Feierliches Gelöbnis in Fulda

Fit für den Heimatschutz in Hessen: Vom Ungedienten zum Uniformträger

Fit für den Heimatschutz in Hessen: Vom Ungedienten zum Uniformträger

Datum:
Ort:
Hessen
Lesedauer:
3 MIN

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Vom Ungedienten zum Heimatschützer: 34 Rekrutinnen und Rekruten des Projektes „Ungediente für die Reserve“ legten im Beisein des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein am 17. November 2023 beim feierlichen Appell im Stadtschloss Fulda ihr Gelöbnis ab.

Vier Soldatinnen und Soldaten stehen links und rechts der Truppenfahne. Sie legen ihr Gelöbnis ab.

Vier Rekrutinnen- und Rekrutenvertreter legen an der Truppenfahne ihr Gelöbnis ab

Hessische Staatskanzlei

Es war bereits der dritte Durchgang der vom Landeskommando Hessen durchgeführten Ausbildung Ungedienter. Mit dem feierlichen Gelöbnis, das anlässlich des 68. Gründungstags der Bundeswehr stattfand, wurden die Frauen und Männer im Dienstgrad Jäger Teil der soldatischen Gemeinschaft des Landeskommandos Hessen.

Der Weg für die 34 Rekrutinnen und Rekruten vom Beginn der Ausbildung bis zum Gelöbnis war nicht immer leicht. Sie haben die unterschiedlichsten gesellschaftlichen und beruflichen Hintergründe. In ihren Reihen finden sich LKW-Fahrer und Lokführer ebenso wie Lehrer oder Juristen. Was sie eint, ist ihre Entscheidung, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und sich für ihre Heimat zu engagieren. Ihren Beitrag dazu leisten sie künftig als Reservistinnen und Reservisten in einer der drei hessischen Heimatschutzkompanien. Dort werden sie die Truppe als Teil der Territorialen Reserve vertreten und entlasten.

Sicherheit und Verteidigung wieder ernst nehmen

Ein Soldat steht hinter einem Rednerpult

An die Rekrutinnen und Rekruten gerichtet, sagte Brigadegeneral Stöckmann: „Sie sind diejenigen, die sich in dem Bereich Heimatschutz dafür einsetzen, dass unsere Sicherheit gehütet, unsere Freiheit gewahrt bleibt.“

Bundeswehr / Sarah Schulze

Für Brigadegeneral Bernd Stöckmann, Kommandeur des Landeskommandos Hessen, ist das Engagement Freiwilliger im Heimatschutz nicht selbstverständlich. In seiner Rede betonte er: „Möge unser Land stets von Menschen wie Ihnen beschützt werden, die bereit sind, für unsere Sicherheit und unsere Freiheit einzustehen.“ Zudem unterstrich er, dass die Sicherheit und die Verteidigung Deutschlands wieder ernst genommen werden müssten. “Wir blicken dabei auf Hessen. Bisher haben wir uns darunter die Hilfe und Unterstützung vorgestellt, die wir bei Katastrophen, bei Unglücksfällen größeren Ausmaßes leisten müssen. Nun erleben wir einen Wandel, eine Zeitenwende.“ Um diesem Zustand zu begegnen, bedürfe es vieler Maßnahmen: „Der Heimatschutz in Hessen ist eine dieser Maßnahmen“, so der General.

Auf den Ernstfall vorbereitet sein 

Ein junger Soldat steht hinter einem Rednerpult

Philipp D. bedankte sich in seiner Rekrutenrede bei allen Angehörigen für deren Geduld und Verständnis. Dies sei nicht selbstverständlich.

Bundeswehr / Sarah Schulze

Auch die Rekrutinnen und Rekruten sind sich ihrer künftigen Verantwortung bewusst. Philipp D., der die Rekrutenrede hielt, ging darauf direkt ein: „Unsere Ausbildung hatte zweifellos viele schöne Momente, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir auf einen Ernstfall vorbereitet werden.“ Er schloss seine Rede mit einem Appell an die Politik, denn Landes- und Bündnisverteidigung sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Liebe Vertreter der Politik, ich habe Sie zuerst gegrüßt und spreche nun als Letztes zu Ihnen, daher erlauben Sie mir zwei - persönliche - Appelle: Wir haben einen schwierigen Auftrag. Geben Sie uns die Mittel, dass wir ihn jederzeit erfüllen können. Und setzen Sie sich dafür ein, dass wir es niemals müssen.“

„Hessen ist stolz auf Sie!“ 

Ein Politiker steht hinter einem Rednerpult

„Liebe Rekrutinnen und Rekruten, ich danke Ihnen, dass Sie sich entschlossen haben, Deutschland zu dienen und zu verteidigen“, so Ministerpräsident Boris Rhein.

