Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Luftwaffe zeigt bei einer Großübung in Australien, was sie kann. ABC-Abwehrsoldaten trainieren in Kanada mit echten Kampfstoffen. Und auf den Schiffen der Marine in der Kieler Förde fließt reichlich Kunstblut. In der Truppe war viel los in der letzten Augustwoche – die Fotografen der Bundeswehr haben es dokumentiert.
Fliegen am anderen Ende der Welt
Sechs Eurofighter der Luftwaffe sind gerade an der Nordküste Australiens: Dort nehmen die Kampfjets des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 an der internationalen Übung Pitch Black 2022 teil. Drei Wochen lang trainieren mehr als 2.500 Soldatinnen und Soldaten aus 17 Nationen komplexe Luftoperationen. Platz ist da: Das Übungsgebiet für die rund 100 Maschinen ist ungefähr drei Viertel so groß wie Deutschland. Neben NATO-Mitgliedern sind mit Südkorea, Japan, Indonesien oder Singapur auch Länder aus dem Indo-Pazifik bei Pitch Black 2022 vertreten. Durch ihre Teilnahme an der Übung unterstreicht die Bundeswehr ihr Interesse an den Entwicklungen in der Region, in der China immer dominanter auftritt.
Ein Lazarett geht auf die Heimreise
Der Sanitätsdienst packt die Sachen: Die Bundeswehr hatte in den letzten Jahren in Koulikoro in Mali ein mobiles Role-1-Lazarett unterhalten, um Kranke und Verletzte erst- und notfallmedizinisch versorgen zu können. Nun wird für die Rückverlegung abgebaut. Ein Teil der Ausrüstung wird den deutschen Kräften der MINUSMAMultidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali-Mission zur Verfügung gestellt, der Rest geht per Container zurück nach Deutschland. Der Abbau des Lazaretts nimmt drei Wochen in Anspruch – der Aufbau hatte lediglich einige Tage gekostet. Trotzdem müssen die Bundeswehrangehörigen in Koulikoro bis zum Ende des Abzuges nicht auf medizinische Versorgung verzichten. Statt eines Truppenarztes oder einer Truppenärztin der Bundeswehr kümmert sich ein auf medizinische Dienstleistungen spezialisiertes Unternehmen um die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten vor Ort.
Echt gefährlich
Mit echten – und damit potenziell tödlichen – atomaren, chemischen und biologischen Kampfstoffen bereiteten sich Angehörige der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrtruppe aus Deutschland auf ihre anstehenden Aufgaben vor. Im kommenden Jahr übernimmt die Bundeswehr die Verantwortung für die Kampfstoffabwehr innerhalb der NATO Response Force, der schnellen Eingreiftruppe der NATO. Nun wurde in der kanadischen Provinz Alberta unter realen Bedingungen geübt. Im Fachjargon wird das Live Agent Training genannt. Zusammen mit ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrspezialisten aus 13 Ländern ging es bei Precise Response gegen die unsichtbaren Feinde zur Sache.
Üben für den Ernstfall
Täuschend echt wirken die Verbrennungen und Wunden, die Teilnehmenden der Marine-Sanitätsübung Schneller Delphin 2022 aufgeschminkt wurden. Die schauspielerische Klasse der Männer und Frauen tat ihr Übriges, um ein möglichst realistisches Szenario für die Ersthelfer in Uniform zu erzeugen. Trainiert wurde die notfallmedizinische Versorgung Verletzter an Bord eines Marineschiffes nach einem Seegefecht. Auch das Zusammenspiel mit zivilen Helfern wurde am 25. August in der Kieler Förde trainiert. Mit dabei waren die Fregatte „Schleswig-Holstein“, der Tender „Elbe“ und das Minenjagdboot „Bad Rappenau.“
Jäger und Gejagte
Zum Schutz des östlichen NATO-Bündnisgebietes ist eine Jägerkompanie der Bundeswehr in die Slowakei beordert worden. Dort trainierte die komplette Einheit nun erstmals gemeinsam mit Verbündeten – und zwar eine ganze Woche lang. Erst galt es, einen Angriff abzuwehren. Anschließend wurde zum Gegenangriff übergegangen. Als Sparringpartner hatte sich eine mechanisierte Kompanie aus Tschechien zur Verfügung gestellt. Danach wechselten die Jäger aus Deutschland aus der Rolle der Verteidigenden in die Rolle des Angreifenden und traten einer weiteren mechanisierten Kompanie, diesmal aus der Slowakei, entgegen. Als Battlegroup Slowakei sollen die Truppen gemeinsam die Grenzen des Bündnisgebietes sichern.