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Kira Walkenhorst: Sportlegende des Jahrzehnts

Kira Walkenhorst: Sportlegende des Jahrzehnts

Datum:
Ort:
Hamburg
Lesedauer:
5 MIN

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2016 olympisches Gold in Rio de Janeiro geholt und 2017 die Weltmeisterschaft in Wien. Sportsoldatin Kira Walkenhorst und Laura Ludwig wurden Ende des Jahres 2020 zu den Sportlegenden des Jahrzehnts in der Kategorie Mannschaft gewählt.

Zwei Sportlerinnen auf einem Strand

Sportsoldatin Kira Walkenhorst und Laura Ludwig wurden zu den Sportlegenden des Jahrzehnts gewählt.

Mirja Geh Photography

Kira, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zur „Sportlegende des Jahrzehnts“ durch die ZDF-User*innen und Athleten*innen! Bei der ZDF-Sportgala am 8. Dezember 2020 wurde dir und Laura dieser Titel verliehen. Ihr habt während eurer gemeinsamen Karriere so einige Titel gewonnen. Wie fühlst du dich, wenn du an die Zeit zurückdenkst?

Vielen Dank erstmal. Dass wir die Wahl für uns entscheiden konnten, war schon eine sehr große Überraschung für uns. Wir haben mitbekommen, dass wir nominiert wurden, haben aber auch mitbekommen, wer ebenfalls zur Wahl stand. Alle hatten es absolut verdient gehabt zu gewinnen, dass wir letztendlich gewonnen haben, war eine absolute Ehre. Es war wirklich sehr schön, dass der Abend trotz der Pandemie im kleinen Kreis stattfinden konnte und wir nochmal Bilder der gemeinsamen Erfolge sehen konnte. Der Titel „Sportlegende des Jahrzehnts“ ist eine genauso große Ehre wie die ganzen anderen Titel, die wir gewonnen haben.

Du bist Sportsoldatin in der Sportfördergruppe Hamburg und hast den Rang Stabsunteroffizier. Wie kam es dazu, dass du dich entschieden hast, zur Bundeswehr zu gehen?

Tatsächlich war es damals mein Nachwuchstrainer, Jörg Ahmann, der mir von der Spitzensportförderung der Bundeswehr erzählt hat. Für mich war es die einzige Chance, professionell im Beachvolleyball starten zu können, da wir alle Kosten selbst tragen müssen, gerade zu Beginn der Karriere. Durch die Sportfördergruppe konnte ich mich voll auf meinen Sport konzentrieren und bin der Bundeswehr noch immer sehr dankbar, dass es dieses Konzept gibt. Ich weiß, dass ich ohne die Unterstützung von der Bundeswehr gar nicht so erfolgreich hätte werden können.

Frau beim Langhantelheben

„Dieses Jahr habe ich vor, wieder eine ganze Saison zu spielen. Inwiefern das noch mit der anhaltenden Pandemie möglich ist, werde ich sehen.“

Mirja Geh Photography

Deine neue Teampartnerin heißt Anna Lena Grüne. Wie habt ihr euch gefunden?

Im Coronajahr 2020 war das alles relativ spontan und kurzfristig. Dadurch, dass die Kitas zugemacht haben, mussten wir unsere Drillinge zu Hause betreuen und es war klar, dass ich keine ganze Saison spielen kann. Als dann entschieden wurde, dass die Kitas doch wieder öffnen, habe ich recht kurzfristig entschieden: in drei Wochen ist das nächste Turnier, da versuche ich mal zu spielen. Ich hatte nur zu dem Zeitpunkt keine Partnerin mehr. Über alle Wege hatte ich dann versucht, jemanden zu finden, der mit mir zusammenspielen möchte. Ich war mit dem Verband und den Nachwuchstrainern im Gespräch und es hatte sich angeboten, dass Anna eine Blockspielerin gesucht hat. Anna ist eine großartige Spielerin, die in ihren jungen Jahren schon auf einem sehr hohen Niveau spielt. Sie konnte im letzten Jahr wirklich sehr viel lernen. Ob es in diesem Jahr mit Anna und mir zusammen weitergeht, steht noch gar nicht fest, da ich durch den Lockdown meinen Trainingsplan gerade zurückstellen musste und mein aktuelles Training aus Kinderbetreuung besteht.

