Zwischenbilanz zum Winterhochwasser
Zwischenbilanz zum Winterhochwasser
- Datum:
- Ort:
- Deutschland
- Lesedauer:
- 2 MIN
Das Sturmtief „Zoltan“ und die anschließende Schneeschmelze ließen die Pegelstände vieler Gewässer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt stark ansteigen. Die Bundeswehr unterstützt seit dem Jahreswechsel auf Anforderung der Behörden. Und bleibt, so lange sie benötigt wird.
Seit dem 5. Januar sind etwa 200 Soldatinnen und Soldaten bei der Amtshilfe im Landkreis Mansfeld-Südharz eingesetzt. In dieser Zeit haben sie mittlerweile mehr als 160.000 Sandsäcke und 120 Big Bags in der Region zum Schutz von Ortschaften vor Überflutung verbaut. Die Frauen und Männer aus verschiedenen Truppenteilen in Thüringen und aus Schleswig-Holstein sind aufgrund eines Ersuchens des Landkreises an die Bundeswehr im Amtshilfeeinsatz.
Trotz erster Erfolge noch keine Entwarnung
Entwarnung kann für die Lage im Landkreis noch lang nicht gegeben werden. Fast pausenlos sind die Helferinnen und Helfer im Dauereinsatz. Mittlerweile gehen sie von der ursprünglichen Deichverteidigung auf den Schutz einzelner Ortschaften wie Martinsrieth, Hohlstedt, Edersleben, Oberröblingen und Katharinenrith über. Die beiden letztgenannten Ansiedlungen waren auch der Schwerpunkt des bisherigen Bundeswehreinsatzes. Dieser kann jedoch nach Abstimmung mit den lokalen Behörden aufgrund eines verringerten Bedarfs aktuell etwas verkleinert werden. So können heute die ersten der bislang eingesetzten Soldatinnen und Soldaten aus dem Auftrag herausgelöst werden. Derzeit ist das Einsatzende auf den 14. Januar terminiert, eine Verlängerung wäre möglich, bedarf jedoch eines erneuten Amtshilfeersuchens.
Niedersachsen: Hubschrauber nicht mehr in Bereitschaft
Auch im benachbarten Niedersachsen ist die Lage weiterhin angespannt, wenn auch aktuell stabil. Die zivilen Helferinnen und Helfer kamen bislang ohne die Unterstützung der Bundeswehr aus der Luft aus. Am 28. Dezember hatte das Land Niedersachsen Hilfe beim Transport von Außenlasten per Hubschrauber beantragt. Die Luftfahrzeuge sollten vorrangig zur Sicherung gebrochener Deiche eingesetzt werden. Auch für weitere Transport- und gegebenenfalls auch Evakuierungsflüge standen die Besatzungen bereit.
Die bis zu zehn Hubschrauber aus Heer, Luftwaffe und Marine wurden seit dem 28. Dezember in Bereitschaft gehalten. Das Amtshilfeersuchen, das zwischenzeitlich noch einmal verlängert wurde, lief am 9. Januar 2024 um 18 Uhr aus. Die Hubschrauber, die Besatzungen sowie das zusätzlich für den Flugbetrieb notwendige Personal befinden sich nunmehr nicht mehr in Bereitschaft.
Ein Teil des Truppenübungsplatzes Bergen kann für den Betrieb eines Betreuungsplatzes für etwa 500 Helferinnen und Helfer durch das Deutsche Rote Kreuz zunächst bis zum 19. Januar weiter genutzt werden. Sollten im Raum Oldenburg Evakuierungen notwendig werden, wird ein dafür erforderlicher Bereitstellungsraum für Einsatzkräfte in der dortigen Henning-von-Treskow-Kaserne – zunächst bis zum 15. Januar – bereitgestellt.
Auf weitere Unterstützung eingestellt
Derzeit kann trotz der leichten Entspannung in den Hochwassergebieten nicht ausgeschlossen werden, dass es zu weiteren Amtshilfeersuchen der lokalen Behörden kommt. Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr und mit ihm besonders die Landeskommandos Sachsen-Anhalt und Niedersachsen bleiben auf kurzfristige Unterstützungen eingestellt.