Human Augmentation - Die Verbindung von Mensch und Maschine

Human Augmentation - Die Verbindung von Mensch und Maschine

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Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Planungsamt der Bundeswehr und dem Development, Concepts and Doctrine Centre (DCDC) aus Großbritannien, hat das Referat Zukunftsanalyse gemeinsam mit dem DCDC seit 2019 am Strategic Implication Project (SIP) „Human Augmentation“ gearbeitet. Die Studie wurde nun veröffentlicht.

Eine Roboterhand berührt eine menschliche Hand.

Human Augmentation wird in Zukunft zunehmend relevant.

iStock/ipopba

Das Strategic Implication Project zielt darauf ab zu analysieren, welche Auswirkungen Human Augmentation in der Zukunft auf Verteidigung und Sicherheit haben wird. Der betrachtete Zeithorizont liegt bei 30 Jahren. Human Performance Augmentation steht für die Anwendung von Wissenschaft und Technologien zur vorübergehenden oder dauerhaften Verbesserung der menschlichen Leistungsfähigkeit.

Um ein möglichst umfassendes Bild für die Zukunft zu entwickeln, wurden neben der Verteidigung und Sicherheit die zukünftigen Perspektiven in den Bereichen Technologie, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ebenfalls untersucht und in einen gemeinsamen Kontext gestellt. Wissenschaftler der finnischen und schwedischen Verteidigungsforschungsinstitute waren ebenfalls am Projekt beteiligt.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Human Augmentation wird in Zukunft zunehmend relevant, denn es ist das Bindeglied zwischen den einzigartigen Fähigkeiten von Mensch und Maschine. Die Gewinner zukünftiger Kriege werden nicht diejenigen mit der fortschrittlichsten Technologie sein, sondern diejenigen, die in der Lage sind, die einzigartigen Fähigkeiten von Mensch und Maschine am effektivsten zu integrieren. Die wachsende Bedeutung von Mensch-Maschine-Teaming ist bereits weithin anerkannt, dies wurde jedoch bisher aus einer technologiezentrierten Perspektive diskutiert. Human Augmentation repräsentiert den fehlenden Teil des Puzzles.

• Eine erfolgreiche Anwendung von Human Augmentation erfordert einen differenzierteren Ansatz, um Verständnis bei den potenziellen Anwendern  zu generieren. Um dies zu erreichen, müssen die wichtigsten Grundsätze definiert werden, die den Menschen gemeinsam als Plattform repräsentieren. Diese sind physischer, psychischer und sozialer Natur.

Human Augmentation -Technologien bieten ein breites Spektrum an Möglichkeiten, heute und in der Zukunft. Es gibt ausgereifte Technologien, die heute mit überschaubaren politischen Überlegungen integriert werden könnten. Die transformativsten Technologien befinden sich derzeit auf einem relativ niedrigen Reifegrad, aber die Gesellschaft muss darauf vorbereitet sein, dass sich dies ändert.

Die ethischen und rechtlichen Auswirkungen von Human Augmentation sind schwer vorhersehbar, aber eine frühzeitige und regelmäßige Auseinandersetzung mit diesen Themen ist der Kern des Erfolgs. Es kann eine zunehmende moralische Verpflichtung bestehen, Menschen in Zukunft den Zugang zu Human Augmentation zu gewähren, zumindest in Fällen, in denen dies zu einer Verbesserung der Gesundheit und des Allgemeinwohls führt.

Human Augmentation kann zu grundlegend neuen Konzepten der Kriegsführung führen. In den nächsten 30 Jahren ist es möglich, dass einzelne Soldaten in der Lage sein werden, erhöhte oder vielfältigere operative Effekte zu erzielen, die Auswirkungen auf unsere Streitkräftestruktur, unser Ausrüstungsprogramm und unsere Doktrin haben.


Download der Studie (Englisch)

Ministry of Defence

Weitere Informationen über das Development Concepts and Doctrine Centre

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