Sicherheit am Boden – Luftfahrtamt im Corona-Einsatz

Sicherheit am Boden – Luftfahrtamt im Corona-Einsatz

Datum:
Ort:
Köln-Wahn
Lesedauer:
3 MIN

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Seit dem 5. März sind Soldatinnen und Soldaten des Luftfahrtamtes im Kreis Kleve als Helfende Hände eingesetzt. Die Unterstützung wird vor Ort dringend gebraucht, denn das Pflegepersonal die lange Dauer der Pandemie zehrt an den Kräften des Pflegepersonals. Die Soldat*innen leisten ihren Beitrag zur Entlastung und einem Stück mehr Sicherheit für die Bewohner*innen der Seniorenheime und ihre Angehörigen.

„Wir sind so froh, dass die Bundeswehr da ist“, sagt Denise Knauff, Leiterin des Regina Pacis Hauses für Senioren in Kevelaer. Zwei Soldaten des Luftfahrtamtes der Bundeswehr übernehmen hier die CoVid19-Schnelltests im Eingangsbereich. Besucher*innen, Lieferdienste, Handwerker, aber auch Pflegemitarbeiter*innen des Hauses werden hier getestet, bevor sie die Einrichtung betreten dürfen. Die Amtshilfe durch die Bundeswehr ist eine große Erleichterung für die Pflegekräfte vor Ort, wie Knauff schildert: „Wir schieben Berge von Überstunden vor uns her und die vorgeschriebenen, wichtigen Testungen haben die Situation weiter angespannt. Die Entlastung durch die Soldaten ist da schon deutlich spürbar.“

Das Test-Team des LufABw unterstütz bei den Corona-Testungen in Kleeve

Das Test-Team des LufABwLuftfahrtamt der Bundeswehr in Kleve im Corona-Einsatz

Bundeswehr/Dr. Jan Reichmann

Seit gut einer Woche sind acht Soldat*innen des Luftfahrtamtes im Kreis Kleve eingesetzt. An vier Einrichtungen in Kleve, Emmerich, Rees-Haldern und Kevelaer führen sie in Zweier-Teams die Schnelltests durch. So erhalten die Bewohner*innen einen besseren, aber vor allem kontinuierlichen Schutz vor der Ansteckung mit dem sogenannten Corona-Virus. Alle Soldat*innen haben sich freiwillig für den Einsatz gemeldet. Für sie ist es selbstverständlich, dass sie in einer solchen bundes- und weltweiten Notlage die zivilen Hilfsorganisationen und vor allem die Menschen unterstützen.

Die Erfahrung unmittelbarer Dankbarkeit

Besonders beeindruckt sind sie dabei von der Dankbarkeit, aber auch Offenheit und Neugier der Menschen. Das entlastete Pflegepersonal hinterlässt schon mal kleine Dankesbotschaften oder Kuchen für die Helfer. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtungen freuen sich über die Abwechslung im „Lockdown“-Alltag. So kommen die Helfer dann auch leicht mit ihnen ins Gespräch und schon bald werden Erinnerungen, Erfahrungen und kleine Anekdoten zwischen den Generationen getauscht. In einigen Heimen hat sogar die Heimleitung selbst die Soldaten gebeten, für die Bewohner*innen einen kleinen Informationsabend zur Bundeswehr auszurichten.

Eine Soldatin des LufABw bei der Testung von Besuchern

Testung eines Besuchers am Pflegezentrum in Emmerich

Bundeswehr/Dr. Jan Reichmann

Der Einsatz ist allerdings keine Vergnügungsreise. Die Helfenden Hände, so die offizielle Bezeichnung für die Soldat*innen in Amtshilfe, sind an sieben Tagen die Woche an den Teststationen, und das in Zeiträumen von bis zu 15 Stunden pro Tag. Das erfordert gute Organisation, um Pausen- und Ruhezeiten mit dem Testbedarf zu vereinbaren. Neben den variablen Testungen von Besucher*innen oder Lieferanten müssen alle zwei Tage auch sämtliche Pflegekräfte einen Schnelltest machen. So kommen schnell am Tag etwa 50 bis knapp 100 Tests zusammen. Die Probenentnahme erfolgt ähnlich wie bei Labortests durch die Nase oder den Rachenraum, allerdings dauert es nur noch etwa 20 Minuten bis das Ergebnis vorliegt. In dieser Zeit müssen die Besucher*innen in speziellen Aufenthaltsbereichen oder auch vor der Einrichtung warten. Früher hätten nicht alle für die Notwendigkeit der Maßnahmen Verständnis gehabt, erinnert sich Markus Loth, Leiter des Zentrums für Betreuung und Pflege in Emmerich. „Seit hier Soldaten in Uniform stehen, gibt es fast keine Diskussionen mehr“, sagt Loth und schmunzelt dabei.

Verantwortung ist hoch, das motiviert

Dabei gehen die Soldat*innen immer höflich mit den Menschen um, die sich testen lassen müssen. Höflich, durchaus auch freundlich, aber bestimmt auftreten, das ist das Motto. Denn jeder Schnelltest schützt vor einem Corona-Ausbruch in den Seniorenzentren. Die große Masse der Testergebnisse war bisher glücklicherweise negativ, aber eben nicht alle. Doch selbst eine einzige infizierte Person kann das Virus unter den Senioren verteilen, mit unabsehbaren Konsequenzen für die gesamte Einrichtung und möglicherweise auch darüber hinaus.

Eine Teststation im Rahmen des Corona-Einsatzes in Rees-Haldern

Auch im Zelt in Rees-Haldern steht eine gut organisierte Teststation zur Verfügung

Bundeswehr/Dr. Jan Reichmann

Die Soldat*innen des Luftfahrtamtes sind sich ihrer Verantwortung vollkommen bewusst und bekommen zudem täglich ein direktes Feedback der Bevölkerung. Das motiviert sie auch unter den anspruchsvollen Bedingungen für den Amtshilfeeinsatz. Die Angehörigen des derzeitigen Kontingents haben sich bereits zur Verlängerung ihres Einsatzes bereit erklärt. Einige von ihnen wollen sich sogar nach einer kurzen Verschnaufpause direkt wieder für die Helfenden Hände zur Verfügung stellen. Und gleichzeitig steht am Luftfahrtamt das nächste Kontingent Freiwilliger bereit. Die regulären Aufgaben der Dienststelle erfüllen die verbliebenen Angehörigen selbstverständlich weiterhin in vollem Umfang. Denn auch in dieser außergewöhnlichen Pandemie gilt am Luftfahrtamt der Bundeswehr: Wir. Dienen. Deutschland.

von Dr. Jan Reichmann

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