Sanitätsdienst
Eine Soldatin kniet auf dem Boden und schlägt die Hände vor das Gesicht

Bündnis gegen Depression

Die Frage, ob jemand an einer Depression leidet, ist oft nicht leicht zu beantworten, denn eine Depression zu erkennen, ist nicht einfach. Informationen des Bündnisses für psychische Gesundheit in der Bundeswehr zur Krankheit und Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige sowie ein Selbsttest sind auf diesen Seiten kompakt zusammengefasst.

Was ist eine Depression?

Eine Soldatin mit lachendem und weinendem Gesicht

Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich nicht allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien

Bundeswehr/Markus Dittrich

Depression ist eine Erkrankung wie jede andere auch und kein Zeichen von Schwäche. Sie kann jeden treffen. In Deutschland erkranken jedes Jahr 5,3 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Genau wie eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBSPosttraumatische Belastungsstörung) ist die Depression eine psychische Erkrankung, die ernst zu nehmen ist und behandelt werden muss. Die Depression verursacht ein starkes Leiden: Sie beeinflusst das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen und geht mit Störungen der Körperfunktionen einher. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich nicht allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien. Sie brauchen, wie bei anderen Erkrankungen auch, professionelle medizinische Hilfe. Gerade Männer glauben manchmal, harte Zeiten alleine durchstehen zu müssen, anstatt sich Hilfe zu suchen. Aber: Wenn Sie an einer Depression leiden, ist es der verantwortungsvollste Schritt für sich selbst und Ihr Umfeld, sich professionell helfen zu lassen. Es gibt gute und effektive Möglichkeiten der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung.

Sebastian, Oberstleutnant
„Wirklich gemerkt habe ich es, als ich nicht mehr in der Lage war morgens aufzustehen. Mir fehlte jede Form von Energie.“

Umgangssprachlich werden die Begriffe „Depression“ oder „depressiv“ leider oft irreführend verwendet. Ausdrücke wie „Wenn das so weitergeht, dann werde ich ja depressiv!“, suggerieren, dass depressive Symptome Reaktionen auf Lebensprobleme sind und nicht Teil einer eigenständigen Erkrankung.

Verlaufsformen

Depression hat viele Gesichter. Die Erkrankung Depression unterscheidet sich von Mensch zu Mensch in der Form, der Schwere und dem Verlauf. Die häufigsten Erkrankungsformen sind:

Unipolare Depression

Eine depressive Episode kann von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten andauern. Die Dauer der Depression ist auch davon abhängig, wie schnell eine Behandlung einsetzt. Treten im Verlauf des Lebens mehrere depressive Episoden auf, wird die Diagnose „rezidivierende (wiederkehrende) unipolare Depression“ gestellt. Dies ist bei der Mehrheit der Betroffenen der Fall. Zwischen den Episoden sind die meisten Betroffenen vollständig gesund. Die symptomfreie Zeit kann unterschiedlich lang sein.

Bipolare Depression

Bei dieser Erkrankung kommt es neben den depressiven Phasen auch zu manischen Episoden. Diese manischen Phasen gehen mit übermäßig guter Stimmung einher, oft verbunden mit starkem Tatendrang, Ruhelosigkeit, fehlendem Schlafbedürfnis und auch Größenideen oder übertriebenem Optimismus. Diese Phasen können dann, manchmal über Nacht, wieder in depressive Phasen umkippen. Eine schnelle und konsequente medikamentöse Behandlung ist bei dieser Form der Depression besonders wichtig. Bipolare Erkrankungen sind deutlich seltener als die unipolare Depression.

Dysthymie

Bei der Dysthymie sind die depressiven Symptome weniger stark ausgeprägt, aber über mindestens zwei Jahre vorhanden.

Häufigkeit

Depression gehört zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Erkrankungen. Insgesamt sind 5,3 Millionen erwachsene Deutsche zwischen 18 und 79 Jahren im Laufe eines Jahres an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung erkrankt (Jacobi et al., 2016*).

