Kernauftrag Landesverteidigung

Heimatschutz – bedeutend für die Gesamtverteidigung Deutschlands

Heimatschutz – bedeutend für die Gesamtverteidigung Deutschlands

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Die Territoriale Reserve ist eine der zentralen Säulen in der Landes- und Bündnisverteidigung. Reservistinnen und Reservisten des Heimatschutzes schützen verteidigungswichtige Infrastruktur und sind aus den Plänen zur Gesamtverteidigung Deutschlands nicht wegzudenken. Entsprechend großen Raum nahm der Heimatschutz bei der Jahrestagung der Reserve ein.

Ein General steht an einem Rednerpult und spricht zu anderen Soldaten

Generalleutnant Bodemann spricht auf der Tagung der Reserve in Berlin

Bundeswehr / Sina Wanninger

„Wir unterscheiden zwischen kritischer Infrastruktur und verteidigungswichtiger Infrastruktur. Kritische Infrastruktur ist vom Grundsatz her durch Landes- und Bundespolizei zu schützen oder die Betreiber selbst. Verteidigungswichtige Infrastruktur hingegen ist von militärischen Kräften zu schützen und zu sichern,“ erklärte der Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr in seiner Rede auf der Jahrestagung der Reserve 2023 vom 20. bis 21. Oktober 2023 in Berlin. Generalleutnant André Bodemann ist mit seinem Kommando verantwortlich für die Operationsführung der Bundeswehr in Deutschland und führt dazu Kräfte aus allen Bereichen der Bundeswehr sowie seine Heimatschützerinnen und Heimatschützer. „Reden wir über Schutz und Sicherung, dann reden wir eben auch über Heimatschutz. Das – der Objektschutz – ist der Kernauftrag des Heimatschutzes.“ 

Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr stellt hierfür aktuell insgesamt sechs Heimatschutzregimenter auf, denen sechs Ausbildungskompanien zugeordnet sind. Von den 42 Heimatschutzkompanien, die es deutschlandweit geben wird – heute sind es bereits 37 – wird ein Großteil diesen Regimentern unterstellt sein. „Wir haben einen hohen Zulauf an Menschen, die sich für den Heimatschutz interessieren. Wir dürfen niemanden verloren gehen lassen“, so Bodemanns Botschaft.

Ausbildung und Verstärkung

Ein General spricht an einem Rednerpult

In seiner Rede hob er die gewachsene Bedeutung des Heimatschutzes heraus

Bundeswehr / Sina Wanninger

Gerade die jüngsten Krisen, Konflikte und Kriege zeigen deutlich, wie bedeutend Territoriale Verteidigung und ein gelungener Heimatschutz istBodemann zeigte in seiner Ansprache, aber auch in der intensiven Diskussion im Anschluss auf, wohin es für die Heimatschützerinnen und -schützer inaltlich gehe und in welchen Kernfeldern es noch Handlungsbedarf gebe. So gelte es, die Ausbildung im Heimatschutz weiter zu harmonisieren und zu standardisieren. Es müsse sichergestellt sein, dass alle eine gemeinsame Basisbefähigung hätten und jeder wisse, welches Ausbildungsziel im Objektschutz erreicht werden solle. Insbesondere gelte es auch, ein Augenmerk auf die Ausbildung des Führernachwuchses in diesen Einheiten zu legen – Zugführer, Gruppenführer und Kompaniechefs – auch hier müsse eine einheitliche Abhollinie in den Lehrgängen geschaffen werden.

Eine Stärkung der Landeskommandos sei ein weiterer zentraler Schritt für einen Erfolg des Heimatschutzes, denn die Aufgaben der Landeskommandos hätten sich mit der Landes- und Bündnisverteidigung deutlich verändert bzw. erweitert.  „Ohne die Stärkung der Landeskommandos werden wir das nicht hinbekommen. Es gilt beispielsweise die Stabsabteilung 1 zur Bewältigung der vermehrten Personalbearbeitung und  den Bereich der Stabsabteilung 2 zu für das erhöhte Aufkommen an Sicherheitsüberprüfungen zu verstärken. Diese Aufgaben sind  mit der Ausstattung des Personals im Landeskommando aktuell nicht zu bewältigen,“ wies Generalleutnant Bodemann auf die aktuelle Situation hin.

Infrastruktur, Ausrüstung, Aufwuchs

Ein General spricht an einem Rednerpult

Die bestehenden Herausforderungen beim Personal und der Ausrüstung wurden von Generalleutnant Bodemann ebenfalls skizziert

Bundeswehr / Sina Wanninger

In den Bereichen Infrastruktur und Ausrüstung bestünden ebenso noch Herausforderungen. Die Infrastruktur für die Ausbildung und Inübungshaltung sei zwar gut – insbesondere am Standort Münster und man könne hier auf hervoragende Strukturen auch mit dem anliegenden Truppenübungsplatz zurückgegriffen werden. Für die Ausrüstung gebe es zwar einen festen Plan: „Wir wollen genau die Ausrüstung haben, die wir als Abholpunkt für den Objektschutz definieren,“ erklärte Bodemann. Aber hier sei noch viel Arbeit zu leisten. Auch in der anschließenden Diskussion beschäftige das Thema Ausrüstung die Teilnehmenden. Zugänge zu beispielsweise auch ITInformationstechnik-Infrastruktur, gelte es auf den Bedarf der Landes- und Bündnisverteidigung und ein schnelles Einberufen von Personal sicherzustellen. 

Sein langfristiges Ziel, so beschrieb es Generalleutnant Bodemann, für Fragen der Regionalität und klaren Zuordnung sei es, dass der Umfang an Heimatschutzkräften, abgeleitet aus dem Operationsplan Deutschland, so groß sei, dass jedem Truppenteil des Heimatschutzes ein Objekt zugeordnet werden könne und jeder konkret wisse, welches Objekt er oder sie zu schützen und sichern habe. Damit fühle sich jeder auch für sein Objekt verantwortlich und kenne sich dort bestens aus. „Das hieße beispielsweise: Die zweite Kompanie des Heimatschutzregiments 2 schützt ein zugeordnetes Objekt – sichert es, erkundet dort, übt dort, kennt es und fühlt sich dafür verantwortlich“, resümierte Bodemann abschließend seine Vision für die Zukunft. „Wir werden den Operationsplan Deutschlands ohne den Heimatschutz nicht erfüllen können. Daher benötige ich Sie, die Reservistinnen und Rerservisten sowie insbesondere die Heimatschützer, jeden einzelnen - ob aktiv oder in der Reserve, damit das gelingt.“

von Sina Wanninger

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