2021 in Bildern – Teil 1: Januar bis Juni
2021 in Bildern – Teil 1: Januar bis Juni
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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2021 war ein Jahr mit vielen Herausforderungen – auch für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Wenig überraschend stand zu Beginn des Jahres der Kampf gegen die Corona-Pandemie im Mittelpunkt. Eher unerwartet kamen jedoch die Flut im Rheinland, der Abzug aus Afghanistan und noch einiges mehr. Schon die erste Jahreshälfte hatte es in sich.
Coronahilfe auch im Ausland
Neben der umfassenden und fordernden Amtshilfe im Inland unterstützten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auch im Ausland den Kampf gegen das Virus. So übernahmen im Februar 26 Angehörige des Sanitätsdienstes eine Corona-Intensivstation in Lissabon und entlasteten damit das Personal vor Ort. Zweieinhalb Wochen lang blieben die Sanitätssoldatinnen und -soldaten in Portugal und halfen, die enorme Zahl an Intensivpatienten zu betreuen.
Im Mai unterstützte die Bundeswehr auch in Indien. Dort gab es täglich Hunderttausende Neuinfektionen. Medikamente sowie medizinischer Sauerstoff wurden knapp. Mit einer mobilen Sauerstofferzeugungsanlage half der Sanitätsdienst, die Lage vor Ort zu entspannen. Ein 13-köpfiges Team baute die komplexe Anlage auf und bildete indische Ingenieure und Techniker in Bedienung, Wartung und Pflege aus.
Neue Technik und Abschied
Für die Bundeswehr tat sich 2021 auch auf dem Gebiet der Ausstattung einiges. So konnte der Schützenpanzer Puma im Konfigurationsstand VJTFVery High Readiness Joint Task Force seine taktische Gefechtstauglichkeit nachweisen. Zu den Verbesserungen gehören unter anderem die höhere Stabilität des Panzerturms, eine optimierte Funkqualität und die Bedienung des Panzerabwehrsystems MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper-System unter Luke.
Auch der A400M nahm eine Hürde zur vollen Einsatzbereitschaft. Im März sprangen erstmals Fallschirmjäger im Automatikverfahren aus dem Transportflugzeug. Der erfolgreichen Einsatzprüfung der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTDWehrtechnische Dienststelle 61) waren umfangreiche Vorbereitungen und Tests vorangegangen.
Abschied nahm die Bundeswehr in diesem Jahr von einer Legende: die Bell UH-1D ging nach über 54 Jahren aus der Nutzung. Mit Sonderlackierung besuchte der Hubschrauber auf einer Abschiedstour die ehemaligen Stationierungs- und Einsatzorte. Der letzte Flug führte die Bell schließlich zum Heeresflugplatz Bückeburg, wo sie mit einem Festakt endgültig verabschiedet wurde.
Für den Schutz der Heimat
Den Heimatschutz im Fokus hat der 2021 eingeführte freiwillige Wehrdienst (FWDFreiwilliger Wehrdienst) Heimatschutz. Über 300 Rekrutinnen und Rekruten begannen im April dafür ihre Grundausbildung. Das Besondere an dieser Laufbahn ist die Aufteilung des einjährigen Dienstes: Zunächst werden die Heimatschützerinnen und Heimatschützer sieben Monate ausgebildet. Danach leisten sie in einem Zeitraum von sechs Jahren insgesamt fünf Monate Dienst als Reservisten oder Reservistinnen, zum Beispiel bei Naturkatastrophen oder großen Unglücken – und dies ausschließlich im Inland.
Afghanistan und Mali
Auch 2021 forderten die Auslandseinsätze die Bundeswehr besonders. Als die NATO am 14. April jedoch beschloss, alle Truppen aus Afghanistan abzuziehen, hatte die Bundeswehr noch rund 1.100 Soldatinnen und Soldaten am Hindukusch im Einsatz. Das Material vor Ort entsprach dem Volumen von rund 800 Seecontainern, darunter waren über 120 Fahrzeuge. Die Rückverlegung war eine kurzfristig zu bewältigende Mammutaufgabe.
Doch sie gelang. Bis zum 30. Juni, als die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten das Land verließen, war das Material in Deutschland, die Infrastruktur zum Teil zurückgebaut oder übergeben und sogar der Ehrenhain aus Masar-i Scharif mit dem rund 27 Tonnen schweren Findling wird im Wald der Erinnerung in Schwielowsee einen neuen Platz finden. Nach beinahe 20 Jahren endete der Einsatz, der 59 deutschen Soldaten das Leben kostete.
Derweil liefen die anderen Einsätze zum Beispiel in Mali weiter. Ende Juni gab es dort den bisher schwersten Anschlag auf deutsche Soldatinnen und Soldaten der UNUnited Nations-Mission MINUSMAMultidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali. Am Morgen des 25. Juni griff ein Selbstmordattentäter mit einer Autobombe eine aus deutschen, belgischen und irischen Truppen bestehende Patrouille an. Zwölf deutsche Soldaten und ein Belgier wurden dabei verletzt. Dank einer gut funktionierenden Rettungskette konnten die Verwundeten schnell versorgt und ausgeflogen werden.