Dein Jahr für Deutschland

Heimatschutz trifft den Nerv

Heimatschutz trifft den Nerv

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

Erfolgreicher Start des Pilotprojekts Dein Jahr für Deutschland'': 326 Rekrutinnen und Rekruten beginnen im April ihre Grundausbildung im neuen FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz – 30 Prozent mehr als geplant. Auch die Folgedurchgänge im Juli und Oktober sind stark nachgefragt.

Zwei Soldaten mit Mund- und Nasenschutzmaske liegen im Gelände und besprechen sich

Zwei Rekrutinnen besprechen sich im Gelände während einer Übung bei der Grundausbildung

Bundeswehr/Sven Gein

„Dein Jahr für Deutschland'': Unter diesem Motto starten im April 2021 die ersten Rekrutinnen und Rekruten ihre Grundausbildung im freiwilligen Wehrdienst (FWDFreiwilliger Wehrdienst) Heimatschutz. Ein Pilotprojekt, das – erst im Juli vergangenen Jahres von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ins Leben gerufen – schon jetzt eine Erfolgsgeschichte zu werden verspricht. Das zeigt die Zahl der Bewerbungen. Die Besonderheiten des FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz: Nach der siebenmonatigen Grund- und Fachausbildung werden die Soldatinnen und Soldaten heimatnah in RSU-Kompanien (Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien) eingesetzt.

Dort übernehmen sie im Schwerpunkt Wach- und Sicherungsaufgaben sowie Aufgaben in der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr und im Feldjägerdienst. Dieser zweite Anteil des Dienstes dauert insgesamt fünf Monate in bis zu sechs Jahren. Auslandeinsätze sind für die „Heimatschützer“ nicht vorgesehen.

326 neue Rekrutinnen und Rekruten im ersten Durchgang

Das sind 30 Prozent mehr als geplant. Der neue Dienst ist ein Angebot, das offenbar eine Lücke schließt. Denn das Interesse junger Menschen am FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz ist groß: Für den ersten Durchgang sollten 250 Soldatinnen und Soldaten eingestellt werden. Doch jetzt beginnen 326 zukünftige Heimatschützerinnen und Heimatschützer zum 1. April 2021 ihren Dienst – trotz erschwerter Bewerbungsverfahren unter Pandemie-Bedingungen.

Und auch für den zweiten Starttermin im Juli 2021 sind schon fast alle 280 Stellen besetzt: Nur fünf Prozent sind noch offen. Selbst für den dritten Durchgang im Oktober sind schon mehr als die Hälfte der Einplanungen erfolgt – und die Nachfrage ist ungebrochen. Allein in der vierten Februarwoche 2021 wurden 39 neue Rekrutinnen und Rekruten für den FWDFreiwilliger Wehrdienst Heimatschutz gewonnen.

Generalleutnant Klaus von Heimendahl, Abteilungsleiter Personal im Bundesministerium der Verteidigung, resümiert zu der Zahl der Bewerbungen: „Das Angebot trifft offenbar vor allem bei jungen Frauen und Männern einen Nerv, die sich in Krisen- und Katastrophenfällen im Sinne des Heimatschutzes engagieren möchten und sich dafür in der Verbindung von freiwilligem Wehrdienst und Reservistendienst professionell ausbilden und vorbereiten lassen.“

16,6 Prozent Frauen im Heimatschutz – Tendenz steigend

Seit Beginn der Bewerbungsphase im September 2020 haben nahezu 8.000 junge Menschen über die Karrierehotline der Bundeswehr oder per Kontaktformular ihr Interesse an einem Freiwilligendienst in der Bundeswehr und insbesondere im Heimatschutz geäußert.

Rund 2.500 Interessierte nahmen an einem telefonischen Beratungsgespräch teil, mehr als die Hälfte davon entschied sich für eine Bewerbung. Fast 53 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber konnten im Auswahlverfahren überzeugen, sodass derzeit 749 Rekrutinnen und Rekruten für den Heimatschutz eingeplant sind.

Der Frauenanteil liegt bei 16,6 Prozent und belegt damit das steigende Interesse weiblicher Bewerber an einem Dienst in den Streitkräften. Insgesamt liegt der Frauenanteil in der Truppe bei derzeit 12,5 Prozent. 

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Dauerbrenner „Dein Jahr für Deutschland“

Aufgrund der großen Nachfrage und der überzeugenden Bewerberinnen und Bewerber können die Heimatschutzregimenter voraussichtlich deutlich schneller und umfangreicher personell verstärkt werden als ursprünglich geplant.

Die offenen Stellen in den RSU-Kompanien an 18 von 31 Standorten sind bereits zu mindestens 100 Prozent besetzt – teils mit erheblichen Personalreserven für Not- und Krisenfälle. Das Pilotprojekt Dein Jahr für Deutschland – zunächst für ein Jahr festgelegt – hat alle Chancen, zum Dauerbrenner zu werden.

von Simona Boyer

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