Ursachen und Auslöser

Entscheidend für die Entstehung einer Depression ist die Veranlagung. Die Veranlagung kann genetisch bedingt sein. Wenn die Eltern an Depression leiden, ist das Risiko selbst zu erkranken, zwei- bis dreifach erhöht. Durch traumatische Erlebnisse in der Kindheit kann die Veranlagung auch erworben sein.

Bei Menschen mit einer Veranlagung können beispielsweise Überforderung, Partnerschaftskonflikte, Verlusterlebnisse aber auch positive Ereignisse wie ein Urlaub dem Beginn einer depressiven Krankheitsphase vorausgehen und auch Auslöser sein. Viele Menschen mit einer Veranlagung erkranken jedoch ohne nennenswerten äußeren Anlass.

Selbsttest

Auf ihren Seiten bietet die Stiftung Deutsche Depressionshilfe einen Selbsttest an. Dabei werden Haupt- und Nebensymptome einer Depression erfragt, die auf den für Deutschland gängigen Diagnosekriterien nach dem sogenannten ICD-10 basieren. Wenn Sie den Selbsttest auf der Seite ausfüllen ist das anonym und vertraulich. Auch auf den PTBSPosttraumatische Belastungsstörung-Hilfeseiten auf Bundeswehr.de finden Sie hier einen Online-Selbsttest.

Diagnose der Depression

Ein Soldat und eine Soldatin sitzen auf einer Bank

Betroffene berichten von einer inneren Leere und der Unfähigkeit, eigene Gefühle wahrnehmen zu können

Bundeswehr/Anna Derr

Eine Depression ist durch bestimmte Krankheitszeichen gekennzeichnet. Liegen über zwei Wochen oder länger mindestens zwei der drei Hauptsymptome und zusätzlich mindestens zwei Nebensymptome vor, wird die Diagnose Depression gestellt.

Hauptsymptome

Gedrückte Stimmung

Depressionen gehen oft mit einer niedergeschlagenen, gedrückten Stimmung einher. Manche Betroffene berichten auch von innerer Leere und der Unfähigkeit, eigene Gefühle wahrnehmen zu können. Sie fühlen sich wie versteinert.

Interessen- oder Freudlosigkeit

Menschen mit Depression verlieren das Interesse an früher für sie bedeutsamen Dingen und Aktivitäten. So machen beispielsweise Hobbys, der Beruf, Freizeitaktivitäten, Sport oder gemeinsame Unternehmungen mit der Familie oder dem Freundeskreis keine Freude mehr.

Antriebsmangel und/oder erhöhte Ermüdbarkeit

Im Rahmen einer Depression ist der Antrieb häufig gestört. Betroffene können sich nur schwer aufraffen. Selbst die Erledigung alltäglicher Dinge wie Einkaufen, Aufräumen oder Arbeiten kann große Überwindung kosten, schnell zu Ermüdung führen und zum Teil einfach auch nicht bewältigt werden. Die eingeschränkte Aktivität kann sich darüber hinaus in Gesichtsausdruck und Körperhaltung zeigen: Das Gesicht erscheint versteinert, die Bewegungen kraftlos. Auch das Treffen von Entscheidungen fällt schwer. Betroffene haben das Gefühl, sich bei jeder Entscheidung für das Falsche zu entscheiden.

Zusatzsymptome

Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit

Häufig können sich Betroffene schlechter konzentrieren, sind weniger aufmerksam, können auch vergesslicher werden.

Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

Bei einer Depression sind Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen fast immer beeinträchtigt. Betroffene trauen sich kaum noch etwas zu und werten sich selber stark ab. Gedanken wie „Du kannst gar nichts!“, oder „Du bist ein Versager/eine Versagerin!“ sind dafür typisch.

Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit

An Depression erkrankte Menschen fühlen sich häufig schuldig. Gedanken wie „Ich bin schuld, dass es meiner Familie nicht gut geht!“ und „Ich bin schuld, dass meine Kameradinnen und Kameraden mich immer durchschleppen müssen!“ kommen hier zum tragen. Betroffene haben das Gefühl, die Fürsorge anderer gar nicht zu verdienen.

Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven

Depression ist immer von dem Gefühl begleitet, aus der Situation nicht mehr herauszukommen. Betroffene sehen alles durch eine schwarze Brille und haben das Gefühl dass sich nichts jemals bessern wird.

Suizidgedanken und -handlungen

Bei Menschen mit Depression besteht häufig der Wunsch, der als aussichtslos und ausweglos empfundenen Situation irgendwie zu entkommen. Bis hin zu dem Gedanken, sich etwas anzutun. Die Betroffenen sind häufig sehr erschrocken, dass solche Gedanken kommen und es fällt ihnen sehr schwer, darüber zu reden.

Schlafstörungen

Typisch für Depression sind Ein- und Durchschlafstörungen und frühmorgendliches Erwachen. Der Schlaf wird seltener als erholsam erlebt.

Verminderter Appetit

Bei einer Depression ist oft auch der Appetit vermindert, das Essen schmeckt nicht mehr, was zu Gewichtsverlust führen kann.

Je nach Anzahl und Ausprägung der Symptome wird zwischen leichter, mittelgradiger und schwerer Depression unterschieden. Bei sehr schweren Depressionen entwickeln Patienten Wahnsymptome, also völlig übertriebene Schuldgefühle, Krankheitsängste oder Verarmungsängste. Bei einer wahnhaften Depression ist so gut wie immer eine stationäre psychiatrische Behandlung, auch wegen der deutlich erhöhten Suizidgefährdung, nötig.

Bei verschiedenen Betroffenen kann sich die Depression also unterschiedlich äußern und nicht immer sind alle Symptome vorhanden. Gerade bei Männern äußert sich die Depression manchmal mit höherer Gereiztheit oder körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenproblemen oder Störungen der Libido. Einige neigen zu Suchtverhalten. Oft geben Männer eher berufliche Probleme als Grund ihrer Depression an. Jedoch ist hier in aller Regel die Veranlagung entscheidend für das Auftreten einer Depression. Äußere Faktoren wie der Job können als Auslöser eine Rolle spielen, oft gibt es aber auch keinen konkreten äußeren Anlass.

Erkennen Sie einige der genannten Symptome bei sich wieder? Hier geht's zum Selbsttest Depression.

Behandlung

Ein Soldat sitzt einer Zivilistin gegenüber

Ein erkannte Depression ist mit Antidepressiva und Psychotherapie gut behandelbar

Bundeswehr/Anna Derr

Die beiden wichtigsten Säulen der Behandlung sind Medikamente (Antidepressiva) und die Psychotherapie.

Antidepressiva wirken auf Ungleichgewichte in den Botenstoffen im Gehirn und führen so bei den meisten Patientinnen und Patienten zum Abklingen der Depression. Bei der Einnahme von Antidepressiva dauert es rund zwei Wochen bis eine erste Besserung spürbar ist. Die Medikamente machen weder süchtig noch verändern sie die Persönlichkeit. Das Risiko erneuter depressiver Episoden kann durch die Antidepressiva deutlich reduziert werden.

In einer Psychotherapie werden die Depression und ihre Begleiterscheinungen durch Gespräche und Übungen mit einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin behandelt. Insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie ist ein wirksames Behandlungsverfahren. Patientinnen und Patienten lernen hier mit belastenden Situationen des Alltags umzugehen und negative Gedankenmuster zu verändern. Oft werden beide Therapieformen kombiniert.

Dr. Gerd-Dieter Willmund, Oberstarzt
„Depression ist keinesfalls ein Zeichen von persönlicher Schwäche, sondern eine der häufigsten psychischen Erkrankungen.“

Klinikaufenthalt bei Depression

Eine stationäre Behandlung in einer Klinik ist eine intensivere Behandlungsmöglichkeit. Diese kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden. Dazu zählen Suizidgefahr, wenn die Patientin oder der Patient sich in einer Krisensituation befindet oder die ambulante und/oder medikamentöse Behandlung über einen längeren Zeitraum keine Wirkung zeigt.

