Streitkräftebasis

Soldaten stellen „Roadblock“ mit Bundeswehr-LKW

Soldaten stellen „Roadblock“ mit Bundeswehr-LKW

Datum:
Ort:
Walldürn
Lesedauer:
3 MIN

Vier Soldaten des Logistikbataillons 461 der Streitkräftebasis aus Walldürn stellten kürzlich auf der A7 bei Melsungen mit Hilfe eines Bundeswehr-LKWs einen sogenannten Roadblock. Damit sicherten sie eine Unfallstelle und führten den Verkehr an einem brennenden PKW vorbei. Dabei kam ihnen ihre militärische Ausbildung für Auslandseinsätze zur Hilfe.

Bundeswehr-LKW steht auf Autobahn und dient als Roadblock/Straßensperre.

Roadblocks bzw. Straßensperren werden oft im Auslandseinsatz verwendet. Roadblocks stellen die Bewegung auf Straßen oder Wegen sicher.

Bundeswehr/Manuel Hofmann

Vier Soldaten der Streitkräftebasis bewiesen kürzlich auf der A7 bei Kassel Mut und Entschlossenheit. Unterwegs Richtung Munster entdeckten die Kameraden des Logistikbataillons 461 ein brennendes Fahrzeug auf der Standspur. Sie sicherten kurzerhand die Gefahrenstelle mit einem sogenannten „Roadblock“ und verhinderten Schlimmeres. Das Feuer konnte unter Kontrolle gebracht werden. Dabei wurden sie von den heraneilenden Rettungskräften in die weitere Unfallabsicherung integriert. Der Bundeswehr-LKW erwies sich auf der vielbefahrenen Autobahn als überaus nützlich und konnte zu einer schnellen Hilfeleistung beitragen.

Handeln – nicht groß überlegen

Brennendes Auto steht am Seitenstreifen und wird gelöscht.

Alle vier Feuerlöscher der Bundeswehr mussten genutzt werden, um den Brand einzudämmen. Der PKW brannte vollkommen aus. Der Fahrer erlitt glücklicherweise nur einen Schock.

Bundeswehr/Manuel Hofmann

Die vier Oberstabsgefreiten Edin T., Manuel H., Dennis P. und Severin W. fuhren an diesem Tag mit zwei Scania-LKW einen Materialtransport von Walldürn, ihrer Heimatkaserne, nach Munster. Ein Routinejob für die erfahrenen Kraftfahrer – bis sie auf der Autobahn A7 bei Melsungen ein brennendes Fahrzeug bemerkten. „Zunächst ist uns eine Benzinspur auf dem Standstreifen aufgefallen.“, berichtet Oberstabsgefreiter Edin T. „Hinter einer Kuppe sahen wir dann ein Fahrzeug auf der Standspur stehen, aus welchem bereits Rauch aufstieg.“ Da die Soldaten keine Rettungskräfte erkennen und nicht einschätzen konnten, ob sich noch Personen im Fahrzeug befanden, handelten sie sofort. Gemäß ihrer militärischen Kraftfahrausbildung sicherten sie zunächst die Gefahrenstelle. „Ich wies Oberstabsgefreiten Dennis P. an, einen sogenannten Roadblock für zwei Fahrspuren zu stellen, dass der Verkehr weitflächig an dem Fahrzeug vorbei gelenkt wird“, so der Oberstabsgefreite. Ein Roadblock bzw. Straßensperre wird häufig in Auslandseinsätzen verwendet, wenn militärische Einheiten mit ihren Fahrzeugen die Kontrolle über Bewegungen auf Straßen oder Wegen aufrechterhalten müssen. Dies erwies sich an diesem Tag auf der vielbefahrenen A7 als zielführend.

Bekämpfung des Brandes

Vier Feuerwehrleute löschen brennendes Auto.

Die zivilen Rettungskräfte übernahmen die Situation und konnten das Feuer schließlich löschen.

Bundeswehr/Manuel Hofmann

Die Besatzung des zweiten Bundeswehr-LKWs verschaffte sich unterdessen einen Überblick, um falls nötig erste Hilfe zu leisten. Schnell erkannten sie, dass sich keine Personen mehr im Fahrzeug befanden. Der Besitzer des PKWs hatte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Er schien aber leicht unter Schock zu stehen. Während ein Soldat den Fahrer von der Unglücksstelle wegführte, begann der Kamerad mit seinen fahrzeugeigenen Feuerlöschern den Brand zu bekämpfen. „Mir war klar, dass das Fahrzeug nicht mehr zu retten ist. Allerdings sah ich, dass die Wiese neben dem Auto bereits zu brennen begonnen hatte. Dieses Feuer bewegte sich ausbreitend in Richtung des angrenzenden Waldes“. So mussten alle vier Feuerlöscher der Bundeswehr-LKWs verwendet werden, um eine weitere Katastrophe zu verhindern. Mit vereinten Kräften gelang es den vier Soldaten aus Walldürn den Brand einzudämmen.

Hand-in-Hand mit den Rettungskräften

Als die Rettungskräfte kurz darauf eintrafen, wich auch die Anspannung bei den Männern. „Wir haben die Polizei und Feuerwehr dann eingewiesen und erklärt was passiert war“, so einer der Oberstabsgefreiten. „Da unser Roadblock den Verkehr sehr gut an der Gefahrenstelle vorbeilenkte, bat uns die Polizei, mit unserem LKW noch so stehen zu bleiben“, berichtet der Soldat weiter. So arbeiteten die Transportsoldaten des Logistikbataillons 461 aus Walldürn an diesem Tag Hand-in-Hand mit den Rettungskräften. Einziger Wehrmutstropfen war, für den PKW kam leider jede Hilfe zu spät – das Fahrzeug brannte, kontrolliert durch die Feuerwehr, komplett aus.

von Jan-Frederik Dammenhain  E-Mail schreiben

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