Nachgefragt

General der Panzergrenadiere: So schützen wir Litauen

General der Panzergrenadiere: So schützen wir Litauen

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Die NATONorth Atlantic Treaty Organization stärkt nach Ausbruch des Ukrainekrieges ihre Präsenz in Osteuropa. So stehen 5.500 Soldatinnen und Soldaten der Panzergrenadierbrigade 41 der Bundeswehr bereit, um Litauen zu schützen. Brigadegeneral Christian Nawrat beschreibt den Auftrag und seine Umsetzung in „Nachgefragt.“

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Brigadegeneral Christian Nawrat ist Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41 aus Neubrandenburg. „Nachgefragt“-Moderatorin, Frau Hauptmann Janet Watson, will von ihm wissen, wie die Brigade zum Schutz des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisgebietes in Litauen beiträgt.

Die Panzergrenadiere aus Neubrandenburg unter Nawrats Führung hatten im Sommer den Auftrag erhalten, den an Weißrussland und die russische Exklave Kaliningrad grenzenden EUEuropäische Union-Staat Litauen zu schützen – zunächst auf Basis eines bilateralen Abkommens zwischen Deutschland und Litauen, später dann unter dem Kommando der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Auch geht es darum, militärische Stärke zu demonstrieren und so potenzielle Angreifer abzuschrecken.

Seine Soldatinnen und Soldaten seien „auf der einen Seite angespannt ob des Auftrages im Wissen, dass dieser Auftrag im Ernstfall natürlich auch zu einem hochintensiven Gefecht führen könnte, aber auf der anderen Seite auch stolz, als Erste diesen Auftrag wahrnehmen zu dürfen“, sagt der Brigadegeneral zu „Nachgefragt“-Moderatorin, Frau Hauptmann Janet Watson. Auch in Litauen werde registriert, „dass Deutschland zu seiner Verantwortung an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke steht“.

Enge Abstimmung mit dem Gastgeberland

Der Auftrag bestehe aus drei Elementen, so Nawrat. Als Erstes richtet die Brigade einen vorgeschobenen Gefechtsstand in Rukla ein, um schnell auf Lageänderungen reagieren zu können. „Das Zweite ist das Bereithalten einer einsatzbereiten Kampftruppenbrigade in Deutschland für einen Einsatz an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke, hier vorrangig für Ausbildungen und Übungen. Und das Dritte ist, sich einzubringen in die Operationsplanung Litauens.“ 

Kampftruppen im Ernstfall rasch verfügbar

Dass sich die Kampftruppen der Brigade in Deutschland bereithalten und nicht wie bei der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Battlegroup enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) dauerhaft in Litauen stationiert werden, ist auch den infrastrukturellen Gegebenheiten im Baltikum geschuldet. „Es wäre im Moment aufgrund der verfügbaren Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten kaum möglich, mehr Kräfte dauerhaft nach Litauen zu bringen. Die dort befindlichen Übungsplätze sind aufgrund der litauischen und der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Streitkräfte ohnehin schon am Rand ihrer Leistungskapazitäten“, so der General der Panzergrenadiere. 

Im Konfliktfall würden die Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland dann nach Litauen gebracht. Zwar ist der Transport der Truppen mitsamt Gerät und Ausrüstung laut Nawrat eine logistische Herausforderung – aber eine, die im Ernstfall zu bewältigen wäre. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass zunächst einmal meine Soldatinnen und Soldaten im Ernstfall relativ rasch verfügbar wären“, so der Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41. 

von Timo Kather

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