivilen Vorgesetzten, der mich sofort für den Einsatz freistellte. Nach mehreren Telefonaten im Kameradenkreis, stand die Fahrgemeinschaft. Insgesamt waren wir 45 Reservistinnen und Reservisten. Kaum in der Hochstaufen-Kaserne angekommen, folgte auch schon die Einweisung und Belehrung beim Umgang mit dem Klettergeschirr, um uns die notwendige Sicherheit auf den Dächern beim Schneeräumen zu geben. Unser Einsatzgebiet war Reit im Winkel.

Die Schneemassen, auf die wir dort trafen, waren gigantisch. Nachdem ich mit einem fahrbaren Kran im Geschirr auf das Dach der Grundschule gehoben wurde, ging die Arbeit so richtig los. Schaufel um Schaufel schippte ich zusammen mit meinen Kameradinnen und Kammeraden den Schnee von dem Dach in die Tiefe. Nach vollbrachtem Tagewerk wurden wir mit dem Kran wieder vom Dach geholt ich merkte die kräftezehrende Arbeit. Gerne denke ich an die „älteren“ Einwohner zurück, die sich so herzlich bedankt haben, dass die Bundeswehr dem Hilferuf gefolgt war. Auf der Heimreise kam mir der Slogen „Mach, was wirklich zählt“ aus einer Werbekampagne der Bundeswehr in den Sinn. Besser hätte man den Einsatz meines Erachtens nicht beschreiben können.

Porträt eines Mannes vor dem Schild der Bundesagentur für Arbeit

Medienfachwirt Alexander Balbach vor dem Gebäude seines zivilen Arbeitgebers.

Bundeswehr

Wie lässt sich das Engagement für die Bundeswehr mit Ihrem zivilen Berufsleben vereinen?

Meine Entscheidung, mich einplanen zu lassen, warf bei Kolleginnen und Kollegen in der Bundesagentur für Arbeit anfänglich einige Fragen auf. Meinen Antworten und Berichten aus dem Dienstalltag folgten jedoch rasch Akzeptanz und Anerkennung. Es ist schön zu wissen, dass der Arbeitgeber, meine Vorgesetzten, meine Kolleginnen und Kollegen hinter mir stehen und mich darin unterstützen, meine militärischen Kenntnisse und Fertigkeiten weiter zu entwickeln, um somit einen qualifizierten Dienst an der Gesellschaft leisten zu können.

Gibt es künftig Übungen oder Ausbildungen an denen Sie sich beteiligen werden?

Dieses Jahr werde ich auf jeden Fall noch an einer mehrtägigen Übung teilnehmen, sowie diverse Veranstaltungen des Reservisten-Verbandes besuchen. Für die Zukunft strebe ich einen Laufbahnwechsel an. Die Unterstützung von meinem Spieß und dem Karrierecenter ist mir sicher.

von Thomas Sauer  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Mehr zum Thema