Sanitätsdienst
Digitalisierung der Medizin

Medizininformatik: Forschungsverbund Süd schließen Leistungsvereinbarung

Medizininformatik: Forschungsverbund Süd schließen Leistungsvereinbarung

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
3 MIN

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Am 05. April 2022 unterzeichneten die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, Prof. Dr. Merith Niehuss, und der Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, im Rahmen des Führungslehrgangs Inspekteur Sanitätsdienst an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München eine gegenseitige Leistungsvereinbarung.

Ein Soldat unterschreibt ein Dokument

Der Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr unterzeichnet die Vereinbarung

Bundeswehr/Julia Langer

Hauptziel der Vereinbarung ist der Ausbau des Forschungszentrums „Digitalisierung der Medizin und des Gesundheitswesens (Smart digital Health)“ als integraler Bestandteil des Forschungsverbundes Süd. Der Forschungsverbund Süd umfasst im Wesentlichen die beiden tragenden Säulen „Klinische Traumaforschung“ am Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhsBundeswehrkrankenhaus) Ulm und „Medizininformatische Lehre und Wissenschaft“ an der Universität der Bundeswehr (UniBwUniversität der Bundeswehr) München. Bereits 2015 starteten Gespräche zu einer Teilhabe des BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Ulm an einem Zentrum für „Multidimensionale Trauma-Wissenschaften“ (MTW) der Universität Ulm.

Hier sollen künftig ab 2024 Wissenschaftler aus der Medizin und den Naturwissenschaften interdisziplinär zusammenarbeiten. Eine moderne Forschungslandschaft ist ohne geeignete ITInformationstechnik-Unterstützungen nicht denkbar, die gleichsam Forschungsinstrumente und eigene Forschungsinhalte darstellen können. Beispiele hierfür sind der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Simulationsmodelle. Damit war es naheliegend, den Anteil der wehrmedizinischen Traumaforschung um den Aspekt Medizininformatik zu erweitern. Hierfür stellt das Forschungszentrum „Digitalisierung der Medizin und des Gesundheitswesens“ an der UniBwUniversität der Bundeswehr München eine herausragende Ausgangsbasis dar. Der Ausbau dieses Forschungszentrums zusammen mit dem Aufbau eines Master-Studiengangs Medizininformatik wird zukünftig einen direkten Einfluss in medizinische Anwendungen des BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Ulm und der Universität Ulm haben.

Forschungsverbund

Der Begriff Forschungsverbund wurde gewählt, da verschiedene, unabhängige Einrichtungen inhaltlich gemeinsame Themen bearbeiten. Man schaut über den Tellerrand und lernt von anderen Disziplinen. Forschungsvorhaben umfassen vielfältige Aspekte, die oft getrennt voneinander betrachtet werden und deren wissenschaftlich fundierter Zusammenschluss dann schwierig oder gar nicht möglich ist. Der Forschungsverbund Süd mit seiner Integration von militärischer und ziviler Traumaforschung und Digitalisierung ist einzigartig in der Bundeswehr. Der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr leistet mit seiner Fachexpertise und Dienstposten für den Forschungsverbund einen ersten Anschub.

Die Kooperation soll helfen, die Medizin auf dem neuesten Forschungsstand zu halten,“ erklärte die Präsidentin der Universität, Frau Prof. Dr. Niehuss und führte weiter aus, die Universität werde neue Studiengänge, wie zum Beispiel Medizininformatik für studierende Offiziere aufstellen. Sie wies zudem darauf hin, dass es gerade jetzt vor dem Hintergrund der weltpolitischen Geschehnisse wichtig sei, „mit jeder Entwicklung Schritt zu halten“. Die Zusammenarbeit mit dem Sanitätsdienst sei der Universität „Wunsch und Ehre“.

Auch Generalstabsarzt Dr. Schoeps hob die zahlreichen Vorteile der Vereinbarung hervor. Unter anderem seien Wissenschaftliche Systemforschung, Digitalisierung in Ausbildung und Lehre wichtige Themenbereiche des Sanitätsdienstes. Diese gelte es zu vertiefen, auszubauen und aufzustellen. Dazu sei die Universität der Bundeswehr in München der perfekte Partner.

Smart Digital Health in der Praxis

Für die Bundeswehr ist es wichtig, dass neben der medizininformatischen Forschung auch der Anteil Lehre gestärkt wird. Hierdurch wird die Bundeswehr in die Lage versetzt, Fachexpertise im Bereich der Medizininformatik eigenständig aufzubauen. Gerade wehrmedizinische Aspekte, wie beispielsweise die Digitalisierung der Rettungskette, können über zivile Qualifizierungsmaßnahmen nicht vermittelt werden. Ausbildung ist ein Tätigkeitsschwerpunkt, der die Soldatinnen und Soldaten auf verschiedene, komplexe Einsatzszenarien vorbereiten soll. Hierzu bedarf es moderner Ausbildungsformate mit realitätsnahen Simulationen beispielsweise unter Einsatz von Virtual und Augmented Reality.

Mit Blick auf Szenarien der Landes- und Bündnisverteidigung muss täglich mit einer hohen Anzahl an verwundeten Soldaten und Soldatinnen gerechnet und umgegangen werden können. Ohne digitale Unterstützungen in Form von Künstlicher Intelligenz bei Entscheidungssupport oder Management von Transportressourcen, wird es kaum möglich sein, den Überblick über das Gefechtsgeschehen zu behalten.

von Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr 

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