„Eignung, Leistung und Befähigung sollten zählen“
„Eignung, Leistung und Befähigung sollten zählen“
- Datum:
- Ort:
- Strausberg
- Lesedauer:
- 2 MIN
Frauen sind aus der Bundeswehr nicht mehr wegzudenken. Die Förderung der Gleichstellung aller und die Beseitigung bestehender Diskriminierungen in jeder Form sind beim Kommando Heer in Strausberg täglich gelebte Führungsaufgabe. Stabsfeldwebel Magdalena Gorska ist die militärische Gleichstellungsbeauftragte im Kommando und kümmert sich um die Belange der Soldatinnen und Soldatin Sachen Gleichstellung. Wir sprachen mit ihr.
Frau Stabsfeldwebel Gorska, Sie sind seit 20 Jahren bei der Bundeswehr: Was hat sich Ihrer Meinung nach in diesem Zeitraum verändert?
Stabsfeldwebel Gorska: Ich gehöre mit zu den ersten Soldatinnen, die seit 2001 in der Truppe ihren Dienst an der Waffe leisten dürfen. Die Sanitätstruppe und die Musikkorps der Bundeswehr waren damals beim Thema „Frauen bei den Streitkräften“ schon weit voraus. Aus meiner Sicht hat sich seit meinem Dienstantritt sehr viel verändert. Die Ausbildung in den Streitkräften wurde modernisiert. Wir haben riesige Schritte im Bereich sozialer Themen gemacht und nicht zu vergessen unsere Einsätze, die zunehmend intensiver und fordernder wurden. Aber auch die Einstellung zum Beruf hat sich aus meiner Sicht gewandelt. „Treu dienen und tapfer verteidigen“ waren am Anfang meiner Dienstzeit die prägenden Schlagworte. Heute hat die Ausgewogenheit zwischen Dienst- und Privatleben einen deutlich höheren Stellenwert im Leben der Soldaten eingenommen, wie auch die Faktoren sicherer Arbeitgeber und adäquate Bezahlung.
Wie sah Ihre Ausbildung aus? Mussten Sie dieselben Lehrgänge besuchen wie die Soldaten?
Ja, ich habe dieselbe Ausbildung durchlaufen wie meine Kameraden. Angefangen mit der allgemeinen Grundausbildung, der Feldwebelausbildung, unzähligen Fachausbildungen für meine Verwendung und auch unzählige kurze Lehrgänge, sei es die Sicherung- und Wachausbildung oder unterschiedlichste einsatzvorbereitende Lehrgänge. Originär bin ich Personalfeldwebel, habe aber auch in anderen Bereichen meine Erfahrungen gesammelt und Ausbildungen absolviert.
Ich war Fernmeldesoldatin und in unterschiedlichen Bereichen des Stabsdienstes eingesetzt. Das ist ein Aspekt, den ich an meinem Beruf liebe: Die Vielfältigkeit an Tätigkeiten und die Chancen, sich stets weiterentwickeln zu können.
Sind Sie der Meinung, dass einige Bereiche Frauen verwehrt werden sollten?
Auf gar keinen Fall. Eignung, Leistung und Befähigung sind die entscheidenden Aspekte für die Auswahl in die unterschiedlichen Bereiche der Bundeswehr. Anders gefragt: Stellen Sie etwa die gleiche stereotype Frage einem männlichen Sanitätsfeldwebel oder einem männlichen Stabsdienstfeldwebel in einem Vorzimmer? Nur aufgrund der Tatsache, dass er ein Mann und richtig in seinem Bereich ist? Einfach und deutlich ausgedrückt: Wenn eine Frau gut ist, dann soll sie auch entsprechend gleichberechtigt gefördert werden, egal in welcher Verwendung.