Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Woche im Rückblick: Zweifellos war sie geprägt vom Krieg in der Ukraine und von den Reaktionen der NATO auf die Bedrohung ihrer Flanke – und den Auswirkungen auf die Bundeswehr. Aber auch ein Lebensretter aus der Streitkräftebasis wird geehrt, die Marine übt multinational in der Ostsee und die Luftwaffe bekommt ein neues Kampfflugzeug.
Menschenretter ausgezeichnet
Für nicht wenige im Ahrtal ist er ein Held: In der Katastrophennacht des 14. Juli 2021, als das Hochwasser seine Heimatgemeinde Altenahr traf, zögerte Hauptmann Theo Frisch nicht lange. Er schnappte sich sein Kanu und rettete trotz Dunkelheit und starker Strömung in seinem Ortsteil Altenburg sieben Menschen vor dem Ertrinken. Der Offizier der Fallschirmjägertruppe, der an der Schule für Diensthundewesen in Ulmen dient, setzte für diese Rettung sein eigenes Leben ein und wurde für die „Hervorragende Einzeltat unter Gefahr für Leib und Leben“ nun mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold mit rotem Rand ausgezeichnet – eine Auszeichnung, die bisher erst rund 150 Personen verliehen wurde.
Luftverteidigung in der Slowakei
Die Bundeswehr verlegt Luftverteidigungskräfte in die Slowakei. Sie wird die neue NATO-Battlegroup im Nachbarland der Ukraine unterstützen und zur integrierten Luftverteidigung der NATO beitragen. Wie viele Soldatinnen und Soldaten in die Slowakei gehen, wo sie stationiert werden und wie viele Waffensysteme sie mitbringen: geheim. Nicht der Geheimhaltung unterliegt aber, dass ihr Waffensystem PATRIOT (Phased Array Tracking Radar to Intercept on Target), ein phasengesteuertes Gruppenradar, einen wichtigen Beitrag zur Abschreckung potenzieller Gegner liefert und die Reaktionsfähigkeit des NATO-Bündnisses erhöhen wird. Eine Obergrenze von 700 deutschen Soldatinnen und Soldaten legt das Mandat des slowakischen Parlamentes fest.
Bundeswehr bekommt neues Kampfflugzeug
Nach über zwei Jahren der Suche nach einer Lösung für die Nachfolge des Tornados hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nun nach sorgfältiger Abwägung aller Optionen entschieden: Nachfolger des seit der Auslieferung an die Bundeswehr 1981 in die Jahre gekommenen Jagdbombers PA-200 Tornado wird das Merkzweckkampfflugzeug F-35A aus amerikanischer Produktion. Der Tarnkappenjet von Lockheed Martin wird in Zukunft auch die nukleare Teilhabe der Bundeswehr im NATO-Bündnis sicherstellen. Zudem bietet die F-35A ein einzigartiges Kooperationspotenzial auf europäischer Ebene: Auch Italien, Finnland, Norwegen, Dänemark, Großbritannien, die Niederlande, Belgien und Polen fliegen die F-35 oder befinden sich im Beschaffungsprozess.
Multinationale Übung in der Ostsee
Der Tender „Main“ übt mit finnischen Schiffen gemeinsam in der Ostsee. Zu den Manövern der finnischen Minenleger mit dem deutschen Versorgungs- und Unterstützungsschiff gehörten unter anderem Formationsfahrten und das sogenannte Längsseitsgehen an einen Ankerlieger.
Tender können beeindruckende Mengen an Kraftstoff, Frischwasser, Ersatzteilen und Proviant bevorraten und abgeben. Sie erhöhen damit die Durchhaltefähigkeit von Booten und Schiffen auf See ganz wesentlich. Tender können 25 Standardcontainer an Oberdeck lagern, bis zu 150 Tonnen Munition transportieren und verfügen über ein Schiffslazarett mit telemedizinischer Anbindung. Der Tender „Main“ ist auf Einsätze mit U-Booten spezialisiert.
Eurofighter schützen NATO-Luftraum
Stationiert an der rumänischen Schwarzmeerküste schützen deutsche und italiensche Eurofighter den Luftraum der NATO 24 Stunden am Tag, sieben Tagen die Woche. Die Ausweitung des sogenannten Enhanced Air Policing South (EAPS) dient dem Schutz des südosteuropäischen Luftraumes der Nato.
Die Ausdehnung der deutschen Beteiligung ist eine Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine. Seit 2014 ist das EAPS in wechselnden Konstellationen der NATO-Bündnispartner damit beauftragt, die Integrität des Luftraumes an der NATO-Grenze zu gewährleisten.