Im Einsatz gegen giftige Ottern und stechende Mücken
Im Einsatz gegen giftige Ottern und stechende Mücken
- Datum:
- Ort:
- Mali
- Lesedauer:
- 3 MIN
Giftige Schlangen und krankheitsübertragende Mücken gibt es in Mali viele – und sie können den im Camp Castor stationierten Soldatinnen und Soldaten gefährlich werden. Doch Frau Oberfeldwebel Madelene R. sorgt dafür, dass ihre Kameradinnen und Kameraden im Einsatz nicht gebissen oder krank werden.
Vorsichtig öffnet Madelene R. die durchsichtige Kiste aus Plexiglas. Darin eingesperrt ist eine giftige Schlange, die vor kurzem in einer Ecke des
Madelene R. ist deshalb mit ihrem Fahrzeug ein gutes Stück aus dem Lager heraus gefahren und öffnet die Kiste erst auf einer Wiese. Mit einer langen Pinzette greift sie die Schlange und setzt sie im Gras ab. Das ungefähr 15 Zentimeter lange Tier nutzt die Gelegenheit zur Flucht und verschwindet blitzschnell zwischen den Pflanzen. „Die Tiere sind an ihre Umgebung angepasst. Obwohl ich weiß, wo die Schlange ungefähr ist, kann ich sie zwischen den Grashalmen schon nicht mehr sehen“, sagt R., während sie ihre Ausrüstung zusammenpackt. Auftrag ausgeführt! Doch Schlangen sind nicht das einzige Metier von Madelene R.
Auch die Wasserqualität wird geprüft
Die Bundeswehr verlegt bis Ende des Jahres aus Mali geordnet zurück nach Deutschland. Dafür laufen die Arbeiten in Camp Castor auf Hochtouren. Nach und nach wird das Feldlager immer mehr verkleinert. Immer mehr Soldatinnen und Soldaten werden in die Heimat zurückgeschickt. Gleichzeitig muss die Sicherheit des Lagers und der Menschen darin aber bis zum Schluss gewährleistet bleiben. Dafür bürgt Madelene R., die als Gesundheitsaufseherin arbeitet.
R. kümmert sich nicht nur um giftiges Ungeziefer, das sich häufig ins Lager verirrt. Sie kontrolliert zum Beispiel auch die Qualität des Wassers im Camp. Niemand soll krank werden, falls er oder sie Wasser aus der Leitung trinkt. Dafür wird das Wasser mit Chlor versetzt und dadurch keimfrei gehalten. Das gilt auch für die Nachnutzenden des Camps. Auch sie sollen auf keimfreies Wasser zurückgreifen können – und das auch in jenen Gebäuden, die wegen der Verkleinerung des Feldlagers vorübergehend nicht mehr genutzt werden.
Passen Sie jetzt Ihre Datenschutzeinstellungen an, um dieses Video zu sehen
Mit dem Regen kommt das Ungeziefer
Madelene R. hilft aber auch beim Rückbau selbst. Sie prüft, ob sich gefährliche Tiere unter Gebäuden verstecken, die für den Abbau vorgesehen sind. „Lärm und Vibrationen schlagen die meisten Tiere zwar in die Flucht“, sagt die Gesundheitsaufseherin. „Aber andererseits herrscht hier in Mali gerade Regenzeit, und dann häufen sich auch viele giftige oder krankheitsübertragende Tiere.“ Zum Beispiel unter einem der Container, den die Soldatinnen und Soldaten des letzten deutschen Einsatzkontingentes für die Rückverlegung vorbereiten und abbauen.
Die Eindämmung von Infektionskrankheiten im Feldlager ist ebenfalls Aufgabe der Gesundheitsaufseherin. Macht eine Magen-Darm-Erkrankung die Runde, könnte der Betrieb des ganzen Camps gefährdet werden. „Im Notfall müssten wir einschreiten, um die Infektionsketten zu unterbrechen“, so Frau Oberfeldwebel R.
Alle gesund nach Hause bringen
In punkto Infektionen sind auch Mücken eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Die stechenden Insekten können schwere Krankheiten wie beispielsweise Malaria oder Leishmaniose übertragen. Wenn die Mücken nach Einbruch der Dunkelheit aktiv werden, dürfen die Soldatinnen und Soldaten im Camp Castor deshalb nur noch mit herunter gekrempelten Ärmeln ins Freie. Mückenlarven in Pfützen oder Abwässern werden mit Chemikalien bekämpft. „Weniger Mücken im Feldlager heißt auch eine geringere Gefahr durch Infektionskrankheiten“, sagt Madelene R. „Schließlich sollen die Soldatinnen und Soldaten alle gesund nach Hause kommen.“