Gedenkveranstaltung an der Henning-von-Tresckow-Stele in Magdeburg
Gedenkveranstaltung an der Henning-von-Tresckow-Stele in Magdeburg
- Datum:
- Ort:
- Magdeburg
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- 2 MIN
Mit einer Gedenkveranstaltung und feierlichen Kranzniederlegung hat das Landeskommando Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Landeshauptstadt Magdeburg an die mutigen Frauen und Männer des militärischen Widerstandes vom 20. Juli 1944 erinnert und der Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes gedacht.
An der Gedenkveranstaltung nahmen rund 100 Gäste des Landtages, der Landesregierung, der Landeshauptstadt, der Bundeswehr sowie weitere Gäste aus Politik und Gesellschaft teil.
In seinem Grußwort stellte Oberst Bernd Albers, Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, die Bedeutung des Attentats auf Adolf Hitler im historischen Kontext dar: „Für uns ist die Erinnerung an diesen Tag mehr als bloße Rückschau, denn wir fühlen uns den Männern und Frauen des Widerstandes gegen die NSNationalsozialismus-Diktatur innerlich verpflichtet.“
Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz (parteilos) würdigte in ihrer Rede ebenfalls den Mut und die Überzeugung von Tresckows sowie seiner Mitstreiter, dem Hitler-Regime ein Ende setzen zu wollen. Sie betonte außerdem die Bedeutung der Freiheit für den Erhalt des europäischen Gedankens und wies darauf hin, dass diese Freiheit auch mit einer Verantwortung für die Gesellschaft einhergehen müsse.
„Menschen sind keine Steine“
Der Landtagsabgeordnete Stephen Gerhard Stehli (CDUChristlich Demokratische Union) stellte die Bedeutung der Prägung und Herkunft von Tresckows heraus: „Wenn wir nach seiner Motivation zum Widerstandshandeln fragen, so kommen wir um zwei Punkte in keinem Fall herum: eine tiefe Verinnerlichung der zeitlos gültigen soldatischen Tugenden wie Tapferkeit, Ritterlichkeit, Anstand, Treue und eine feste Verankerung im christlichen Glauben.“
Im Anschluss sprach der evangelische Militärpfarrer Eric Haußmann ein geistliches Wort. Er appellierte darin an die Anwesenden: „Menschen sind keine Steine. Sie liegen nicht am Wegesrand und die Geschichte zieht an ihnen vorbei.„ Er betonte weiterhin: „Menschen haben einen Herzschlag. Sie haben einen Geist, der ihnen Würde und Haltung von der ersten Minute ihres Lebens an schenkt. Die innere Haltung führt sie zum Handeln. Sie erkennen ihren Auftrag und aus welchem Geist heraus sie leben. Menschen sind keine Steine.“
Ihren Abschluss fand die Veranstaltung mit dem Lied „Ich hatte einen Kameraden.“
Rede zum Gedenken (PDF, 19,0 KB)
Aufstand des Gewissens – für Gerechtigkeit eintreten
Seit 2001 erinnert die Stele im Südwesten des Nordparks in Magdeburg an Generalmajor Henning von Tresckow und an die Verschwörer des 20. Juli 1944. Die Stele aus Sandstein mit eingelassener Gedenktafel wird ergänzt durch eine Büste im Rathaus der Landeshauptstadt.
Henning von Tresckow, 1901 in Magdeburg geboren, war, wie viele seiner Weggefährten, zu Beginn ein Anhänger des Nationalsozialismus. Diese anfängliche Zustimmung währte jedoch nur kurz. Die Offiziere des Widerstandes waren tief in der Tradition des preußischen Pflichtethos verwurzelt. Sie haben mit sich und ihren Prinzipien gerungen und letztendlich ihren Eid gebrochen, um einer Diktatur den Gehorsam zu verweigern.
Von Tresckow entschied sich am 21. Juli 1944 für den Freitod, aus Furcht, er könne unter Folter seine beim Attentat auf Hitler beteiligten Kameraden verraten.