Die Grundsteinlegung eines IPT

Die Grundsteinlegung eines IPT

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Integrierte Projetteams bilden sich immer dann, wenn es gilt eine Fähigkeitslücke zu schließen. Die konstituierende IPT-Sitzung zur „Next Generation Frigate –  Air Defence“ durfte einen besonderen Gast begrüßen, denn die Stellvertreterin des Abteilungsleiters Planung im BMVgBundesministerium der Verteidigung, Frau Ministerialdirigentin Elisabeth Totter, hatte sich als Teilnehmerin angekündigt.

zahnräder greifen ineinander

Die konstituierende IPT-Sitzung zur „Next Generation Frigate – Air Defence“

Adobe Stock/ vegefox

Frau Totter betonte, dass es ihr bei ihrem Besuch weniger um das Thema gehe, als vielmehr darum, die Mechanismen der „Grundsteinlegung“ eines Projektes in einem Integrierten Projektteam kennenzulernen. Die Festlegungen zu Beginn des Integrierten Planungsprozesses haben Auswirkungen auf den gesamten Planungsprozess und die spätere Nutzung. Der Dialog zwischen den Militärischen Organisationsbereichen und dem Planungsamt der Bundeswehr ist ein weiterer wesentlicher Baustein.

Eine Frau sitzt am Tisch und lächelt.

Die Stellvertreterin des Abteilungsleiters Planung im BMVgBundesministerium der Verteidigung, Frau Ministerialdirigentin Elisabeth Totter zu Gast im IPT.

PlgABw/Bienek

Der Deutschen Marine stehen seit 2004 drei Luftverteidigungsschiffe der Klasse 124, auch Sachsen-Klasse genannt, zur Verfügung. Das geplanten Ende der Nutzungsdauer dieser drei Schiffe rückt näher. Ab Mitte 2030 würde dadurch eine Fähigkeitslücke in der maritimen Luftverteidigung entstehen. Diese Fähigkeitslücke soll durch die „Next Generation Frigate“ geschlossen werden, um die durch Deutschland akzeptierten NATO-Planungsziele umzusetzen.

Der Leiter des IPTs erläuterte die einzelne Schritte, die gegangen werden müssen, um zur finalen „Triple F“ zu gelangen. In der FFF, das heißt „Fähigkeitslücke und Funktionale Forderung“, werden die Ergebnisse aus den Szenarvignetten, dem Priorisierten Forderungskatalog und den Architekturen sowie umfassende ergänzende Betrachtungen wie Life Cycle Cost Management und Risikomanagement zusammengefasst dargestellt. Die FFF ist das bedarfsbegründende Dokument.

Ein Soldat steht vor Personen und hält einen Vortrag.

Der Leiter des IPTs erläuterte die einzelne Schritte, die gegangen werden müssen, um zur finalen „Triple F“ zu gelangen.

PlgABw/ Bienek

Die Leitenden müssen das IPT koordinieren, moderieren und führen. Sie stehen vor der Aufgabe, unterschiedliche Interessen der Nutzer und des Bedarfsträgers in Einklang zu bringen. Aber sie müssen auch in der Lage sein, bei fehlendem Konsens die Entscheidung zu treffen. In einem IPT kann es zu Arbeitsbeginn eine große Anzahl - teils konkurrierende - Forderungen geben. Diese müssen einer kritischen Prüfung unterzogen und mit Hilfe des Priorisierten Forderungskataloges in eine Rangfolge gebracht werden. Alle fähigkeitsbestimmenden Leistungsparameter und weitere, aus dem Einsatz- und Nutzungsprofil abgeleiteten Eigenschaften, werden gegeneinander gewichtet und mit klar definierten und objektiv prüfbaren Kriterien hinterlegt. Forderungen die beispielweise als kritisch eingestuft werden, sind zwingend umzusetzen, da es sich um eine systembestimmende Fähigkeit handelt. „Muss“-Forderungen, gilt es ebenfalls umzusetzen, mitunter gibt es aber nachvollziehbare Gründe, die gegen eine Umsetzung sprechen. Übrige Forderungen werden nach „Soll“ und „Kann“ priorisiert.

Ministerialdirigentin Totter bedankte sich für die Möglichkeit „außerplanmäßig“ an dieser konstituierenden IPT-Sitzung teilzunehmen und einen authentischen Einblick in die Arbeitsweise und Abläufe zu bekommen.