Cyber- und Informationsraum

„Mehr CIRCyber- und Informationsraum“ und „mehr Truppe“ – Oberstleutnant Grell über die neue Offizierausbildung

„Mehr CIRCyber- und Informationsraum“ und „mehr Truppe“ – Oberstleutnant Grell über die neue Offizierausbildung

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
3 MIN

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Seit 1. Juli 2020 läuft die neue Offizierausbildung im Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum. Oberstleutnant Eberhard Grell aus dem Kommando CIRCyber- und Informationsraum hat die Umstellung begleitet und erklärt sie im Interview.

Ein Soldat in einem Interview

Oberstleutnant Grell hat die Umstellung der OAOffiziersanwärter-Ausbildung im Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum begleitet.

Bundeswehr/Stefan Uj

Herr Oberstleutnant, angehende CIRCyber- und Informationsraum-Offiziere werden von „mehr CIRCyber- und Informationsraum“ und „mehr Truppe“ profitieren. Wie genau hat sich die Offizierausbildung geändert und warum?

Zuerst möchte ich einmal betonen, dass wir hier von den CIRCyber- und Informationsraum-Offizieranwärterinnen und -anwärtern mit Heeresuniform, von den Heeresuniformtragenden (HUT), sprechen. Im Jahr 2020 sind bei ihnen 146 Neueinstellungen vorgesehen.

Bis jetzt war es so, dass diese Offizieranwärterinnen und –anwärter (OAs) beim Heer in ihre Bundeswehrzeit gestartet sind. Sie wurden sechs Monate lang gemeinsam mit anderen OAs in den Offizieranwärterbataillonen ausgebildet. Um die jungen Frauen und Männer wieder früher in Kontakt mit der Truppe zu bringen, in der sie später ihren Dienst leisten sollen, hat das Heer die Offizieranwärterbataillone aufgelöst und die OAs in die regulären Grundausbildungseinheiten eingegliedert. Auch unsere OAs HUT beginnen ihre Laufbahn nun in der Grundausbildung, gemeinsam mit Soldatinnen und Soldaten anderer Laufbahnen. Und zwar von Anfang an bei unseren ITInformationstechnik- und EloKaElektronische Kampfführung-Bataillonen, also im Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum. Auch die daran anschließende Spezialgrundausbildung durchlaufen sie in den Verbänden, wo sie bereits nach drei Monaten Dienstzeit mit den sie betreffenden Spezifika des CIRCyber- und Informationsraum vertraut gemacht werden.

Außerdem erwarben die angehenden Offiziere ihr Offizierpatent bisher an der Offizierschule des Heeres. Auch das tun sie jetzt im Organisationbereich CIRCyber- und Informationsraum, nämlich an der Schule Strategische Aufklärung in Flensburg oder an der ITInformationstechnik-Schule in Feldafing – nach einem dreimonatigen fachlichen Ausbildungsabschnitt – dem Fahnenjunkerlehrgang -, der mit dieser wichtigen Laufbahnprüfung endet.

Was erwartet den angehenden CIRCyber- und Informationsraum-Offizier im neuen Ausbildungsgang?

Der konkrete Ablauf richtet sich nach der Truppengattung, beziehungsweise CIRCyber- und Informationsraum-spezifischen Verwendung. Die angehenden Cyber/ITInformationstechnik-Offiziere und GeoInfo-Offiziere beginnen mit der Grundausbildung im ITInformationstechnik-Bataillon in Dillingen an der Donau oder im rheinland-pfälzischen Gerolstein. Danach folgt für sie die erste fachliche Qualifikation bei der Spezialgrundausbildung in einem der anderen ITInformationstechnik-Bataillone – Murnau, Kastellaun, Erfurt, Storkow. In variabler Reihenfolge folgen dann der Fahnenjunkerlehrgang, die Sprachausbildung Englisch sowie das Führungspraktikum wieder in einem ITInformationstechnik-Bataillon bzw. im ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr. OAs, die mit einem besonderen fachlichen Schwerpunkt eingesetzt werden sollen leisten ein technisches Praktikum ab.
Angehende Offiziere der Elektronischen Kampfführung und der Operativen Kommunikation starten in Nienburg/ Weser und wechseln für die fachlichen Anteile dann nach Flensburg. Ebenfalls im rotierenden System folgen für sie der Fahnenjunkerlehrgang an der Schule Strategische Aufklärung, die Sprachausbildung Englisch sowie das Führungspraktikum in einem EloKaElektronische Kampfführung-Bataillon (Stadum, Nienburg, Daun, Frankenberg beziehungsweise im ZOpKomBw Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr. Kontakt zur Truppe sowie fachliche Qualifikation in der vorgesehenen Truppengattung sind so bereits vor dem Studium gegeben. Alle Offizieranwärterinnen und -anwärter (HUT) besuchen außerdem noch ein einwöchiges Modul an der Offizierschule des Heeres in Dresden.

Die Umstellung ist aus Ihrer Sicht also eine gute Entwicklung? Was ist mit den Luftwaffen- und Marineuniformtragenden?
 

Ein Schulterklappe mit einer gelben Litze

Die künftigen Führungskräfte entwickeln von Anfang an ein Selbstverständnis als CIRCyber- und Informationsraum-Soldatinnen und -Soldaten.

Bundeswehr/Michael Haamann

Definitiv ist diese Umstellung der Offizierausbildung der Heeresuniformtragenden im CIRCyber- und Informationsraum ein Schritt in die richtige Richtung. Als Organisationsbereich mit eigener Dimensionsverantwortung ist es nur folgerichtig, dass wir unseren Offiziernachwuchs, unabhängig vom Uniformträgerbereich, selbst ausbilden – sowohl in unserer Truppe als auch in unseren Ausbildungseinrichtungen. So erreichen wir ein Stück berufliche Prägung und Entwicklung eines engen Bezuges zur Dimension CIRCyber- und Informationsraum; die OAs haben somit die Möglichkeit, von Anfang an ein Selbstverständnis als CIRCyber- und Informationsraum-Soldatinnen und -Soldaten zu entwickeln.
Luftwaffen- und Marineuniformträger werden bis zum Beginn des Studiums bei ihrer jeweiligen Teilstreitkraft ausgebildet. Sie kommen nach dem (MINT-) Studium zu uns und werden im Rahmen des Zugführerlehrgangs auf ihre erste Verwendung im Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum vorbereitet.
Im Übrigen bilden wir zusätzlich 35 Offizieranwärterinnen und –anwärter der Fernmeldetruppe des Heeres aus. Nach Abschluss der Grundausbildung und Spezialgrundausbildung im Heer absolvieren sie bei uns den Fahnenjunkerlehrgang an der ITInformationstechnik-Schule. So können diese angehenden Heeresoffiziere von unserer Fachkenntnis im Bereich ITInformationstechnik profitieren.

 

von Constanze  Lieberenz  E-Mail schreiben

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