Hessische Staatskanzlei

Den Rückhalt der Politik sicherte Ministerpräsident Boris Rhein (CDUChristlich Demokratische Union) den angetretenen Rekrutinnen und Rekruten zu: „Vor Ihrer Entscheidung habe ich höchsten Respekt. Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen ein für 84 Millionen Menschen in Deutschland. Sie garantieren Freiheit, Stabilität und Sicherheit. Deshalb wollen wir heute zeigen: Die Bundeswehr gehört in die Mitte der Gesellschaft. Wer im Ernstfall für uns einsteht, verdient öffentliche Wertschätzung. Ich will Ihnen versichern: Hessen ist stolz auf Sie!“

Zudem betonte Rhein in aller Deutlichkeit, dass der wichtigste Auftrag der Bundeswehr die Landesverteidigung sei. Was es bedeute, für Demokratie und Gesellschaft einzustehen, „das sehen wir aktuell in der Ukraine, das sehen wir in Israel, wo Berufssoldatinnen und -soldaten gemeinsam mit Reservedienstleistenden an der Front für die Freiheit und den Schutz ihres Landes kämpfen“. Für den Ministerpräsidenten sind die Frauen und Männer „das personifizierte Schutzversprechen des Staates gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern“.

Fulda setzt Zeichen für wehrhafte Demokratie und Bundeswehr 

Ein Mann im Anzug steht hinter einem Rednerpult und spricht

Die Reserve der Bundeswehr ist ein unverzichtbarer Bestandteil der gesamtstaatlichen Sicherheitsarchitektur, genauso wie die Rettungskräfte und die Feuerwehr“, so Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

Bundeswehr / Sarah Schulze

Der Oberbürgermeister der Stadt Fulda und Gastgeber des Gelöbnisses, Dr. Heiko Wingenfeld (CDUChristlich Demokratische Union), erwähnte in seinem Grußwort, dass das letzte Gelöbnis in Fulda 1979 stattfand. Mit der erneuten Ausrichtung wolle die Stadt Fulda bewusst ein Zeichen für die wehrhafte Demokratie und für die Bundeswehr setzen. An die Rekrutinnen und Rekruten gerichtet, sagte er: „Sie legen Ihren Eid ab. Auf dieses Bekenntnis können Sie stolz sein. Es ist ein Versprechen an die Bürgerinnen und Bürger, dass Sie sich für den Schutz und die Verteidigung unserer Heimat einsetzen. Damit sind Sie echte Vorbilder. Und ich wünsche Ihnen die Gewissheit, dass Sie einen ganz wesentlichen Beitrag zu unserem Gemeinwohl leisten.“

  • Mehrere Soldaten marschieren in einer Formation durch ein Tor. Sie werden durch Militärmusiker angeführt.

    Die Ehrenformation beim Einmarsch – diese bestehend aus dem Heeresmusikkorps Kassel, den Fahnenabordnungen des Landeskommandos Hessen und der USUnited States-Heeresgarnison Wiesbaden mit ihren Truppenfahnen sowie dem Ehrenzug

    Bundeswehr / Desale Asfaha
  • Soldaten sind zu einem feierlichen Appell angetreten

    Die Ehrenformation ist vollzählig angetreten. Führer der Gelöbnisaufstellung war Oberst Gerhard Felten, Stellvertreter des Kommandeurs und Chef des Stabes des Landeskommandos Hessen.

    Bundeswehr / Sarah Schulze
  • Mehrere Soldatinnen und Soldaten stehen nebeneinander und hintereinander angetreten

    Bereits zum dritten Mal führte das Landeskommando Hessen eine Ausbildung Ungedienter durch

    Hessische Staatskanzlei
  • Mehrere Soldatinnen und Soldaten stehen in einer Formation. Zwischen ihnen sind zwei Fahnen.

    Das Landeskommandos Hessen und die U.S.-Heeresgarnison Wiesbaden stellen jeweils eine Fahnenabordnung mit ihren Truppenfahnen

    Hessische Staatskanzlei
  • Soldatinnen und Soldaten sind bei einem Appell angetreten

    Die Rekrutinnen und Rekruten in der Gelöbnisaufstellung

    Hessische Staatskanzlei
  • Mehrere Zivilisten, Soldatinnen und Soldaten sitzen auf Stühlen. Vor ihnen stehen die angetretenen Rekrutinnen und Rekruten.

    Zu den Gästen des Gelöbnisses zählten neben politischen und gesellschaftlichen Würdenträgern auch die Familien und Freunde der Rekrutinnen und Rekruten

    Bundeswehr / Sarah Schulze
von Sandra Sander

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