Der Vorteil an einem Klinikaufenthalt ist, dass jederzeit Ansprechpartner zur Verfügung stehen, was in akuten Situationen oder bei einer Medikamentenumstellung sehr wichtig sein kann. In der Klinik werden meist verschiedene Behandlungsmethoden kombiniert. Neben Medikamenten und Psychotherapie kommen beispielsweise Hirnstimulationsverfahren, therapeutischer Schlafentzug, Lichttherapie und Sport zum Einsatz.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass ein Klinikaufenthalt für Sie nötig sein könnte, dann sprechen Sie Ihren Truppenarzt oder Ihre Truppenärztin an. Sowohl die Überweisung in zivile psychiatrische Kliniken als auch in die Bundeswehrkrankenhäuser ist im Akutfall möglich.

Hier erhalten Sie Hilfe

Ein Soldat steht an einem Tunnel, über ihm ein SOS-Schild.

Die Hilfsangebote für alle Personengruppen, die es mit einer Depression zu tun bekommen können, sind sehr vielfältig und niederschwellig

Bundeswehr/Marcel Ernst

Ob selbst erkrankte Person, Angehöriger oder Angehörige, Kollegin oder Kollege, Kameradin oder Kamerad: Jeder Mensch, der mit dem Krankheitsbild Depression in Berührung kommt hat eine Menge Fragen zu dem Thema. Hilfe und Informationen für jede dieser Personengruppen finden Sie hier:

Wenden Sie sich innerhalb der Bundeswehr an folgenden Hilfestellen:

  • Die Hotline der Bundeswehr ist bei Trauma und anderen psychischen Erkrankungen für aktive und ehemalige Bundeswehrangehörige 24 Stunden am Tag gebührenfrei erreichbar unter 0800 588 79 57
  • Anonyme E-Mailberatung unter https://angriff-auf-die-seele.de/onlineberatung/

            Die E-Mailberatung ist auch über die App „Coach PTBSPosttraumatische Belastungsstörung“ nutzbar. Die App finden Sie im App Store und bei Google Play.

  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Fachärztliche Untersuchungsstelle Psychiatrie, 030 2841 1621
  • Bundeswehrkrankenhaus Hamburg, Fachärztliche Untersuchungsstelle Psychiatrie, 040 6947 26300
  • Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Fachärztliche Untersuchungsstelle Psychiatrie, 0731 1710 1615
  • Bundeswehrkrankenhaus Westerstede, Fachärztliche Untersuchungsstelle Psychiatrie, 04488 50 8601
  • BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz, Fachärztliche Untersuchungsstelle Psychiatrie, 0261 281 26500
  • Die Psychiatrischen Untersuchungsstellen in den regionalen Facharztgruppen

Hilfestellen online und außerhalb der Bundeswehr:

Was Angehörige, Freundinnen und Freunde tun können

Die Krankheit Depression kann einen Menschen völlig verändern. So ist es zum Beispiel möglich, dass ein früher lebenslustiger Partner, eine früher lebenslustige Partnerin auf einmal schwunglos wird, an Schuldgefühlen, innerer Leere und Hoffnungslosigkeit leidet. Wer nicht weiß, was eine Depression ist, wird den Rückzug und die fehlende Zuwendung des erkrankten Partners oder der erkrankten Partnerin gegebenenfalls falsch einordnen. Es ist keine Lieblosigkeit oder böser Wille, sondern Zeichen der Erkrankung. Die Familien und der Freundeskreis sollten sich deshalb gut über Depression informieren. Je mehr Sie über die Erkrankung wissen, desto besser können Sie damit umgehen.

Darüber hinaus sollten die Angehörigen die an Depression Erkrankten motivieren, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn in der Depression fehlt es den Betroffenen oft an Kraft und Hoffnung, sich Hilfe zu suchen.

Hält die depressive Phase länger an, können sich bei den Angehörigen Überlastung und Erschöpfung einstellen, weil sie dem Betroffenen eine Vielzahl alltäglicher Aufgaben abnehmen müssen. Zudem entwickeln Angehörige in ihrer Hilflosigkeit gegenüber der Depression oft selbst Schuldgefühle oder gar Ärger über den Erkrankten. Es ist wichtig, dass Angehörige ihre eigenen Belastungsgrenzen kennen und sich auch Unterstützung organisieren. Selbsthilfegruppen für Angehörige können für die betroffenen Familienmitglieder eine wichtige Hilfe sein.

