Nachgefragt

„Ein absoluter Zugewinn für das Bündnis“

„Ein absoluter Zugewinn für das Bündnis“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

„Lebendig und geschlossen“. So beschreibt Flottillenadmiral Wilhelm Tobias Abry den derzeitigen Zustand der NATO. Vor dem russischen Überfall auf die Ukraine schon für tot erklärt, wächst das Bündnis nun. Der Beitritt von Finnland und Schweden werde die NATO noch stärker machen, so der Experte für Militärpolitik im Verteidigungsministerium.

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Flottillenadmiral Wilhelm Tobias Abry aus der Abteilung Strategie und Einsatz im Verteidigungsministerium spricht mit der ,,Nachgefragt''-Moderatorin, Frau Oberleutnant Lara Weyland, über die NATO-Erweiterung und die Rolle der Bundeswehr im Bündnis

Russland als Hauptbedrohung, terroristische Gruppen dennoch weiter im Blick: Mit ihrem neuen strategischen Konzept passt sich die NATO den veränderten sicherheitspolitischen Herausforderungen an. „Im Kern stehen Abschreckung und Verteidigung. Abschreckung und Verteidigung sind die DNA des Bündnisses. Das heißt auch: Wenn Abschreckung versagt, muss das Bündnis fähig und willens sein, das Bündnisgebiet und die Mitgliedstaaten zu verteidigen“, so Abry zur ,,Nachgefragt''-Moderatorin, Frau Oberleutnant Lara Weyland.

Finnland und Schweden bringen 900 Panzer mit

Bald steht eine Erweiterung an: Der NATO-Beitritt der bisher neutralen skandinavischen Länder Finnland und Schweden ist auf den Weg gebracht. „Beide Staaten bringen sehr moderne, sehr leistungsfähige Streitkräfte ein“, sagt Abry. „Wir teilen die gleichen Werte von Freiheit und Demokratie und wir teilen die Bereitschaft, diese Werte notfalls auch militärisch zu verteidigen.“ Sowohl in operativer als auch in strategischer und politischer Hinsicht sei der Beitritt von Finnland und Schweden „ein absoluter Zugewinn für das Bündnis“, so der Flottillenadmiral. So würden beide Länder gemeinsam über rund 900 Panzer verfügen.
 

Bundeswehr als verlässlicher Partner

Die deutschen Streitkräfte genössen innerhalb der NATO eine hohe Anerkennung – aktuell für ihre Leistungen bei der Sicherung der NATO-Bündnisgrenzen, aber auch in der Vergangenheit für ihren Einsatz in Afghanistan: „Militärisch wird zweifelsfrei die Bundeswehr als ein außerordentlich verlässlicher Partner wahrgenommen“, sagt Abry.

Kritik seitens der Bündnispartner habe es vor allem auf politischer Ebene gegeben: wegen des Sparkurses, der den deutschen Streitkräften in den vergangenen Jahren verordnet worden war. Mit dem Sondervermögen wolle man nun dafür sorgen, dass die Bundeswehr exakt jene Fähigkeiten in die NATO einbringen könne, die erwartet würden. „Ich spüre eine sehr positive Resonanz von unseren Bündnispartnern“, so Abry. „Ich spüre aber auch eine gewisse Erhaltungshaltung, dass wir diese Maßnahmen umsetzen.“

von Timo Kather

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