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Landesregiment Bayern: Neue Kompanie sucht Spezialisten

Landesregiment Bayern: Neue Kompanie sucht Spezialisten

Datum:
Ort:
Bayern
Lesedauer:
3 MIN

Engagement für den Heimatschutz: Die neu aufgestellte Unterstützungskompanie des Landesregiments Bayern hat freie Dienstposten für Reservisten und Reservistinnen mit Kompetenzen als Pioniere, Aufklärer und als Bediener schwerer Waffen. Auch Schlüsselpositionen wie Kompaniefeldwebel sind frei.

Zwei Soldaten in einem Unterstand mit Sandsäcken, einer hat ein Gewehr G36 im Anschlag.

Hauptmann Dr. Thomas Wanninger (rechts) ist Chef der Unterstützungskompanie des Landesregiments Bayern. Bei der Herbstausbildung in Wildflecken hat er die Kameraden der anderen Kompanien bereits kennengelernt.

Bundeswehr/Tom Twardy

Pioniere, Maschinengewehrschützen, Kampfmittelerkunder, Aufklärer – sie werden künftig das Landesregiment Bayern verstärken. Als fünfte Kompanie wird derzeit im Rahmen des Pilotprojekts eine Unterstützungskompanie aufgestellt, in der vor allem Spezialisten eingesetzt werden sollen. Wie bei allen Kompanien im Pilotprojekt von Bundeswehr und Reservistenverband sind auch die Dienstposten der Unterstützungskompanie für Reservistendienst Leistende vorgesehen. „Das ist die interessanteste Kompanie, die es in der Reserve momentan gibt“, sagt der Kompaniechef, Hauptmann Dr. Thomas Wanninger. Das Landesregiment Bayern dient dem Heimatschutz. Es wurde im April 2019 aufgestellt und bestand zunächst aus den drei bereits bestehenden fränkischen Kompanien der Regionalen Sicherung- und Unterstützungskräfte. Eine Stabs- und Versorgungskompanie wurde schon zu Beginn neu aufgestellt, im Sommer 2020 kam die Unterstützungskompanie dazu. Zum Auftrag des Landesregiments gehören Wach- und Sicherungsaufgaben sowie der Objektschutz im Rahmen des Heimatschutzes – also Szenarien der Landes- und Bündnisverteidigung – aber auch die Katastrophenhilfe zur Unterstützung ziviler Organisationen.

Freizeit für den Heimatschutz

Ein Soldat im Feldanzug steht im Nebel vor einem Unterstand.

Engagiert für den Heimatschutz: Hauptmann Dr. Thomas Wanninger ist Chef der Unterstützungskompanie des Landesregiments. Die Bergmütze verrät: Er hat seine militärische Laufbahn bei den Gebirgsjägern begonnen.

Bundeswehr/Tom Twardy

Kompaniechef Wanninger hat bereits an der Herbstausbildung des Landesregiments in Wildflecken teilgenommen, allerdings noch ohne Soldatinnen und Soldaten in seiner Kompanie. Denn die meisten der 111 Dienstposten gilt es, in den kommenden Monaten noch zu besetzen. Hauptmann Wanninger selbst ging 1991 zu den Gebirgsjägern und war als Zeitsoldat unter anderem beim Jägerregiment 10 in Pfullendorf und bei der Raketenartillerie. „Mein Berufsleben soll möglichst abwechslungsreich sein“, sagt Wanninger. Nach der Bundeswehr promovierte er in Philosophie, ist seit mehr als 20 Jahren Lehrer an einer Mittelschule in der Oberpfalz, Familienvater mit vier Kindern – und hat sich entschieden, sich in der Freizeit für den Heimatschutz zu engagieren.

Stellen für Spezialisten

Ein Maschinengewehr auf einem Lastwagen, aus der Mündung steigt Rauch.

Bei der Herbstausbildung des Landesregiments übernahmen Ausbilder des VN-Ausbildungszentrums das MG-Gefechtsschießen. Künftig wird die Unterstützung mit schweren Waffen eine Aufgabe der neuen Unterstützungskompanie sein.

Bundeswehr/René Teich

Die Unterstützungskompanie des Landesregiments hat spezielle Aufgaben und braucht dafür bereits speziell ausgebildete Reservistinnen und Reservisten. Gesucht werden ehemalige Zeit- oder Berufssoldatinnen und -soldaten, die Fähigkeiten und Expertise aus ihrer aktiven Zeit im Heimatschutz einbringen wollen und können. Sie sollten vor allem Ausbildungen und Erfahrungen als Aufklärer, Kampfmittelerkunder oder Pioniere aus ihrer aktiven Zeit mitbringen. Zudem gesucht sind Reservistinnen und Reservisten, die in ihrer aktiven Zeit am Maschinengewehr oder der Granatmaschinenwaffe ausgebildet wurden. Reservistinnen und Reservisten, die im Zivilberuf Qualifikationen in Bauhandwerken erworben haben, etwa als Baumaschinenführer, können sich auf einzelne Dienstposten bewerben. Zudem wird Personal für Schlüsselpositionen gesucht, etwa Zugführer, Kompanieeinsatzoffizier oder Kompaniefeldwebel. Stellen für Reservistendienst Leistende in der Unterstützungskompanie des Landesregiments sind seit November 2020 in der elektronischen Stellenbörse ausgeschrieben.

Wanninger: „Ich bin sehr politisch.“

Ein Soldat im Feldanzug spricht in einem Checkpoint mit anderen Soldaten.

Hauptmann Dr. Thomas Wanninger nutzt die Herbstausbildung, um mit Kameraden ins Gespräch zu kommen. Er führt die neu aufgestellte Unterstützungskompanie des Landesregiments Bayern.

Bundeswehr/Tom Twardy

Warum in der Freizeit in der Reserve aktiv werden? Hauptmann Dr. Thomas Wanninger hat sich nach einer langen Pause wieder ganz bewusst für die Bundeswehr entschieden. „Ich bin politisch sehr interessiert“, sagt er, und fügt nachdenklich hinzu: „Die Idylle, die sich manche Leute einbilden, ist ein Trugschluss. Konflikte kommen immer näher an uns heran, das war vor 20 Jahren noch nicht vorstellbar.“ Mit seinem Reservistendienst will Hauptmann Wanninger ganz bewusst einen Beitrag zum Heimatschutz leisten. Die Expertinnen und Experten, die er für die Kompanie sucht, könnten ihm ähnlich sein: Hauptmann Wanninger sucht nämlich „mitdenkende und selbstständige Soldatinnen und Soldaten, die für ihren Bereich aktiv Verantwortung übernehmen“.

von Dr. Felicia Englmann  E-Mail schreiben

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