Informationen und Hilfe finden Angehörige unter:

Vielleicht beobachten Sie bei einem Kameraden oder einer Kameradin oder einem beziehungsweise einer Mitarbeitenden Veränderungen, die Ihnen Sorgen machen. Vielleicht fallen Ihnen auch einige der oben genannten Krankheitszeichen auf. Sprechen Sie dann Kameradinnen und Kameraden ganz offen und möglichst zeitnah an. Je früher die Verhaltens- und Leistungsänderung thematisiert wird, desto schneller ist Hilfe möglich. Signalisieren Sie Ihrem Gegenüber dabei, dass Sie ihm nichts vorwerfen, sondern sich Sorgen machen und Unterstützung anbieten möchten.

Hilfreiche Formulierungen können sein:

  • „Wir schätzen Sie sehr, daher machen wir uns Sorgen…“
  • „Mir ist aufgefallen, dass Sie in letzter Zeit so niedergeschlagen wirken.“ oder „oft Dinge vergessen. So kenne ich Sie gar nicht. Geht es Ihnen gut?“
  • „Können wir etwas tun, um Sie zu unterstützen?“

Es kann passieren, dass sich die angesprochene Person verschließt. Das sollte Sie nicht davon abhalten, die Person anzusprechen. Viele Betroffene brauchen erst etwas Zeit, um sich einzugestehen, dass sie an einer psychischen Krankheit leiden könnten. Eine Möglichkeit ist es, entgegen der Gewohnheit ein zweites Mal nachzufragen, wenn der Kollege oder die Kollegin sagt, es gehe ihm oder ihr gut. Hier finden Sie einige Vorschläge:

  • „Bist Du Dir sicher?“
  • „Alles klar. Sag mir Bescheid, wenn Du mich brauchst.“

Wenn Sie in ein tieferes Gespräch kommen und sich Ihr Verdacht über eine mögliche psychische Erkrankung bestätigt, nennen Sie die Truppenärztin oder den Truppenarzt als möglichen ersten Ansprechpartner, eventuell auch andere Angebote wie Informationen im Internet, beispielsweise www.deutsche-depressionshilfe.de, das Infotelefon Depression oder lokale Bündnisse gegen Depression.

Umgang mit Suizidalität

Manchmal erscheint einem schwer depressiv erkrankten Menschen seine Situation so hoffnungslos, dass er nicht mehr leben will. Für solch einen Notfall kann es Anzeichen geben.

Welche Alarmzeichen sollte man ernst nehmen?

  • Suiziddrohungen und -ankündigungen:

Das Vorurteil, dass ein Mensch, der von Selbsttötung spricht, sich nichts antut ist falsch!

  • Große Hoffnungslosigkeit und Äußerungen wie:

„Es hat ja doch alles gar keinen Sinn mehr...“,  oder „Irgendwann muss auch mal Schluss sein...“, und „Es muss jetzt was passieren...“ sind bei depressiven Menschen Hinweise auf eine ernste Gefährdung.

  • Angelegenheiten ordnen, Abschied nehmen

Viele Menschen möchten vor einem Suizid ihre Angelegenheiten ordnen. Beispielsweise verschenken sie Wertgegenstände, setzen ihr Testament auf oder verabschieden sich von ihrem Freundeskreis und Verwandten. Wer fest zum Suizid entschlossen ist, wirkt oft ruhiger, gefestigter und weniger verzweifelt. Das Umfeld kann zu dem trügerischen Schluss kommen, es gehe mit der- oder demjenigen endlich wieder aufwärts.

Wenn Sie sich in einer akuten Krise befinden, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt, Ärztin oder Psychotherapeuten /-therapeutin, die nächste psychiatrische Klinik oder den Notarzt unter 112. Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter

0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.

Weitere Informationen zur Depression und zum Burnout-Syndrom