Sanitätsdienst

Coronavirus: Sanitätsdienst erweitert Testkapazitäten

Coronavirus: Sanitätsdienst erweitert Testkapazitäten

Datum:
Ort:
Cochem
Lesedauer:
2 MIN

Im Kampf gegen das Coronavirus wartet der Sanitätsdienst der Bundeswehr unter anderem mit sogenannten PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-und Antigentests auf. Bereits abgeschlossen wurde die Einweisung auf ein neu beschafftes PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-System durch den Hersteller. Dieses ermöglicht eine schnelle Testung auf eine SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2-Infektion. Ein Besuch beim Sanitätsunterstützungszentrum (SanUstgZ) Cochem.

Ein Mann zeigt mit seinem Finger auf das Display eines PCR-Gerätes. Zwei Soldatinnen hören den Mann zu.

Einweisung in das gerade einmal 1,2 Kilogramm schwere PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-Gerät. Alle Schritte sind auf dem Display nachvollziehbar dokumentiert

Bundeswehr/Markus Dittrich

Erwartungsvoll blicken die künftigen Bedienerinnen und Bediener auf das kleine Gerät. Die vier Soldatinnen und Soldaten der ersten von drei Ausbildungsgruppen gehören zu einem der elf Sanitätsversorgungszentren (SanVersZ), die dem SanUstgZ Cochem unterstellt sind. Ihre Aufgabe wird es sein, weitere medizinische Fachkräfte in ihrer Dienststelle fit mit dem System zu machen.

Schnelle Diagnostik

Rund eineinhalb Stunden dauert die Einweisung durch den Hersteller. Stabsfeldwebel Sven Nützel vom SanVersZ Germersheim zeigt sich zufrieden mit der einfachen Bedienung. Jeder Schritt ist auf dem Display erläutert und nimmt die Angst vor Fehlern. Nach 20 Minuten steht bereits das Ergebnis. Neben der Testung auf eine SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2-Infektion können mit dem Gerät auch Proben auf eine mögliche Infektion mit einem Influenzavirus A und B untersucht werden. Entsprechende Test-Kits erhalten die Regionalen Sanitätseinrichtungen in den nächsten Tagen.

Der Leiter des SanUstgZ Cochem freut sich über die schnelle Beschaffung der PCRPolymerase-Ketten-Reaktion Systeme. „Damit erweitern sich natürlich unsere diagnostischen Möglichkeiten entscheidend“, so Oberstarzt Michael Andreas Eger.

„Wir können nun im Einzelfall zukünftig sehr viel schneller eine Aussage treffen, ob ein Patient infiziert beziehungsweise ansteckend ist.“

Ein weiterer positiver Effekt ist die Entlastung militärischer und ziviler Laborkapazitäten. Doch der Mediziner warnt vor einer möglicherweise zu hohen Erwartungshaltung: „Mit dem PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-Gerät kann jeweils nur eine Probe untersucht werden.“ Selbst bei zukünftig zwei verfügbaren Geräten pro Sanitätsversorgungszentrum ist damit materiell, aber auch personell sehr schnell eine Auslastung erreicht. Das Gerät eignet sich daher nicht für Massentestungen. Für Eger besteht die Zielgruppe des schnellen PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-Tests in erster Linie aus Patientinnen und Patienten, die typische Symptome einer SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2-Infektionen aufweisen.

Antigentests im Zulauf

Bis Ende des Jahres sollen alle SanVersZ mit jeweils zwei PCRPolymerase-Ketten-Reaktion Systemen ausgestattet werden. Zusätzlich ergänzen sogenannte Antigentests die diagnostischen Möglichkeiten der militärischen Arztpraxen. Die nun erweiterten diagnostischen Möglichkeiten der Regionalen Sanitätseinrichtungen ersetzen nicht die gültigen AHA+L Maßnahmen: Abstand halten, Händehygiene beachten, Alltagsmaske tragen sowie regelmäßiges Lüften! Schließlich ist jeder Test nur eine Momentaufnahme.

Hintergrund:

Ein Nachweis des genetischen Materials des Coronavirus mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCRPolymerase-Ketten-Reaktion) ist bislang die sicherste, beziehungsweise sensitivste Methode in der Diagnostik einer SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2-Infektion. Bei diesem Verfahren werden Proben vorhandener winziger Mengen Genmaterials des Virus vervielfältigt, bis sie nachgewiesen werden können.

Bildergalerie

  • Das Display eines PCR-Gerätes mit der Anzeige des Testergebnis negativ.

    Ein Teilnehmer stellte sich dem Test. Zu seiner Erleichterung fiel dieser negativ aus.

    Bundeswehr/Markus Dittrich
  • Ein Probenstäbchen wird in ein kleines Gefäß eingetaucht

    Nach der Probenentnahme im Hals- und Nasenbereich wird die Probe in eine Lösung eingetaucht.

    Bundeswehr/Markus Dittrich
  • sehr kleines Gefäß mit Probenmaterial wird mit zwei Fingern festgehalten

    Eine winzige Menge an Probenmaterial reicht dem hochsensitiven PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-Gerät, um ein sicheres Ergebnis produzieren zu können

    Bundeswehr/Markus Dittrich


von Uwe Henning

Zum Thema