Vorne mit dabei – der Einsatzkameratrupp

Vorne mit dabei – der Einsatzkameratrupp

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Ein korrektes Lagebild ist für alle militärischen Operationen entscheidend. Die Bundeswehr hat deshalb 2004 den ersten Einsatzkameratrupp, kurz EKT, aufgestellt. Ob Krisen, Unfälle, Auslandseinsätze: Mit besonderer Technik dokumentieren die EKTs die Lage vor Ort und übertragen die Informationen direkt an die militärische Führung.

Ein Soldat steht an einem Fluss und filmt mit der Kamera

Vorn dabei: Einsatzkamerateams dokumentieren Operationen vor Ort – wie hier die Suche nach Sprengfallen Chahar Darreh während es Afghanistan-Einsatzes

Bundeswehr/Christian Kaiser

Kabul, August 2021: Die Bundeswehr evakuiert tausende Menschen aus Afghanistan. Ein Einsatzkameratrupp (EKT) ist vor Ort und filmt die unübersichtliche Lage am Flughafen. Die militärische Führung in Deutschland muss über die sich zuspitzende Situation informiert werden. Die Bilder werden direkt an die Operationszentrale des Einsatzführungskommandos übertragen.

Kernauftrag der im rheinlandpfälzischen Mayen stationierten EKTs besteht darin, die Auslandseinsätze zu dokumentieren. Ein einsatzerfahrener Soldat des Teams stellt dabei die Datenübertragung ins Heimatland sicher. Ein Mediengestalter, ein Satellitenübertragungsfeldwebel und die leitenden Redakteure sind dafür bestens ausgebildet.

In ständiger Bereitschaft

Das Beispiel der Evakuierungsmission zeigt, wie schnell ein EKT zum Einsatz kommen kann. Die kleinen Teams sind daher auch in ständiger Bereitschaft und kurzfristig einsatzbereit. Die Dauer der Einsätze variiert dabei stark: Angefangen bei wenigen Tagen können sich die Aufträge auch über mehrere Monate erstrecken. An welchen Brennpunkt es dabei jeweils geht, erfahren die Mitglieder der Teams meist erst kurz vorher.

Besondere Ausrüstung

Um ihre Aufgaben auch bei gefährlichen Auslandseinsätzen erfüllen zu können, sind die EKTs mit besonderer Ausrüstung ausgestattet. Für ihren Auftrag wurde eigens ein gepanzertes Eagle-Fahrzeug zum Übertragungswagen mit Kameratechnik und ferngelenkter Waffenanlage umgerüstet. Das gesammelte Datenmaterial wird über dieses Fahrzeug per Satellit an die Einsatzzentrale gesendet. Neben Video- und Nachtsichtkameras verfügt ein EKT auch über eine umfangreiche Fotoausrüstung.

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Spezielle Ausbildung

Allein die Ausbildung bei den EKTs kann je nach bisher erlernten Fähigkeiten bis zu drei Jahre dauern. Neben den Fachkenntnissen rund um Medienverarbeitung muss auch das infanteristische Können aufpoliert werden. Die kleinen Trupps sind im Notfall nämlich auf sich selbst gestellt. Ziel ist immer, keine Last für die zu begleitende Einheit zu werden – egal, in welcher Situation.

Dafür ist regelmäßiges Üben der soldatischen Grundfähigkeiten ein absolutes Muss. Dies gilt in jedem Terrain bei Tag und Nacht. Ausgebildet wird, was den kleinen Trupps im Einsatz begegnen kann: die Patrouille, das Ausweichen, der klassische Feuerkampf und das Versorgen von Verwundeten.

Über die Jahre hat sich das anfängliche Aufgabenspektrum der EKTs stark erweitert. Inzwischen dokumentieren die EKTs auch Ereignisse im Inland und unterstützen bei der Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr.

von Patrick Enssle

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