Ihr wart im ersten Anlauf sehr erfolgreich und habt im ersten Anlauf die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft im Beachvolleyball geschafft. Hattest du das erwartet?

Ich bin tatsächlich ohne Erwartungen in das Turnier gegangen. Ich wusste nicht, wie es mit Anna läuft und was sie alles drauf hat. Anna hatte im Vorfeld schon einige Turniere gespielt, wo ich sehen konnte, was sie spielerisch kann und ich wusste, dass sie echt ein sehr großes Talent für ihr Alter ist und auch schon einen sehr coolen Stiefel herunterspielen kann. Dass ich ohne Erwartungen gestartet bin, lag eher bei mir, da ich nur drei Wochen hatte, mich intensiv auf das Turnier vorzubereiten. Ich hatte eineinhalb Jahre, bedingt durch meine Verletzungen, aussetzten müssen. Ich bin quasi bei null gestartet und hatte nur begrenzt Zeit, wieder ins Training zu kommen. Von daher war es eine wirklich große Überraschung, dass wir uns gleich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnten. Aber auch danach, als wir gegen die internationalen und deutschen Top-Teams uns so gut geschlagen haben und immer mal einen Sieg einfahren konnten, das war echt klasse. Wir haben es geschafft, dass wir innerhalb kurzer Zeit uns sehr steigern konnten und haben zum Schluss ziemlich gutes Beachvolleyball gespielt.

Sportlerin springt an einem Strand für einen Aufschlag hoch

Erklärtes Ziel: Olympia 2024 in Paris.

Mirja Geh Photography

Du hast es eben schon angesprochen: Training in Zeiten von Corona. Kannst du mir einen kleinen Einblick in deinen Trainingsalltag geben?

Zurzeit ist es so, dass ich meine Trainingseinheiten zu Hause absolviere. Ich hoffe, dass es bald ein bisschen wärmer wird, dass man auch mal draußen wieder trainieren kann. Jetzt gerade ist es wirklich nur zu Hause mit den Geräten, die man über die Jahre angesammelt hat. Das mach ich dann in der Mittagspause oder wenn die Drillinge abends schlafen. Ich nehme mir dann die Zeit, um mich weitestgehend fit zu halten. Es ist schon ein großer Unterschied, ob man in den Kraftraum gehen kann um dort zu trainieren oder wirklich mit Ball trainieren kann. Das ist derzeit leider nicht möglich.

Was sind für dich deine aktuellen Ziele, auf die du hintrainierst?

Ich habe Olympia 2024 im Kopf. Letztes Jahr hatte ich vor, eine komplette Saison zu spielen und zu schauen, wie mein Körper darauf reagiert. Obwohl die Saison kurz war, lief sie ganz gut. Dieses Jahr habe ich vor, wieder eine ganze Saison zu spielen. Inwiefern das noch mit der anhaltenden Pandemie möglich ist, werde ich sehen. Wenn das gut läuft, werden sich die Karten bei allen neu mischen. Einige Spieler werden aufhören, es werden sich wieder neue Teams finden und ich werde schauen, dass ich mit einer neuen Partnerin Olympia 2024 in Paris angehen kann. Vorausgesetzt mein Körper macht es in diesem Jahr auch weiterhin so gut mit wie bisher.

Wie geht es dir mit der aktuellen Lage? Corona? Homeoffice? Viel zu Hause sein?

Als wenn ich die ganze Zeit einen Marathon laufe (lacht). Es ist schon eine schwierige Zeit. Gerade dann, wenn man im Training auch nicht so viel machen kann. Es schlaucht auch einfach, viel zu Hause zu sein. Wenig sozialen Kontakt zu haben, gerade während der Wintermonate. Man sehnt sich nach dem alten Alltag. Mal wieder was zu unternehmen, andere Leute zu treffen oder auch die Eltern und Großeltern wiederzusehen. Die kann man dann auch gleich in die Kinderbetreuung mit einbeziehen. Es ist auf jeden Fall keine erholsame Zeit, obwohl man nicht viel machen kann. Es fehlt die Zeit, wo die Sonne scheint und man unbeschwert einfach mal wieder in Ruhe einen Kaffee trinken gehen kann. Bevor es dann wieder richtig mit dem Training losgeht, wäre eine Woche Urlaub am Strand wirklich super.

von David Händler  E-Mail schreiben

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