Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die schnelle NATO-Eingreiftruppe übt dort, wo andere Urlaub machen. Ein Leopard 2 A7V geht mit Panzerschnorchel auf Tauchstation. Und ein Offizieranwärter der Marine nimmt uns mit auf einen mehrwöchigen Ausbildungstörn mit dem Schulsegelschiff „Gorch Fock.“ Hier sind die Bilder der Kalenderwoche 19 aus der Bundeswehr.
Anhänglich
Die Luftwaffe unterhält seit vielen Jahren freundschaftliche Beziehungen zu den Luftstreitkräften Israels. Zum 75. Jahrestag der Staatsgründung Ende April machte sich eine Delegation aus Deutschland auf den Weg zu den Feierlichkeiten nach Israel. Angereist wurde stilecht in drei Eurofightern, einer davon mit Sonderfolierung. Damit den Kampfjets unterwegs nicht das Kerosin ausging, begleitete sie auch noch ein A330-Tankflugzeug auf dem Flug. An Bord war auch ein israelischer Diplomat: Ron Prosor, Botschafter in Deutschland.
Auf Tauchstation
Dass die Kampfpanzer Leopard 2 A7V des Heeres zu den leistungsfähigsten Waffensystemen ihrer Art weltweit gehören, ist hinlänglich bekannt. Dass die 64 Tonnen schweren Kriegsgeräte aber auch tauchen können, wissen außerhalb der Bundeswehr nur die Wenigsten. Solange der Kampfpanzer auf Tauchfahrt ist, wird er über einen extra angebrachten Tauchschacht mit Luft versorgt. Kanone und Optik werden gesondert geschützt, ansonsten ist der Leopard 2 A7V nach rund einer halben Stunde Vorbereitung weitgehend wasserfest. Bis zu vier Meter tiefe Gewässer können so auf eigene Faust durchquert werden, ohne auf die Pioniere und ihre Pontonbrücke warten zu müssen.
Lass sie tanzen
Die Heeresangehörigen der Bundeswehr hatten wegen Corona drei Jahre lang auf ihr großes Event verzichten müssen. Am Wochenende durfte der Feldanzug endlich wieder gegen Smoking und Robe getauscht werden. Im Palais am Funkturm in Berlin fand der Ball des Heeres statt – die Big Band der Bundeswehr spielte für die 1.200 Gäste auf. Drei Dutzend Bundeswehrköche kochten ein Menü, das sich unter anderem Heeresinspekteur Generalleutnant Alfons Mais schmecken ließ. Gegen zwei Uhr morgens erklang der letzte Tusch. Bis dahin waren rund 20.000 Euro für die Unterstützung versehrter Soldatinnen und Soldaten gesammelt worden.
Sieben Wochen auf See
Zur Ausbildung vieler Offizieranwärter der Marine gehört ein siebenwöchiger Törn mit der „Gorch Fock.“ 80 Kadettinnen und Kadetten lernen auf dem Segelschulschiff der Bundeswehr ihr Seemannshandwerk von der Pike auf. Einer von ihnen ist Oberbootsmann OAOffiziersanwärter Arif D.*, der sich nach zwölf Jahren beim Bund zum Laufbahnwechsel entschied. Zu seinen Aufgaben an Bord gehörte unter anderem das Setzen und Ausrichten der Segel und der Dienst am Schiffsruder. Seine liebste Arbeit an Bord der „Gorch Fock“ sei allerdings das Aufentern gewesen, so D. Auf hoher See in luftiger Höhe durch die Seile der Takelage kraxeln – da schlägt das Seemannsherz höher.
Reif für die Insel
Die NATO-Eingreiftruppe VJTFVery High Readiness Joint Task Force muss in der Lage sein, schnell über große Distanzen in ihr Einsatzgebiet zu verlegen und dort zu kämpfen. Für die aktuelle Ausgabe der Übung Noble Jump hatten sich die Planer ein ganz besonderes Ziel ausgesucht: die italienische Mittelmeerinsel Sardinien, den meisten eher als Urlaubsziel bekannt. Von der Entscheidung profitieren unter anderem die Soldatinnen und Soldaten des Panzerbataillons 393, die ihre topmodernen Kampfpanzer Leopard 2 A7V zum ersten Mal außerhalb Deutschlands einsetzen dürfen. Einen Haken hatte die Sache aber doch: Um die Panzer von Bad Frankenhausen in Thüringen auf den Übungsplatz Capo Teulada zu bringen, mussten rund 2.000 Kilometer per Schwertransport und Fähre bewältigt werden. Das dauerte inklusive Vorbereitungen mehrere Wochen. Den Panzersoldatinnen und -soldaten selbst blieb die beschwerliche Tour erspart: Sie reisten mit dem Flugzeug an.
*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.